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0044 - Wir kämpften nach drei Seiten

0044 - Wir kämpften nach drei Seiten

Titel: 0044 - Wir kämpften nach drei Seiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Meldung von einer Explosion auf der State Road 225 erreichte das Hauptquartier des FBI erst gegen zwei Uhr nachmittags, da die zuständige Verkehrsabteilung die Angelegenheit zunächst für einen Unfall gehalten hatte, zumal die Aussage eines Lastwagenfahrers vorlag, dass ein zweiter Wagen die Unfallstelle in dem Augenblick verlassen habe, als er sie mit seinem Wagen erreichte. Die Verkehrscops schlossen daraus, dass dieser zweite Wagen das Fahrzeug vielleicht gerammt hatte, sodass der Wagen in den Graben geraten und dabei explodiert sei.
    Erst dem Sachverständigen kamen Bedenken, als er die Art der Zerstörungen näher prüfte. Er hatte den Eindruck, dass die Explosion gewaltsam herbeigeführt worden war, und er veranlasste, dass eine Mitteilung an alle Reviere und an das Hauptquartier durchgegeben wurde.
    Ich fuhr sofort zur State Road hinaus, als ich die Mitteilung auf meinem Schreibtisch fand.
    Die Stelle war abgesperrt, aber der Verkehr flutete bereits wieder ungestört vorbei. Ein Unfall, wie er täglich vorkam, mochten die Fahrer denken. Eine Menge Leute vom Verkehrskommando waren dort. Der Sachverständige hieß Miller und deckte mich gleich mit Fachworten zu. Er sprach von innerem und äußerem Explosionsdruck, von Blechverformungen, von Splitterbildungen. Ich hörte es mir eine Weile an. Dann fragte ich: »Unfallexplosion oder Handgranate, Mr. Miller?«
    »Ich würde sagen: selbst gebastelter Dynamitsprengkörper.«
    »Für mich gleichgültig, Mr. Miller. Jedenfalls ist die Explosion gewaltsam herbeigeführt worden?«
    »Ohne Zweifel.«
    Der Führer des Verkehrskommandos meldete sich.
    »Sehen Sie sich doch einmal den Fond an. Für einen so eleganten Wagen hat das Auto eine merkwürdige Ladung. Zwei Säcke mit Getreide, in denen noch einmal Kisten steckten. -Die Säcke sind geplatzt, auch die Kisten wurden angeschlagen. Hier sind Proben, sowohl vom Getreide wie auch von dem Pulver.«
    Er hielt mir zwei Kunststoffbehälter hin. Ich nahm eine Prise des Pulvers, zerrieb es zwischen den Fingern, roch daran und probierte es mit der Zungenspitze. Ich spürte einen leicht bitteren und wenig salzigen Geschmack.
    »Bitte, schicken Sie eine Probe an das Chemische Institut zur genauen Untersuchung, aber ich wette, dass es Kokain ist.«
    »Rauschgift!«, rief Mr. Miller.
    Ich nickte. »Das klärt auch die Frage der Explosion. Ein Rauschgiftgangster hat versucht, einen Rivalen in die Luft zu blasen. Mr. Miller, schicken Sie mir bitte den Untersuchungsbericht ins Hauptquartier.«
    Ich fuhr ins Hauptquartier zurück. Die Zentrale meldete mir, dass zwei Männer auf mich warteten: Mr. Fellow und Mr. Roggins. Ich hatte nicht viel Lust, mich mit den Herren Vorsitzenden der Fortschrittsvereinigung Harlem zu unterhalten, aber bei uns in den Staaten steckt es jedem Beamten im Blut, dass er für die Öffentlichkeit arbeitet und daher auch ihren Vertretern Rede und Antwort stehen muss. Ich ließ die beiden Gentlemen bitten.
    Mr. Fellow gab sich nicht so feierlich wie ich ihn in Torstsens Dienstzimmer kennengelernt hatte, sondern begrüßte mich mit Händedruck und nahm die angebotene Zigarette. Roggins, der Sekretär hingegen, zeigte die strenge Miene, zu der er sich als Funktionär anscheinend verpflichtet fühlte.
    »Wie steht’s, Agent Cotton?«, fragte Fellow.
    »Nicht schlecht«, antwortete ich. »Heute Mittag hat sich eine Sache ereignet, die zumindest verhindert, dass weitere runde einhundertundfünfzig Pfund Kokain auf den Markt kommen.«
    Fellow beugte sich vor. »Interessant. Dürfen Sie uns mehr sagen?«
    »Ja, wenn Sie keinen Gebrauch davon machen, vor allen Dingen nicht Zeitungsvertretern gegenüber. Ein Wagen wurde durch eine Explosion beschädigt. Wir fanden in seinem Fond zwei Getreidesäcke, in denen sich Kisten mit Kokain befanden.«
    Fellow rieb sich die Hände. »Sie glauben nicht, wie mich die Nachricht freut, Agent Cotton. Ich wünschte, das Zeug wäre nie entdeckt worden. Wann, glauben Sie, werden Sie soweit sein, dass Sie endlich restlos mit dieser Pest aufgeräumt haben?«
    »Schwer zu sagen, Mr. Fellow. Ich hoffe, spätestens in drei Wochen soweit zu sein. Ich erinnere mich im Augenblick nicht einmal genau, ob ich Ihnen bei unserer letzten Unterredung schon einmal andeutete, dass wir vermuten, dass in New York der Krieg zweier rivalisierender Gangs im Gange ist? Nun, jedenfalls ist es so. Auch das heutige Ereignis auf der State Road 225 hat das erneut bewiesen. Ich denke, dass die Banden sich in drei

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