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0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1

0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1

Titel: 0047 - Unser Staatsfeind Nummer 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unser Staatsfeind Nummer 1
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Die Sache mußte ihm ebenso zu Herzen gegangen sein wie uns, denn er vergaß ganz, weinerlich zu reden, was er doch sonst immer tat.
    Ich zuckte die Achseln.
    »Spärlich«, sagte ich. »Wir wissen etwas von einem Wagen, der zu der fraglichen Zeit den Fundort passiert hat. Sonst haben wir noch nicht das geringste. Es wird, wie man so schön sagt, wahrscheinlich eine harte Nuß.«
    Damit hatte ich nun auch den Nagel auf den Kopf getroffen, denn wie sich in den nächsten Tagen herausstellte, war es eine stahlharte Nuß, die wir da zu knacken hatten.
    ***
    Well — daß Bill gute Arbeit geleistet hatte, sah ich schon am nächsten Morgen, als ich mir zum Frühstück die Zeitungen aus meinem Türschlitz holte. Jede hatte auf der Titelseite das Bild des Mädchens mit dem Aufruf gebracht.
    So gut das war, sowenig paßte es mir zum Frühstück. Die schönsten, frischen Brötchen schmecken nicht, wenn einem so etwas gleich wieder auf nüchternem Magen vorgelegt wird.
    Ich trank eine Tasse Kaffee und zwang mich dazu, wenigstens ein Brötchen zu essen, damit ich nicht mit ganz leerem Magen ins Office zu fahren brauchte.
    Punkt acht Uhr traf ich mich mit Phil in meinem Office. Wir warteten die Verteilung der während der Nacht eingegangenen Fernschreiben und brieflichen Anfragen ab, bevor wir uns auf den Weg machten. Unser Chef hatte uns anscheinend alles abgenommen, denn wir wurden bei der Post- und Arbeitsverteilung großzügig übergangen.
    Das war uns nur angenehm, denn mehrere Fälle nebeneinander zu bearbeiten, ist nie meine starke Seite gewesen. Eine Arbeit fertigmachen, dann mit der nächsten anfangen — das ist meine Methode.
    Wir verabredeten uns, daß wir um zehn und um elf in der Zentrale anrufen wollten. Wenn einer von uns beiden irgend etwas Aufregendes entdeckte, konnte der andere dann über die Zentrale Bescheid holen. Andernfalis würden wir uns zwischen zwölf und eins in meinem Office treffen, um anschließend gemeinsam essen zu gehen. Bei dieser Gelegenheit konnten wir uns dann gegenseitig Bericht erstatten.
    Phil war mit diesem Vorschlag einverstanden. Er ließ sich von der Fahrbereitschaft einen neutralen Dienstwagen zuweisen, dem man seine Herkunftsfirma — also das FBI — nicht ansehen konnte. Ich brauste in meinem Jaguar los.
    Die erste Adresse auf der Liste der schwarzen Chryslerbesitzer für mich lag in einer weit draußen liegenden Vorortstraße. Ich stoppte an einer geeigneten Stelle und suchte erst einmal meine fünf Adressen auf dem Stadtplan auf. Dann legte ich mir die beste Fahrtroute zurecht und brauste los.
    Es hatte sich lagemäßig als am günstigsten herausgestellt, wenn ich die dritte Adresse meiner fünf zuerst aufsuchte. Ich fuhr also zu Mr. Bevery Bruce Longsand, Grundstücksmakler und Häuseragent.
    Ich kam gegen neun bei ihm an. Ein schwarzer Diener führte mich sofort in ein feudal eingerichtetes Zimmer, dessen Einrichtung mit den kostbaren Bildern gute hunderttausend Dollar wert war.
    Mr. Longsand kam nach einigen Minuten. Er begrüßte mich freundlich und offerierte mir großzügig eine Zigarre. Ich bemerkte, daß ich lieber Zigaretten… Kaum hatte ich es gesagt, da hielt er mir auch schon ein Kästchen mit Zigaretten hin. Ich sagte, daß ich von der Chrysler-Vertretung käme und hören wollte, wie er mit seinem Wagen zufrieden sei. Oh, sagte er, das sollte doch wohl ein Witz sein? Ich machte ein dummes Gesicht, wozu ich mich nicht mal anzustrengen brauchte, denn ich hatte wirklich keine Ahnung, was an meiner vorgetäuschten Beschäftigung so witzig sein könnte. Mr. Longsand eröffnete es mir: Er hatte seinen schwarzen Chrysler mit weiß abgesetztem Dach und weißen Reifen doch seit, einer Woche an die Chrysler-Vertretung zurückgegeben, weil er sich Spezialsitze einbauen lassen wollte. Und man hätte doch schon bei dieser Gelegenheit ein ausführliches Gespräch mit ihm über die Vorzüge dieses Wagens geführt.
    Ich entschuldigte mich und wies darauf hin, daß ich einfach alle Kunden nach der Kartei zu besuchen hätte. Ich hätte nicht wissen können, daß die Sache längst erledigt sei. Mr. Longsand war beruhigt und entließ mich so freundlich, wie er mich empfangen hatte.
    Von der nächsten Telefonzelle rief ich die Chrysler-Vertretung an und prüfte nach, ob Longsands Aussage stimmte. Sie stimmte wirklich. Damit schied er aus, denn mit einem Wagen, den man nicht hat, kann man nicht fahren.
    Die zweite Adresse, die für mich an der Reihe war, erwies sich als wesentlich

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