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0048 - Rotes Auge Beteigeuze

Titel: 0048 - Rotes Auge Beteigeuze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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man hatte abschlagen können. Ehe der zweite, stärkere, eingeleitet wurde, waren Gucky und Marshall erschienen. Das kleine Schiff war gestartet und in der Dämmerung verschwunden. Da es niedrig flog, hatten die Verfolger es bald aus den Suchstrahlen verloren.
    Deringhouse ließ den Diskus so in eine Waldlücke bugsieren, daß ihn niemand mehr so leicht von oben aus entdecken konnte. Ein kurzer Funkspruch zur TERRA genügte, um die genaue Position durchzugeben. Dann, es war bereits dunkel geworden, nahm Deringhouse Verbindung mit der CENTURIO auf.
    „Hallo, Lamanche! Wo sind Sie?” „Kreisbahn, Sir. Wir warten auf den neuen Einsatzbefehl.”
    „Wird nicht so schnell erfolgen. Sie bleiben oben und nehmen Kontakt zur TERRA auf. Wehren Sie alle Angriffe der Topsider ab. Aber bleiben Sie, wo Sie sind. Wir haben hier unten noch einiges zu erledigen.”
    „Verstanden, Sir. Wenn Sie Hilfe benötigen sollten...”
    „Keine Sorge, Lamanche. Wir haben ja Gucky. Ende!” Er schaltete das Gerät aus und stieg aus der Gazelle, sprang in den weichen Sand hinab - und wäre fast auf Guckys Schwanz getreten. Der Mausbiber hockte brav und artig da und betrachtete den dunkel gewordenen Himmel und die ersten flammenden Sterne, die fremdartige und unbekannte Konstellationen bildeten, wie man sie von der Erde aus niemals geschaut hatte.
    „Nanu, was machst du denn hier? Ich denke, du wolltest baden?” Der Mausbiber ließ den Nagezahn blitzen.
    „Werde ich jetzt auch. Ich kann euch ja wohl für eine halbe Stunde allein lassen.”
    „Wie meinst du das? Als ob wir ohne dich nicht auskämen...”
    Gucky watschelte davon und hinterließ im feinen Sand eine sehr merkwürdig anzusehende Schleifspur. Zehn Meter entfernt blieb er hocken und blickte sich um.
    „Jaaa!” dehnte er zwitschernd. „Wenn ihr Gucky nicht hättet! Ich glaube, ich werde meine zwei Zentner Rüben doch bekommen, was?”
    Sprach's und verschwand mit einem kühnen Satz in den anrollenden Fluten. Deringhouse aber schüttelte vorwurfsvoll den Kopf. Er hatte es geahnt, daß Gucky wieder lauschen würde.
     
    *
     
    Blutrot stieg hinter dem Urwald die Sonne auf und bereitete dem neuen Tag einen farbenprächtigen Empfang. Marshall, der die letzte Wache hatte, stand dicht vor den ausrollenden Wogen des Meeres und schaute hinaus gegen den Horizont. Er wartete auf die bereits bekannten Silberstreifen, die das Kommen der Aquas ankündigten. Die Nacht war ruhig verlaufen. Die ständig besetzte Funkstation der Gazelle, in der sie alle geschlafen hatten, berichtete nichts Neues. Zwar herrschte ein reger Funkverkehr zwischen den einzelnen Stationen und Schiffen der Topsider, aber die meisten Sprüche waren verschlüsselt. Es gelang dem kleinen Positronengehirn, den Kode nach einiger Zeit herauszufinden, aber das nützte nur wenig. Die Topsider bezogen lediglich neue Stellungen, das war alles. Marshall vernahm die ersten schwachen Gedankenimpulse der Fischwesen, noch ehe er sie sehen konnte. Dann aber erkannte er gegen den Horizont die Silberstreifen. Sie waren noch weit draußen, näherten sich jedoch mit fast unwahrscheinlicher Geschwindigkeit. Sie mußten gestaffelt schwimmen, denn die Formation bildete einen riesigen Keil, der genau gegen das Ufer zeigte. Soweit er abzuschätzen vermochte, näherten sich ihm fünfzig Aquas. Zwanzig Meter vom sandigen Strand entfernt stoppten die Silberpfeile. Der Anführer tauchte auf und kam schwerfällig auf Marshall zu. Die anderen blieben im tieferen Wasser. Nur ihre schlanken Köpfe tauchten auf. Neugierige Augen betrachteten prüfend den Menschen..
    „Wir sind gekommen, wie wir es versprachen”, kam der Gedanke der Aqua. „Aber wir fanden keinen Ausweg, um einem von euch das Leben unter Wasser zu ermöglichen.” Marshall rief seit zwanzig Sekunden Gucky und atmete auf, als er endlich Antwort erhielt. „Ich schlafe noch”, signalisierte der Mausbiber. „Was ist denn schon wieder los?”
    „Schicke Andre Noir, aber schnell! Die Aquas sind da!” Keine Antwort, aber wenige Augenblicke später materialisierte Gucky dicht neben Marshall, der unwillkürlich zusammenzuckte. Drüben kletterte gleichzeitig Noir, nur halb angezogen, aus der Luke der Gazelle und kam im Laufschritt herbei. Die Verständigung mit den Wasserwesen war gesichert.
    „Es ist unnötig, sich darüber Gedanken zu machen, denn wir haben nun die Möglichkeit, sehr lange unter Wasser zu bleiben”, sagte Marshall. „Es gibt Anzüge, mit denen man draußen im

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