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0042 - Gift, Juwelen und wir

0042 - Gift, Juwelen und wir

Titel: 0042 - Gift, Juwelen und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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hatte, stiegen aus. Der Professor und der Arzt gingen sofort zu den Toten, die inzwischen fotografiert worden waren. Sie stellten ein paar Untersuchungen an, sprachen miteinander, dann kamen sie zu uns.
    »Vollkommene Parallele zum Bender-Fall«, sagte der Professor. »Doktor Lyboom ist ganz meiner Meinung.«
    Der Streifenwagen, den MacDonald zu der Wohnung dieses Grifford Wels geschickt hatte, kam zurück, aber nur noch der Sergeant saß am Steuer.
    Er salutierte vor dem Leutnant und meldete:
    »Wels ist nicht zu Hause. Die Wohnungstür steht offen. Das Bett ist benutzt. Die Nachttischlampe und die Beleuchtung in der Diele brennen. In der Küche scheint ein Kampf stattgefunden zu haben. Das Fenster ist offen, Tisch und Stühle sind umgestürzt. Eine Taschenlampe liegt auf dem Boden. Die Hausbewohner wollen Schreie gehört haben. — Ja, und dann fanden wir in der Küche das hier.«
    Er hob die linke Hand. Zwischen Zeigefinger und Daumen hielt er ein Stück ganz leichten Holzes, das halb so lang wie ein kleiner Finger war. Vorne steckte die Spitze einer Nadel darin.
    »Haben Sie das Ding mit bloßen Händen berührt?« fragte ich rasch.
    Er sah mich überrascht an, überlegte und antwortete stramm: »Nein, Sir, ich habe meine Handschuhe nicht ausgezogen, übrigens liegen noch zwei davon in der Wohnung, eines ist allerdings zertreten.«
    Soborn nahm dem Sergeanten den Gegenstand vorsichtig aus den Fingern und hielt ihn nahe vor seine Brille.
    »Sehen Sie«, sagte er eifrig, »diese Spuren von klebriger Masse an der Spitze. Ich wette, das ist das Gift.«
    »Unsere Leute sind in der Wohnung geblieben«, vollendete der Sergeant seine Meldung.
    »Wir fahren gleich hin«, sagte ich. Einer der Polizisten, der zum Suchen eingeteilt war, rief:
    »Können Sie einmal herkommen, Sir?«
    Wir ging hin. Er hatte seine Taschenlampe in der Hand und richtete den Schein auf verschiedene Punkte des Bodens. »Ist es das, was Sie suchen?«
    Fünf, sechs von den Holzstäbchen mit der Nadelspitze lagen hier in wenigen Yards Abstand. Es war die Stelle, an der der Überfall erfolgt war.
    »Sammeln Sie die Dinger ein!« befahl ich. »Nein, halt. — Professor, wollen Sie das nicht lieber übernehmen?«
    »Du lieber Himmel, ist das Zeug denn wirklich so gefährlich?« erkundigte sich MacDonald.
    »So gefährlich wie Atommunition«, antwortete Doktor Lyboom. »Sie müssen weiter suchen lassen. Es darf keines von den Dingern auf der Straße bleiben.«
    Ein Leichenwagen hatte inzwischen die Toten abtransportiert.
    MacDonald und ich gingen zum nächsten Streifenwagen, um zur Wohnung von Grifford Wels zu fahren. Unser Fahrer war noch nicht gestartet, als der Lautsprecher der Funksprecheinrichtung sich meldete:
    »Achtung, Revier an Leutnant MacDonald. Soeben traf die Meldung eines Wächters ein, daß in der Toreinfahrt der Fabrik ein Mann liegt, der anscheinend tot ist. Adresse: 46. Straße Nr. 3702. Lederfabrik Williams.«
    »Das ist nur zwei Straßenzüge weiter«, sagte MacDonald, der blaß geworden war. »Gleich um die Ecke.«
    »Fahren wir«, antwortete ich.
    ***
    Die Lichter unserer Taschenlampen beleuchteten den Toten, der wie ein schwerverwundetes Tier in die äußerste Ecke der Toreinahrt gekrochen war, um dort zu sterben.
    »Ist das Marelli?« fragte ich.
    »Habe ihn nie selbst gesehen«, antwortete der Leutnant, »aber nach den Beschreibungen, die ich von ihm kenne, muß er es sein. Junger Mann, schwarzhaarig, von italienischem Typus. Das stimmt ja wohl überein.«
    Der Nachtwächter stand zitternd neben uns und berichtete, wie er den Mann, den er zunächst für betrunken gehalten hatte, entdeckt hatte. Erst als er ihn berührte, hatte er gemerkt, daß es sich um einen Toten handelte.
    »Ich glaube, wir holen uns Verstärkung. Ihre Kommission schafft das nicht allein.«
    Er nickte nur.
    Als wir die dunkle Toreinfahrt verließen, stand der Fahrer unseres Wagens vor uns.
    »Eine Meldung, Sir«, sagte er und salutierte. »Das 4. Revier gab einen Spruch durch. Eine Verkehrsstreife verfolgte einen schwarzen Lincoln, fand ihn stehend auf der falschen Straßenseite. Der Fahrer lag auf dem anderen Bürgersteig, unverletzt, aber tot. Er hielt eine Pistole in der Faust.«
    »Wo ist das?« fragte ich rasch.
    »Ledge-Avenue, ungefähr in der Höhe von Nr. 54.«
    »Wo?«
    Er sah mich erschrocken an.
    »Legde-Avenue, Sir, in der Nähe des Hauses Nr. 54.«
    ***
    Als wir dort eintrafen, hatte die Mordkommission des FBI, die ich vom Streifenwagen aus

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