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0047 - Der Alptraum-Garten

0047 - Der Alptraum-Garten

Titel: 0047 - Der Alptraum-Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Erschöpfung gezeichnete Gesicht des Freundes, und die Frage, die er sich stellte, wurde immer banger. »Weiter, Bill! Weiter!«
    Und der Reporter kämpfte. Er dachte an seine Familie, an Sheila, an den kleinen Johnny. Nein er durfte nicht aufgeben. Sie brauchten ihn, dringender als zuvor. Während seine Arme fast automatisch arbeiteten, tauchten vor seinem geistigen Auge die Gesichter seiner Lieben auf.
    Sheila lächelte ihn an. Ihr Anblick gab ihm Mut. Du mußt es schaffen, Bill, du mußt es, schien sie zu rufen. Bitte, tu es für mich. Ich bitte dich, Bill…
    »Gleich haben wir es geschafft!« hörte er Sukos Stimme, und das Bild seiner Frau verschwand. Es löste sich in einer grünen Wellenformation auf, die einen Schleier über seine Augen legte.
    Noch einmal wühlte sich Bill durch die Fluten, dann sackte er weg.
    Er stieß mit den Knien auf Grund.
    Das Ufer!
    Geschafft!
    Auf allen vieren kroch der Reporter voran. Wellen umspülten ihn, trugen ihn weiter. Bill stolperte, fiel, raffte sich auf, spürte die helfenden Hände unter seinen Achseln, und es war Suko, der ihn aufs Trockene zog.
    Im Sand fiel Bill einfach um. Er hatte Arme und Beine von sich gestreckt wie ein lebloser, großer, auf dem Rücken liegender Käfer. Anlaufende Wellen leckten noch um sein linkes Hand- und Fußgelenk, doch das war Bill egal.
    Der Reporter war völlig erschöpft.
    Er bekam nicht mit, wie Suko sich um Tom Jeffers bemühte und mit den Rettungsversuchen begann.
    Er bewegte die Arme vor und zurück, preßte seine Hand auf dessen Brust, versuchte es mit Mund-zu-Mund-Beatmung, pumpte das Wasser aus dem Körper und horchte hin und wieder nach dem Herzschlag.
    Und es schlug.
    Allerdings sehr, sehr schwach.
    Suko gab nicht auf. Er wollte ein Menschenleben retten und konzentrierte sich dabei so sehr auf seine Aufgabe, daß er die Umgebung nicht im Auge behielt.
    Aus diesem Grunde sah er auch nicht die beiden Landsknechtsfiguren, die sich vom Waldrand her lösten und mit stoßbereiten Lanzen auf den am Boden hockenden Suko zuschritten, der ihnen zudem noch seinen ungedeckten Rücken bot…
    ***
    Mir war klar, daß Jean, der Diener, nicht bluffte. Er würde mich, ohne zu zögern, in den Rücken schießen, wenn ich seinen Befehlen nicht Folge leistete.
    Mit meinem Kreuz konnte ich gegen ihn nichts ausrichten. Jean war kein Dämon. »Geh schon«, forderte er mich auf, »oder soll ich dir erst eine Kugel verpassen?«
    Ich schlug den Weg nach links ein, um auf den Hauptpfad zu gelangen. Schon bald knirschte Kies unter meinen Schuhen. Rechts und links sah ich die gepflegten, wohlgestutzten Hecken. Sie waren auch zu dieser Jahreszeit grün. Hin und wieder wurde die grüne Wand von den Denkmälern unterbrochen.
    Die hielt ich besonders im Auge und vor allen Dingen den übergroßen Bogenschützen, denn er erschien mir der gefährlichste Gegner von allen zu sein.
    »Stopp!« Jeans Befehl war nicht zu überhören, und ich blieb stehen.
    »Jetzt dreh dich um, Sinclair!«
    Ich gehorchte.
    Er stand etwa vier Schritte vor mir und hielt die Beretta in der rechten Hand. In seinen Mundwinkeln klebte ein böses, triumphierendes Lächeln. Dann streckte er die linke Hand aus. »Gib es her!« forderte er mich auf.
    »Was?«
    »Dein Kreuz, Sinclair!«
    ***
    »Nein!« Automatisch drang das Wort über meine Lippen. Wenn ich mich von allem freiwillig oder unter Druck trennte, aber nicht von dem magischen Kruzifix.
    »Willst du eine Kugel? Ist dir das Kreuz soviel wert, daß du den Tod dafür riskierst?«
    »Was willst du damit anfangen?« fragte ich ihn.
    »Meinst du, ich hätte nicht gesehen, welch eine Wirkung dieses Kruzifix hat? Denkst du, ich bin blind? Du hast damit die Steinfigur erledigt. Die Kräfte, die in diesem Kreuz schlummern, sind gefährlich. Verdammt gefährlich sogar. Und aus diesem Grund wirst du mir diesen Talisman geben, oder es passiert was!«
    »Du kannst es dir holen!« Ich reizte das Spiel höher.
    Doch Jean blieb gelassen. »Gut, Sinclair, du hast es nicht anders gewollt, dann eben die Kugel!«
    Ich sah es dem Kerl am Gesicht an, daß er fest entschlossen war, mich zu erschießen. Dieser Diener war wahnsinnig in seinem Hass und seiner Verblendung. Er achtete kein Menschenleben mehr.
    »Halt«, sagte ich und atmete tief durch, als ich sah, wie sich der Mann vor mir entspannte. »Du bekommst das Kreuz.«
    Jean lachte. »Das habe ich mir fast gedacht!« kicherte er. »Wenn’s ans Sterben gehen soll, kneifen auch die größten

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