0046 - Wir deckten seine Karten auf
erste Phase dürfte überstanden sein«, sagte ich zu Phil als wir endlich in unserer kleinen, aber nett eingerichteten gemeinsamen Wohnung waren, »ich glaube nicht mehr daran, dass wir noch Schießereien mit Gangstern haben werden. Die meisten haben sich entweder erwischen lassen, oder haben sich abgesetzt. Jetzt geht es darum, die eigentlichen Anstifter und Täter zu finden.«
»Hast du schon einen Plan?«
»Kümmern wir uns um die Personen die Christor nahestanden«, schlug ich vor. »Irgendetwas wird dabei schon herauskommen. Im Übrigen müssen wir warten, was die Fahndung nach Clargo ergibt. Große Chancen gebe ich ihm nicht. Er wird von der Polizei aller Staaten gejagt werden.«
»Und wollen wir Bandy ungeschoren lassen?«
»Was wollen wir gegen ihn unternehmen?«, fragte ich nachdenklich. »Beweisen können wir ihm nichts. Er würde uns nur an die frische Luft setzen lassen und einen Heidenkrach inszenieren. Überschlafen wir erstmal die Sache. Morgen wird alles anders aussehen.«
***
Wir schliefen und waren erst weit nach Mittag wieder auf den Beinen. Unser Chef hatte Verständnis für unser Ruhebedürfnis, aber er ließ uns sofort zu sich kommen, als wir wieder in der Dienststelle erschienen waren. Er hörte sich unsere Ermittlungen schweigend an, machte sich Notizen und diskutierte anschließend mit uns das weitere Vorgehen. Vorschriften machte er uns nicht, das tat er nie. Er beschränkte sich auf Tipps, Hinweise und Anregungen. Dinge, die sich dann später immer als sehr wichtig erwiesen. Im Übrigen billigte er unser Vorgehen und war der Meinung, wir hätten schon erstaunlich viel auf die Beine gebracht. Unser Gespräch würde jäh unterbrochen, als ein Telefonanruf der Wasserschutzpolizei erfolgte. Tauchkommandos hatten eine Leiche bergen können, in der man einen gewissen Hank Landelli erkannt haben wollte.
Phil und ich fuhren mit dem Lift nach unten, setzten uns in den Dienstwagen in dem wir viel weniger auffielen als in meinem Jaguar, und fuhren hinunter' zum Hafen, wo uns ein Lotsenboot am Kai drei erwartete.
Als wir das große Tauchboot erreicht hatten, war der Tote bereits als der Säure-Attentäter Landelli identifiziert worden. Beamte der Ermittlungsabteilung hatten bereits erfolgreich gearbeitet. Landelli war erstochen worden. Man hatte ihn, mit Steinen beschwert, ins Hafenbecken geworfen. Beim Absuchen mittels eines Schleppankers war die Leiche dann ans Tageslicht gezogen worden.
Die Mörder hatten dem Toten sämtliche Taschen ausgeräumt. Ein Polizeiarzt war damit beschäftigt, die genaue Todeszeit zu ermitteln. Phil und ich unterhielten uns mit dem Kommandanten des Bootes, das langsam das Hafenbecken weiter absuchte. Wir hofften, auch noch Pat Trallan, den Mörder Landellis, finden zu können.
Nach einer guten Stunde setzten Phil und ich uns ab. Wir wollten nicht weiter an Bord bleiben und warten. Wir hatten entschieden Wichtigeres zu tun.
Ich setzte Phil vor der Redaktion des News Record ab. Er sollte, alle die Leute sprechen, die Christor kannten. Er sollte nur die Ohren aufmachen und herausfinden, wem Christor sich noch anvertraut hatte.
***
Allein fuhr ich ins Hospital, um noch einmal mit Christor zu sprechen. Diesmal hatte ich nicht die Schwierigkeiten wie bei meinem ersten Besuch. Christor war wesentlich aufgeräumter, und er teilte mir nach meinem Auftritt und nach meinen ersten Worten mit zitternder Stimme mit, dass die Ärzte die Hoffnung hätten, etwas von seinem Augenlicht noch retten zu können.
»Keiner würde sich mehr darüber freuen als ich«, erwiderte ich herzlich und klopfte ihm auf die Schulter. »Im Übrigen haben wir den Gangstern schon ziemlich zugesetzt. Sie werden mit dem Namen Locallo und Clargo bestimmt etwas anfangen können. Also, Locallo sitzt und Clargo konnte im letzten Moment noch fliehen.«
»Ich bin nicht rachsüchtig«, antwortete Christor, »aber ich wünsche mir, dass sie ihre Strafe bekommen.«
»Wir kommen nur nicht an diesen Bandy heran«, redete ich weiter. »Diejenigen, die ihn belasten, können leider nicht mit Beweisen dienen. Sehen Sie eine Möglichkeit, dass wir ihm beikommen könnten?«
»Bandy kontrolliert eine Reihe von Spielhöllen«, sagte Christor und fuhr sich mit einer zerstreuten Bewegung über den Kopf. »Ich weiß, dass er mit brutaler Erpressung und Gewalt arbeitet. Ich habe sogar Beweise gegen ihn gesammelt und wollte sie eigentlich in dieser Woche veröffentlichen.«
»Leider…«
»Ich kann nicht verstehen,
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