Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0044 - Wir kämpften nach drei Seiten

0044 - Wir kämpften nach drei Seiten

Titel: 0044 - Wir kämpften nach drei Seiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
Vom Netzwerk:
mit fünfzig Jahre altem Sherry, um ein letztes Mal auf eure Gesundheit anzustoßen.«
    Ich machte eine Pause.
    »Raus!«, sagte ich dann.
    »Schöne Rede, Cotton«, meinte Torstsen, als wir allein waren, »aber glauben Sie, dass sie etwas nützt?«
    »Die Rede allein sicher nicht, aber vielleicht folgende Maßnahmen, die Sie, bitte, veranlassen wollen, Torstsen. Führen Sie Gracy Bool und die beiden anderen dem Schnellrichter zu und beantragen Sie eine Strafe wegen Gefährdung der Ordnung und der öffentlichen Sicherheit. Ich denke, bei ihren Vorstrafen wird der Richter auf eine Woche oder vierzehn Tage Gefängnis erkennen. Erheben Sie gegen Harriet Ginger Anklage wegen verbotenen Waffenbesitzes. Sie erreichen eine Verlängerung seiner Haft bis zum Verfahren auch ohne meine Zeugenaussage, da Sie seine Fingerabdrücke auf der Waffe feststellen können. Es wird ihn ein paar Monate kosten.«
    »Und die Chestry-Männer?«
    »Ich fürchte, Sie werden nicht mehr als eine Verwarnung erreichen können. Das macht einen schlechteren Eindruck, als wenn Sie sie gleich laufen lassen. Wenn der Richter sie ohne Strafe freilässt, dann glauben sie am Ende noch, Grund zu einem besonderen Triumph zu haben.«
    »Schön, Cotton, ich werde machen, was Sie vorgeschlagen haben.«
    ***
    Acht Tage nach jener Nacht, in der er sich in dem Haus außerhalb New Yorks außerordentlich unangenehm gefühlt hatte, wurde Julian Greco vom Chef angerufen.
    »Ich habe neue Ware beschafft«, sagte die heisere Stimme. »Am Meilenstein 31 des Highways nach Chicago führt ein Feldweg in Richtung auf das Dorf Trewville. Eine knappe Meile vor dem Dorf befindet sich ein Gerätehaus eines Farmers. Der Farmer hat gestern eine Ladung von Saatgetreide erhalten, in Säcken verpackt. Drei dieser Säcke sind mit einem roten Kreuz gekennzeichnet. In ihnen befindet sich unsere Ware. Das Schloss des Gerätehauses wird euch keine Schwierigkeiten machen. Du lagerst die Ware in der Garage, bis ich sie abholen lasse, aber das wird bald sein.«
    »In Ordnung, Chef«, antwortete Julian Greco.
    »Noch eins, Freund«, sagte die heisere Stimme. »Wenn dieses Mal wieder irgendetwas schiefgeht, dann möchte ich nicht in deiner Haut stecken.«
    Obwohl Greco bei dieser Drohung ein Schauer über den Rücken lief, so lächelte er doch dünn, als er den Hörer auf die Gabel legte. Julian hatte in den acht Tagen nicht geschlafen, und er wusste, dass jener Raub auf der State Road sich bereits ausgewirkt hatte. Er hatte einiges davon gehört, dass es in Harlem Schwierigkeiten gab, dass plötzlich ein anderer im Bereich des Chefs mitspielte und dass der gewaltige Chef erhebliche Sorgen hatte.
    Er fuhr sofort nach Trewville und inspizierte die Gegend. Die Sache schien einfach zu sein, und als er zurückkam, verabredete er sich mit Corry Belford, der inzwischen weitere einhundert Dollar von ihm erhalten hatte, zum Abendessen.
    »Es ist soweit, dass Sie für Ihre Bezahlung etwas leisten müssen«, sagte Greco, als sie bei der Suppe waren. »Ich hole heute kurz nach Mitternacht eine Sendung Ware aus Trewville. Ich werde diese Ware nicht mehr abliefern. Wollen Sie gleich mitkommen?«
    Belford erkundigte sich, auf welche Weise die Ware übernommen werden sollte. Greco gab Auskunft.
    »Ich denke, es ist besser, ich erwarte Sie wieder in New York, am besten in Ihrer Wohnung. Sie bringen das Zeug ruhig in Ihre Garage und sagen Ihren Leuten nichts über Ihre Absichten. Davon sprechen Sie dann nur in meiner Gegenwart. Es könnte immerhin sein, dass einer nicht einverstanden ist, und es ist gut, wenn ich dann gleich zur Hand bin, um ihn zu bekehren.«
    So entschied der Chicagoer.
    Julian übergab ihm gleich nach dem Abendessen einen zweiten Schlüssel zu seiner Wohnung und ging dann, um Baw, Arelli und Grew für das nächtliche Unternehmen in Trewville zusammenzutrommeln.
    In Trewville klappte es. Sie hatten etwas Schwierigkeiten, die richtigen Säcke zu finden, aber schließlich fanden sie sie, verluden sie in den Ford-Kombi und gondelten nach New York zurück. Während der Heimfahrt war die Stimmung gedrückt. Arelli hielt während des ganzen Weges seine Pistole in der Hand, und eigentlich hätte sich niemand gewundert, wenn plötzlich wieder eine Straßensperre vor ihnen aufgetaucht wäre.
    Es geschah nichts. Sie erreichten morgens gegen sechs Uhr New York, und Grew fuhr den Ford in die Garage, die sich nahe bei Grecos Haus befand.
    »So, jetzt gehe ich erst ausschlafen«, sagte Ole Baw und reckte

Weitere Kostenlose Bücher