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0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg

0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg

Titel: 0043 - Wir stoppten den Bandenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stoppten den Bandenkrieg
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Sohn stattgefunden hatte. Es schien um einen Kinobesuch zu gehen, den Ben beabsichtigte und den die Mutter anscheinend nicht gestatten oder nicht finanzieren wollte. Knapp zwei Stunden nach diesem Streit, der von den Nachbarn gehört worden war, fand man ihre Leiche. Sie hatte in einem großen Topf auf ihrem Küchenherd Wäsche gekocht und war entweder von dem Wasser verbrüht worden, als sie den Topf selbst herunterziehen wollte oder jemand hatte diesen Topf heruntergestoßen, als sie vor dem Herd stand. Die Sache konnte nie geklärt werden. Fest steht allerdings, daß man Ben Caugh aus dem Kino herausholen mußte, als man seine tote Mutter aufgefunden hatte. Über die charakterlichen Eigenschaften dieses Mannes sagt diese Episode meines Erachtens genug aus. Über seine Intelligenz haben wir uns bis vor einer Woche nicht die richtige Vorstellung gemacht. Dieser Mann gründete mit neunzehn Jahren eine Bande, auf deren Konto mindestens sechzehn schwere Einbrüche, neun Banküberfälle, drei Geldtransportüberfälle, fünf Raubzüge in Lohnkassen von größeren Werken und an die vierzig Raubmorde geschrieben werden dürfen. Die Bande wurde 1935 in Wyoming im Gebirge gestellt, das von den Bandenmitgliedern heraufbeschworene Feuergefecht endete mit der restlosen Zerschlagung der Bande. Fünf blieben von den Kugeln verschont und wurden verhaftet. Der weitaus größere Teil der Bande fiel den Kugeln der Polizisten zum Opfer und verschwand auf ewig in den Schluchten des Gebirges. Damals nahm man an, daß auch der Chef dieser Bande von Kugeln getroffen und in den Abgründen des Gebirges zerschellt sei. Heute wissen wir, daß dies nicht der Fall war. Der Chef dieser Bande verstand es, sich in Sicherheit zu bringen. Unter seinem bürgerlichen Namen Ben Caugh lebte er seit 1937 in New York. Er heiratete und lebte fortan ziemlich zurückgezogen, ohne sich noch an ungesetzlichen Dingen zu beteiligen. Er konnte dies um so eher, als er die Beute seiner früheren Raubzüge ebenfalls hatte in Sicherheit bringen können. Der Name, unter dem er seinerzeit als Bandenführer berühmt geworden war, lautet: Clever Boy!«
    Ich schwieg. Eine Welle der Erregung lief durch den Saal. Die meisten der Anwesenden waren als leitende Polizeioffiziere schon älter als ich, und viele unter ihnen konnten sich noch sehr gut auf diesen Namen »Kluger Junge« besinnen. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich die Erregung wieder gelegt hatte, »Clever Boy starb am vergangenen Sonntag nachmittags in der Zeit zwischen vier und fünf. Er starb an den Folgen eines Unfalles, den er vor ein paar Monaten gehabt hatte.«
    »Und wie ist das FBI plötzlich auf seine Identität gekommen?« rief irgendeiner aus der Versammlung.
    »Wir sind ihm überhaupt nicht auf die Schliche ’gekommen«, gab ich ehrlich zu. »Ben Caugh bekam 1939 eine Tochter. Bei der Geburt des Kindes starb die Mutter. So blieb die Tochter das einzige menschliche Wesen, mit dem Caugh durch enge Gefühlsbande verbunden war. Ihr wollte er auch sein restliches Vermögen hinterlassen. Aber da war eine nicht zu unterschätzende Schwierigkeit: drei Unterführer der damaligen Bande hatten ihre Zuchthausstrafen abgesessen und lebten ebenfalls noch. Und sie wußten, daß Caugh noch die Beute ihrer früheren Streifzüge hatte. Solange Caugh selbst lebte, wagten sie sich nicht an ihn heran. Wahrscheinlich kannten sie ihn von früher als äußerst gefährlich. Aber Caugh wußte, daß sein Tod nahe war. Er schrieb einen Brief an das FBI und händigte diesen Brief einem Rechtsanwalt aus. Gleichzeitig teilte Caugh seinem Arzt mit, wenn er stürbe, möchte der Doktor den Rechtsanwalt anrufen und ihm Nachricht von Caughs Tod geben. In diesem Fall hatte der Rechtsanwalt unverzüglich den Brief zum FBI zu bringen. Wir erhielten dieses Schreiben aus den Händen des Rechtsanwaltes am Sonntagabend gegen sieben Uhr.« Ich machte eine Pause und steckte mir eine Zigarette an.
    »Der Brief klärte uns zuerst einmal über Caughs wahre Identität auf. Ich kann Ihnen ehrlich sagen, Gentlemen, daß wir ebenso überrascht waren wie Sie. Die größte Überraschung folgte noch: Caugh schrieb uns ganz offen, daß er in seiner Wohnung den Betrag von über siebenhunderttausend Dollar in barem Gelde versteckt, hätte. Dieses Geld solle seine Tochter erben. Er machte uns für ihre Sicherheit verantwortlich.«
    »Unverschämt!« brummte irgendwo im Dunkeln einer der anwesenden Polizeikollegen.
    »Da sind wir durchaus einer Meinung«,

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