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0044 - Wir kämpften nach drei Seiten

0044 - Wir kämpften nach drei Seiten

Titel: 0044 - Wir kämpften nach drei Seiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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ahnte, worauf der Bandenchef hinaus wollte.
    »Jedenfalls werden Sie mir zustimmen, wenn ich vermute, dass diese Kriegsspielerei auf Veranlassung Ihres ehemaligen Chefs geschah. Aber vielleicht irre ich mich, wenn ich ihn als Ihren ehemaligen Chef bezeichne. Vielleicht ist er es immer noch, und Sie haben diese ganze Diebstahlsgeschichte mit allem Drum und Dran nur gespielt, um ihm Gelegenheit zur Rache zu geben. Vergessen Sie nicht, ich habe von ihm einmal fünf Kisten Ware ohne Bezahlung erhalten.«
    Greco öffnete seinen Mund, um einen Schwall von Beteuerungen loszulassen, aber Steen ließ ihn nicht dazu kommen.
    »Henry!«, sagte er knapp, und eine halbe Sekunde später richtete sich eine Pistole in Henrys Hand auf die drei Männer im Fond. Belfords Waffe angelte Steen selbst mit einer raschen Bewegung aus dem Achselhalfter des Chicagoers.
    »Außerdem«, sagte er kühl, »müssen wir uns über den Preis neu verständigen. Zwei Drittel Ihrer Ware liegen unter der Limousine. Sie hingegen befinden sich im Besitz des vollen Preises.«
    Er wandte sich an Belford.
    »Sie werden von jetzt an die Freundlichkeit haben, meinen Anweisungen zu folgen.«
    Corry Belford nickte nur stumm.
    ***
    Sobald sie die ersten Häuser von New York erreicht hatten, gab Steen die Anweisung eine nördliche Umgehungsstraße zu fahren. An einer gewissen Stelle bog eine Straße dritter Ordnung ab, die entlang Belford den Ford steuern musste. Nach ungefähr vier Meilen zeigte sich rechts ein lichter Wald, in den nach einigen Meilen eine Schotterstraße führte.
    »Fahren Sie die Schotterstraße!«, befahl Steen.
    Der Weg führte in Schlangenlinien durch den lichten Baumbestand. Er endete sehr plötzlich auf einer Lichtung, auf der ein mittelgroßes Zweietagenhaus stand. Der Sockel war massiv aus Steinen gemauert, während die Wände in Blockhausmanier errichtet waren. Am Obergeschoss lief ein Holzbalkon ganz um das Haus. Rechts befanden sich zwei Anbauten als Garagen.
    Als Belford den Wagen vor dem Eingang stoppte, kamen zwei Männer heraus.
    Steen stieg als Erster aus. Belford folgte einer freundlichen Aufforderung der beiden Burschen, die ihn in Empfang nahmen, und Greco, Arelli und Grew gehorchten dem eindeutigen Wink der Pistole in Henrys Hand.
    Sie wurden in einen großen Raum gebracht, der leidlich, wenn auch etwas spartanisch eingerichtet war.
    »Wartet hier!«, befahl Henry und sagte gleichzeitig zu einem der Begleiter: »Pass ein wenig auf sie auf, Bill.«
    Der Angesprochene suchte sich einen Stuhl, setzte sich bequem neben die Tür, nahm seine Pistole heraus und meinte gemütlich: »Setzt euch doch, Jungs. Hat keinen Zweck, wenn ihr euch unnötig das Leben schwer macht.«
    Greco packte Belford am Ärmel.
    »Corry, das ist das Haus des Chefs, unseres Chefs, verstehst du. Sie haben mich doch damals hingeschleift, als der erste Transport verloren ging. Es war zwar Nacht, aber das Haus lag genauso im Wald, war auch ein Blockholzbau. Corry, was hat das zu bedeuten? Ist der Chef und Steen eine Person? Und wenn er es ist, warum dann das ganze Theater?«
    Belford lächelte erst, dann wurde er ernst und fragte: »Bist du sicher, dass es der gleiche Bau ist?«
    »Sicher? Nun, ich meine, dass… Doch, ich glaube bestimmt, dass es das gleiche Haus ist.«
    Der Chicagoer zuckte die Achseln. »Ob Steen der Chef ist, oder ob der Chef Steen ist, oder ob sonst noch irgendwer die Rolle von irgendwem spielt, das kann uns völlig gleichgültig sein. Hauptsache, wir finden für unseren Teil einen Weg, aus der Patsche herauszukommen.«
    Die Tür wurde geöffnet. Steen betrat den Raum. Er war noch in Hut und Mantel und trug die dunkle Brille.
    »Ich fürchte, ich muss Sie bitten, für einige Zeit meine Gäste zu sein. Sie wissen inzwischen ein wenig viel von mir und meiner Organisation. Leider muss ich auch Ihre Bewegungsfreiheit ein wenig einschränken.«
    Er blickte auf die Aktentasche, die Belford in der Hand hielt, und die er unter seinen Sitz geschoben hatte, als er den Ford fuhr.
    »Ich wäre Ihnen dankbar, Mr. Belford, wenn Sie mir die Tasche mit meinem Geld zurückgeben würden.«
    Corry kratzte sich mit der freien Hand den Schädel. Greco fuhr dazwischen: »Wir haben Ihnen den Gegenwert, die Ware, geliefert. Zwei Kisten befanden sich in Ihrem Auto. Die dritte können Sie sich aus unserem Wagen holen. Es ist nicht unsere Sache, wenn Ihre Gegner das Zeug in die Luft jagen. Außerdem hätten Sie klüger daran getan, die Kisten aus dem Wagen zu bergen,

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