Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0042 - Gift, Juwelen und wir

0042 - Gift, Juwelen und wir

Titel: 0042 - Gift, Juwelen und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
Vom Netzwerk:
»ich verhafte Sje unter dem Verdacht mehrfachen Mordes und der Anstiftung zum Mord. Alles, was Sie von jetzt an sagen, kann die Anklage gegen Sie verwenden.«
    ***
    Am Nachmittag dieses Tages drückte ich die — wievielte? — Zigarette aus. Ich hatte den ganzen Vormittag über Torstsen vernommen. Ich hatte mit einer Anzahl Leute gesprochen, die noch etwas zu dem Leben und dem Tode von Grifford Wels und seinen Leuten zu sagen haben glaubten. Ich hatte alle Berichte gelesen, die aus den Labors und technischen Anstalten des FBI-Hauptguartiers bei mir eintrafen. Ich hatte drei Dutzend Pressereporter abgewimmelt. — Jetzt war ich reichlich erledigt. Ich ließ mir eine Kanne Kaffee hinaufbringen und trank sie in rascher Folge aus.
    .Dann erhielt ich den Anruf des Chefs eines der Außenreviere. »Mr. Cotton, ich erhielt gerade die Warnung mit der Abbildung dieses komischen Dinges, das so höllisch gefährlich sein soll. Einer meiner Beamten glaubt, von dem Zeug eine ganze Menge gesehen zu haben. Am besten kommen Sie zu uns heraus. Sie können sich dann das Gelände, wo er sie gesehen haben will, gleich selbst ansehen.«
    Ich fuhr in das Außenrevier. Der Leutnant erzählte, daß sie in der vorgestrigen Nacht Nachricht von einem Feuergefecht an der Stadtgrenze auf der 19, Straße erhalten hätten. Er hätte drei Streifenwagen hingeschickt, aber die Leute hätten niemanden entdecken können. Da außerdem der Name des Anrufers nicht bekannt war, hätten sie das Ganze für einen schlechten Scherz gehalten. Nur durch einen Sergeanten, der gestern morgen noch einmal das Gelände abgegangen wäre, hätten sie unserer Warnung eine Bedeutung beimessen können.
    Wir fuhren zu dem Gelände an der 19. Straße hinaus und veranstalteten eine große Suchaktion, deren Ergebnis nicht weniger als sieben Hülsen von Pistolenkugeln und acht der kleinen Giftpfeile war.
    Ich fuhr ins Hauptguartier zurück. Professor Soborn wartete in meinem Zimmer und war genauso übermüdet wie ich. Seit vielen Stunden bemühte sich der Professor in der Berry-Hall unter dem Schutz von vier Cops aus den Indios eine Bestätigung über Torstsens Aussagen herauszuholen.
    »Erfolg gehabt?« fragte ich.
    Er nahm die Brille ab und rieb sich die brennenden Augen.
    »Leider nein, Mr. Cotton. Keiner von ihnen versteht ein Wort einer fremden Sprache. Nur einer scheint ein paar Wörter des Orinoco-Dialektes zu beherrschen. Auf Gesten reagieren sie mit Gesten. — Ich glaube, Sie haben sehr viel Furcht vor Torstsen, betrachten ihn als eine Art Dämon oder einen ganz großen Zauberer. Aber wie wollen Sie bei Leuten ihres Schlages feststellen, wo die Ehrfurcht aufhört und die Furcht anfängt?«
    »Kann man Ihnen nicht klarmachen, auf die einfache Frage zu antworten; War Torstsen da oder ging er weg?«
    Der Professor lächelte müde.
    »Sie würden ungefähr antworten: Er ging über Wolken, tauchte an vier Ecken gleichzeitig auf, verschwand in dem Erdboden und kehrte durch das Dach zurück, ohne ein Loch zu hinterlassen Die Vorstellungswelt, in der Indios leben, ist eine andere als Ihre und meine, Mr.-Cotton.«
    Ich lehnte mich zurück.
    »Schade, Professor. Ich gäbe ein Jahresgehalt dafür, mit Sicherheit zu wissen, ob Allan Torstsen in der vergangenen Nacht in der Berry-Hall war oder nicht.«
    Soborn hob die Achsel.
    »Ich danke Ihnen jedenfalls, Professor. Sie haben uns sehr geholfen. Können wir bei Gelegenheit wieder mit Ihnen rechnen?«
    »Immer«, antwortete er. Wir verabschiedeten uns voneinander. Wenige Augenblicke, nachdem Sobom mich verlassen hatte, kam Mr. High.
    »Wenn Sie schlafen gehen wollen, Jerry, so können wir uns morgen unterhalten«, sagte er mit einem Lächeln.
    »Nein, nein, Chef. Setzen Sie sich. Ich berichte Ihnen gern. Ich selbst erhalte dann ein klares Bild der Angelegenheit.«
    Ich nahm eine neue Zigarette.
    »Die vier Toten der vergangenen Nacht heißen Grifford Wels, Bottom Arians, Albert Terbook, Tonio Marelli. Eine Gangsterbande. Wels war der Anführer. Alle vier wurden umgebracht, und zwar auf die gleiche Weise wie Evry Bender. Mit einer besonderen Art von Blasrohrpfeilen brachte man ihnen Curare bei.
    Drei von ihnen, Arians, Terbook, Marelli empfingen die kaum gespürten und doch tödlichen Wunden, als sie reichlich betrunken aus einer Kneipe kamen. Sie haben dort etwas gefeiert. Sie besaßen Geld, mehr als sie sonst zu besitzen pflegten. Sie haben sich gerühmt, daß der Dollarstrom jetzt ununterbrochen fließen würde und daß sie den

Weitere Kostenlose Bücher