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0042 - Der Totenbeschwörer

0042 - Der Totenbeschwörer

Titel: 0042 - Der Totenbeschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Augen unsere Auseinandersetzung.
    Jill sprach mich an. »Komm doch«, lockte sie. »Komm zu mir, wenn du meine Klinge schmecken willst!«
    Ich blieb gelassen, war aber gleichzeitig auf der Hut. In dem Mädchen hatte ich keinen Profi vor mir, aber diese Amateure sind oft schlimmer, weil unberechenbar.
    Sie setzten nicht ihre Cleverneß ein, sondern ihre Wut und all ihren Haß. Sie achteten dabei nicht auf Deckung, sondern griffen wild und ungestüm an.
    Wie Jill.
    Wieder stach sie zu. Diesmal jedoch reagierte ich anders. Ich unterlief den Stoß und drehte mich gleichzeitig ein wenig zur Seite, so daß ich mit einem raschen Griff ihr Messergelenk packen konnte.
    Die Klinge kam auf halbem Weg zur Ruhe. Sie zitterte dicht vor meinen Augen. Rechts und links dahinter sah ich in das maskenhafte Gesicht des Mädchens.
    Jill hatte Kräfte, mit denen ich nicht rechnete. Sie drückte mich zurück und drängte mich dabei auf den Schrank zu, aus dem sie die Klinge geholt hatte.
    Wir kämpften verbissen. Ich verstärkte meinen Gegendruck, kam jedoch nicht gegen sie an.
    Natürlich hätte ich zu anderen Mitteln greifen können. Vom Karatesport waren mir einige Griffe und Tricks sehr geläufig, aber ich zögerte, dies zu tun.
    Schließlich hatte ich einen Menschen vor mir, und nichts steht in meiner Achtung so hoch wie ein Menschenleben.
    Ein wenig gab ich nach. Es war bewußt von mir, und ich ließ mich auch weiter zurückdrängen, bis die Hacke meines rechten Fußes gegen den Schrank stieß und ich mit dem Rücken die Tür zudrückte.
    Was dann geschah, war äußerst gefährlich, aber ich ging dieses Risiko bewußt ein.
    Hastig ließ ich das kalte Gelenk des Mädchens los und ging blitzschnell in die Knie.
    Mit unheimlicher Wucht rammte sie das Messer in den Schrank!
    Es fuhr durch das Holz der Tür, und Jill fiel gegen den Schrank. Sie stieß einen irren Schrei aus, als sie sah, daß sie keinen Erfolg gehabt hatte. Sie wollte die Klinge wieder herausreißen, doch ich war schneller.
    Neben ihr jagte ich hoch. Mein Schlag riß sie in die Bewußtlosigkeit. Sie verdrehte die Augen und fiel zu Boden.
    Ich fing sie auf, nahm sie auf die Arme, trug sie zur Couch und legte sie dort nieder.
    Bill war sofort bei mir, und Lester Hanson rappelte sich vom Boden hoch. »Ich dachte, du schaffst es nicht«, sagte der Reporter.
    Ich hob nur die Schultern. »Aber eins ist gewiß«, mit diesen Worten wandte ich mich an beide Männer. »Wir haben es bei Jill mit einem Menschen zu tun und nicht mit einem Dämon.«
    »Wieso?« fragte Lester Hanson.
    »Ein Dämon wäre durch meinen Schlag nicht bewußtlos geworden. Er empfindet keine Schmerzen mehr im menschlichen Sinne. Ihn muß man mit anderen Waffen bekämpfen.«
    »Und mit welchen?« fragte Lester.
    Ich lächelte. »Es ist müßig, jetzt darüber zu reden. Wir haben keine Zeit. Andere Dinge sind wichtiger. Haben Sie Stricke im Haus? Aber sie müssen sehr fest sein.«
    »Ja. Wofür brauchen Sie die?«
    »Ich möchte Ihre Tochter fesseln, denn wenn sie zu sich kommt, will ich sicher sein, daß sie keinen Unsinn macht.«
    Lester Hanson war einverstanden. Er sah mich an, und sein Gesichtsausdruck sagte mir, daß ihn etwas quälte.
    »Sprechen Sie sich ruhig aus«, ermunterte ich ihn. »Ich kann mir vorstellen, wie es in Ihnen aussieht.«
    »Ja, danke. Ich meine, ich – ich habe ja alles miterlebt. Glauben Sie, daß meine Tochter zu retten ist?«
    »Ja.«
    Er hob beide Hände. »Aber wie ist das möglich? Sie hat doch gesagt, sie sei im Grab ihres Großvaters gewesen. Normalerweise müßte sie doch auch längst gestorben sein.«
    »Das sind Rätsel, denen wir leider auch oft fassungslos gegenüberstehen, Mr. Hanson. Es ist mir bisher nicht gelungen, sie zu lösen. Nehmen Sie es als gegeben hin. Und nun holen Sie die Stricke bitte. Ich weiß nicht, wann Jill wieder zu sich kommt.«
    »Ja, ja, natürlich.« Lester verschwand.
    Mit einem Tuch wischte ich Jill das Blut von den Lippen. Bill sprach mich auf Myxin an. »Dann hat er mal wieder seine Finger im Spiel«, murmelte er. »Wer hätte das gedacht?«
    Ich zündete mir eine Zigarette an und gab Bill ebenfalls eine. »Ist doch klar. Irgendwann mußte er ja aktiv werden. Du darfst nicht vergessen, daß auch Myxin starke Verbündete sucht. Und wo findet er welche? In den Reihen der Dämonen.«
    »Ja, du hast recht«, sagte Bill. Er schaute auf das Mädchen. »Früher war sie sicher hübsch.«
    »Bestimmt.«
    »Ob wir Myxin auf dem Friedhof finden?« fragte

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