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0044 - Der Flammenteufel

0044 - Der Flammenteufel

Titel: 0044 - Der Flammenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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zeigte ihr an, dass er nicht scherzte.
    Es wurde ein langer, ein sehr langer Tag im Flugzeug, mit all diesen quiekenden, grunzenden, schnatternden Tieren in ihren Käfigen.
    Da die kleine, zwar sichere Maschine keine starken Motoren hatte, brauchte sie für die Strecke fast dreizehn Stunden, die ein moderner Jet in knapp zwei Stunden zurücklegt.
    Endlich, am späten Abend, konnte man aussteigen.
    »Ich komme mir vor, als wäre ich von Paris bis hier auf einem Moped gefahren«, sagte Nicole.
    »Das geht nicht«, sagte Zamorra, ohne auf ihre fröhliche Anspielung einzugehen. Seine Blicke gingen durch die wartende Menge.
    »Es geht nicht, Nicole, weil viel zu viel Wasser dazwischen ist.«
    »Ich meine ja nur theoretisch«, sagte Zamorras Sekretärin. »Und noch dazu, ohne ein einzigesmal abzusteigen.«
    Sie rieb sich verstohlen die beiden Fleischteile, die man gewöhnlich zum Sitzen verwendet. Und Zamorra glaubte ihr den Kummer.
    Da aber hatte er einen kleinen, untersetzten Mann erspäht. Dunkel das Haar, dunkle Augen, sehr energisch wirkend. Sah sehr nach Mexikaner aus.
    »Señor Les Babos?«, rief Zamorra über die Köpfe der anderen hinweg.
    Der Mexikaner suchte, woher die Stimme kam, dann sah er das hübsche junge Mädchen neben dem hoch gewachsenen Mann in dem hellen Tropenanzug. Das musste Zamorra sein. Bringt ein Mädchen mit in den Urwald. Ja, si si, claro , das war Professor Zamorra.
    El profesor famoso.
    »Profesor!« , rief Les Babos und drängte sich durch die Menge.
    Zamorra stellte Nicole vor und fragte sogleich: »Haben Sie auch Hühner an Bord, Señor?«
    »Hühner?«, fragte Les Babos verständnislos. »Wie kommen Sie darauf?«
    »Man hatte uns einen Flug von Caracas nach Iquitos versprochen. Aber wir haben einen Tag in einem fliegenden Zoo hinter uns, das können Sie mir glauben.«
    Zamorra zeigte auf die kleine Maschine hinter sich, aus deren schmalem Körper noch immer Männer und Frauen kamen, mit ihren kuriosen Gepäckstücken im Arm.
    »Verzeihung«, sagte Les Babos. »Ich wusste nicht, dass es das Marktflugzeug ist. Wenn Sie zurückfliegen, werde ich Sie bis ganz hinauf nach Caracas bringen, höchstpersönlich, so wie ich Les Babos heiße. Aber jetzt bitte ins Hotel.«
    »Darf ich wenigstens Ihr Flugzeug noch sehen?«, warf Nicole neugierig ein.
    Les Babos sagte gar nichts darauf.
    Er trat ein paar Schritte vor, dann zeigte er auf ein kleines turbinengetriebenes Sportflugzeug. Ein Vertrauen erweckender, zuverlässiger silberner Vogel, der im Schein der Abendlampen glänzte.
    »Danke«, sagte Nicole. Und immer, wenn niemand hinsah, rieb sie sich noch die arg strapazierten Hinterhälften, die man so sehr zum Sitzen braucht.
    Das Hotel am Rande des kleinen Flugplatzes war, nach den Erwartungen vom Flug her, sauber und ordentlich. Les Babos beantwortete noch die wichtigsten Fragen des Professors. Dann verabschiedete man sich bis zum kommenden Morgen.
    ***
    Der wachhabende Polizist aus Cuzco trat in panischer Angst vor seinen Vorgesetzten hin. Dann fasste er sich ein Herz rüttelte ihn wach.
    »Hombre!« , rief der Capitan halblaut. »Was ist, Claudil?«
    »Kommen Sie, schnell, Capitan! Schnell bitte! Mein Kamerad ist verschwunden! Und jemand hat das Feuer ausgemacht.«
    »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen, Dummkopf!«, schrie Lorenzo los. »Ich verbitte mir solche Faxen!«
    Der Polizist nahm Haltung an. »Capitan, ich vermute, dass meinem Kameraden etwas zugestoßen ist. Und dass jemand in das Wachfeuer gelangt hat und es mit den Händen ausdrückte, habe ich mit eigenen Augen gesehen.«
    Lorenzo trat dicht vor den Mann hin.
    »Mund auf!«, befahl er. Der Mann gehorchte.
    Und Lorenzo konnte nichts Verdächtiges riechen. Keinen Tequila, keinen billigen Reisschnaps, keinen indianischen Pulque. Überhaupt keinen Alkohol.
    »Sie sagen, es hat jemand ins Feuer gefasst? Mit den Händen ausgemacht?«
    »Sie, Capitan ! Ich habe es gesehen.«
    Wohl oder übel musste Lorenzo der Sache nachgehen.
    »Wecken Sie die anderen!«, ordnete er an.
    »Zu Befehl, Capitan!«. , sagte der andere knapp und weckte seine Kameraden, die über die Störung murrten.
    »Ruhe!«, rief Capitan Lorenzo. »Und die Lichter an. Jeder nimmt eine Fackel zur Hand.«
    Die Männer entzündeten Fackeln. Aber da war es plötzlich, als fahre ein Wirbelwind in die kleine Gruppe von Polizisten. Im Nu waren alle Fackeln wieder ausgelöscht.
    »Die Fackeln an!«, befahl Lorenzo. Und wieder dasselbe. Die Fackeln waren kaum entzündet, als ein

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