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0044 - Wir kämpften nach drei Seiten

0044 - Wir kämpften nach drei Seiten

Titel: 0044 - Wir kämpften nach drei Seiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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sich.
    »Kommt mit hinauf in meine Wohnung!«, befahl Greco. »Ich habe euch noch etwas zu sagen.«
    Baw murrte, aber er trottete mit, als sich Arelli und Grew ohne Widerspruch anschlossen.
    In Grecos Wohnzimmer saß Corry Belford im bequemsten Sessel und spielte lächelnd mit einer Pistole, deren Sicherungsflügel zurückgelegt war.
    Arellis Hand zuckte nach der Brusttasche, aber Greco sagte schnell: »Es ist in Ordnung, Tonio. Ich bin mit ihm verabredet.«
    Ole Baw schob sich in den Vordergrund und glotzte Belford an.
    »Ist das nicht der Bursche, der uns nach der Sache auf der State Road begegnete? Was macht er hier?«
    »Ich bin zu deinem Kollegen befördert worden«, antwortete Belford.
    »Ja, das stimmt. Er gehört jetzt zu uns«, bestätigte Greco.
    »Los, Jul«, forderte ihn der Chicagoer auf. »Nun halten Sie schon Ihre Rede.«
    »Setzt euch, Jungs!«, befahl Greco.
    Sie ließen sich in Sessel fallen und sahen sich misstrauisch gegenseitig an.
    Greco ging im Zimmer auf und ab.
    »Ich bekomme in der Woche dreihundert Dollar, Jungs«, begann er, »und jedem von euch zahle ich in der Woche im Auftrag des Chefs zweihundert aus. - Ihr wisst selbst, wie viel Kisten wir inzwischen für ihn transportiert haben, aber darüber wollen wir nicht reden, sondern ich will euch nur sagen, dass die drei Kisten, die wir heute geholt haben, zusammen runde einhunderttausend Dollar wert sind. - Ich werde diese Kisten nicht dem Chef ausliefern, sondern auf eigene Rechnung verkaufen.«
    Baw sprang auf.
    »Du bist verrückt. Sobald der Chef von deiner Weigerung erfährt, leben wir alle keine vierundzwanzig Stunden’mehr.«
    »Langsam«, murmelte Corry Belford.
    »Du hättest recht, Ole«, antwortete Greco, »wenn der Chef noch absoluter Herr der Lage wäre, wie er es noch vor vierzehn Tagen war, aber inzwischen ist eine einschneidende Änderung eingetreten. Ihr wart alle dabei, als der Mann, der sich John Steen nannte, uns die fünf Kisten abnahm, und ihr habt gesehen, dass er über eine verdammt schlagfertige Gang verfügt. Ich habe inzwischen ein paar Nachrichten aus Harlem. Dort ist der Tanz zwischen den Verkäufern, die vom Chef beliefert werden, und der Steen-Gruppe schon im vollen Gange, und es wird nicht lange dauern, bis sich der Krieg über ganz New York ausgebreitet hat. Das Sprichwort sagt: Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Okay, wir werden der Dritte sein.«
    Baw pflanzte sich vor dem Unterführer auf.
    »Ich mache nicht mit, Jul, und ich werde dich jetzt zur Räson bringen.«
    Er holte mit dem rechten Arm aus.
    Bevor er zuschlagen konnte, war Corry Belford wie eine Katze aus seinem Sessel hochgeschnellt. Mit der linken Hand packte er Baws Kragen, den rechten Fuß trat er dem Riesen in die Kniekehle. Baw stürzte zur Erde wie ein gefällter Baum.
    »Hände hoch!«, sagte Arelli und richtete seinen Revolver auf den Chicagoer.
    Belford drehte sich um. Auch er hatte die Pistole noch in der Hand.
    Er tat zwei Schritte auf Arelli zu. Seine Augen waren zu Schlitzen zusammengezogen, aber um seinen Mund spielte ein Lächeln.
    »Ach du, Tonio«, sagte er leise. »Na schön. Ich zähle bis drei. Bis dahin entschließt du dich, deine Kanone wieder einzustecken, oder wir probieren es einmal, wer von uns besser damit umzugehen versteht. Eins,…«
    Arellis Finger zuckte am Hahn, streckte sich wieder, krümmte sich erneut.
    »Zwei…«, sagte Belford.
    Das Kinn des Italieners begann zu zucken. Plötzlich entspannte sich sein verkrampfter Oberkörper. Er steckte den Revolver ein.
    Belford wandte sich ab, ohne ein Wort zu sagen.
    Greco hatte während dieser Szene dem gestürzten Baw die eigene Pistole auf die Brust gesetzt.
    »Was machen wir mit ihm?«, fragte er.
    »Nichts«, antwortete Belford. »Los, steh auf, Ole!«
    Baw erhob sich. Belford streckte ihm die Hand hin.
    »Nichts für ungut«, sagte er leichthin. »Sei vernünftig und mach mit. Bedenke, dass es sich um zwanzigtausend für jeden handelt!«
    Baw gab ihm die Riesenpranke.
    »Gut, ich bin auch mit von der Partie«, trompetete er. »Ihr könnt euch auf mich verlassen.« Seine Treuherzigkeit war so dick aufgetragen, dass man meilenweit merkte, wie unecht sie war.
    Julian Greco steckte die Pistole ins Halfter zurück.
    »Es bleibt bei unserer Verabredung. Belford bringt jetzt mit euch die Säcke zur Took-Lagergesellschaft. Der Schnee bleibt dort liegen, bis wir eine Absatzmöglichkeit gefunden haben.«
    Unter Corry Belförds Führung verließen die Ganoven die

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