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0044 - Das Trio des Teufels

0044 - Das Trio des Teufels

Titel: 0044 - Das Trio des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Eigentlich ist Ihr Job schon beendet«, meinte er.
    Ich tippte ihm gegen die Brust und zeigte ihm meine Zähne. »Im Gegenteil, Herr Doktor. Jetzt fängt der Job für mich erst richtig an.«
    Dr. Mensching sah mich an, als hätte er in mir einen Geisteskranken vor sich.
    ***
    Das Gemälde zeigte ein Abbild des Teufels!
    Grausam war das Ziegenbock-Gesicht anzusehen. Häßlich das grinsende Maul, widerlich der behaarte Körper und lächerlich der Bocksfuß. Der Teufel war so dargestellt, wie man es aus zahlreichen Büchern und Veröffentlichungen kannte.
    Der Teufel als Ziegenbock!
    Über Jahrhunderte war dieses stilisierte Satanssymbol erhalten geblieben, und auch die drei alten Weiber verehrten ihn. Denn er war ihr Lehrer und Meister.
    Ihm verdankten sie alles. Auch ihr langes Leben.
    Die drei alten Weiber hatten eine Aufgabe zu erfüllen. Und der Meister drängte, es endlich zu tun. Er wollte Gefolgsleute haben. Mädchen, junge Mädchen, die ihm huldigten und andere wiederum in den Strudel mit hineinrissen.
    Dafür sollten die drei Weiber sorgen. Und dafür hielt sie die höllische Kraft am Leben.
    Der Satan schaute auf sie herab. Aus dem Gemälde sah er ihnen entgegen, da die drei mit ihren Rollstühlen vor dem Bild hockten.
    Elisa, Martha und Stina waren seine Dienerinnen. Und würden es auch bleiben, bis zum bitteren Ende. Wie lange das noch dauerte, hing von ihnen selbst ab.
    Sie mußten Erfolg haben, denn Satan war ungeduldig.
    Er wollte die jungen Mädchen.
    Die drei Weiber hatten ihre Köpfe in den Nacken gelegt und starrten zu dem Bild an der Wand.
    »Satan«, flehten sie und rangen die gichtkrummen Hände. »Wir tun alles, was du verlangst. In vielen Mädchen steckt bereits der Keim des Bösen. Er wird sich erweitern, wird wachsen und dann voll zum Ausbruch kommen. Schon bald, schon heute…«
    Satan antwortete nicht. Nur die schwarzen Augen im Kopf des Ziegenbocks veränderten sich. Sie wurden dunkelrot, und die Frauen hatten das Gefühl, von den Blicken durchbohrt zu werden. Sie kreischten und schrien, ruckten in ihren Rollstühlen hin und her und hatten eine nahezu diebische Freude. Der Teufel hatte ihr Angebot angenommen. Durch seine Blicke gab er ihnen kund, wie wohl er den Dienerinnen gesonnen war.
    Die alten Weiber drehten ihre Rollstühle und fuhren aus dem Zimmer. Vor der nach oben führenden Treppe versammelten sie sich und rieben sich die Hände.
    Stina kicherte hohl. »Alle, die uns gefährlich werden konnten, haben wir ausgeschaltet. Die jetzt noch übrig sind, stehen auf unserer Seite.«
    »Und das Mädchen?« fragte Martha krächzend.
    Elisa fühlte sich angesprochen. »Ich war bei ihr und wollte diese Gisela überzeugen.«
    »Und?«
    Elisa senkte den Kopf. Sie hatte noch nichts berichtet, aber jetzt mußte sie die Karten auf den Tisch legen. »Es kam etwas dazwischen. Ein Fremder stürmte plötzlich in das Zimmer und hat das Mädchen beschützt.«
    »Was ist das schon?« kreischte Stina. »Ein Mann – lächerlich. Wirst du nicht mit ihm fertig?«
    Elisas Schultern zuckten. »Eigentlich ja, aber da war etwas, das mir Angst machte.«
    »Was denn?«
    »Von diesem Mann ging eine Strömung aus, die mich in Panik versetzte. Ich konnte nicht nahe genug an ihn heran.«
    Stina und Martha schauten sich an. Sie rollten mit ihren Stühlen näher. »Das mußt du uns genauer erklären, meine Liebe«, sagte Martha.
    »Ich kann es auch nicht begreifen, aber ich hatte plötzlich rasende Angst und bin geflohen.«
    »Kanntest du den Mann?«
    Elisa schüttelte den Kopf. Ihr Faltengesicht zuckte. »Es war ein Fremder.« Sie atmete seufzend. »Er ist bestimmt gefährlich, liebe Schwestern. Ich spüre es. Das ist ein besonderer Mann. Wir müssen achtgeben.«
    »Töten!« kreischte Martha. »Sofort töten. Wir müssen unserem Freund Bescheid geben – sofort.«
    »Ja, das machen wir.« Auch Stina und Elisa waren mit diesem Vorschlag einverstanden.
    Sie ruckten mit ihren Stühlen herum, so daß sie ein Dreieck bildeten. Dann faßten sie sich gegenseitig an den Händen, schlossen die Augen und konzentrierten sich auf einen Mann in der Schule.
    Es war – Harry Hart!
    ***
    Harry Hart blieb stehen und legte Jane Collins vertrauensvoll die Hand auf die Schulter.
    »Hat man Ihnen schon Ihr Zimmer gezeigt, Jane?« Der Sportlehrer sprach die Detektivin kurzerhand beim Vornamen an. Sie sagte zwar nichts, weil sie keinen Streit wollte, doch wenn Hart noch anhänglicher wurde, würde sie sich schon zu wehren

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