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0048 - Wir machten dem Spuk ein Ende

0048 - Wir machten dem Spuk ein Ende

Titel: 0048 - Wir machten dem Spuk ein Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir machten dem Spuk ein Ende
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Informationen zukommen lassen!«
    Phil sah mich überrascht an. Es war ein verlockendes Angebot. Ein Mann im Lager des Gegners, das reizt immer. Ich betrachtete Levy nachdenklich.
    »Nein«, entschied ich. »Das können wir nicht annehmen, Levy. Es ist zu gefährlich. Wenn es herauskäme, würde man dich umbringen. Und wir sind nicht imstande, dich in diesem Falle zu schützen. Wir können nicht überall einen G-man mitschicken, wohin du auch gehst.«
    »Aber Sir…«
    Ich unterbrach.
    »Es geht nicht, Levy! Wir sind dir für das Angebot sehr dankbar, aber wir dürfen es nicht annehmen. Komm, schließ uns die Tür auf! Wir wollen sehen, daß wir von hier fortkommen. Geh du zuerst! Aber überzeuge dich, daß niemand draußen ist, der sehen könnte, daß du bei uns warst! Du darfst nicht mit uns gesehen werden,«
    Er nickte betrübt. Wir gingen zur Tür.
    Unsere Köpfe brummten noch ganz schön. Aber die Schmerzen hatten wenigstens bis auf ein erträgliches Maß nachgelassen. Die Übelkeit in unseren Mägen hatte ganz nachgelassen, wahrscheinlich wegen des Kaffeepulvers.
    Levy lauschte eine Weile schweigend an der Tür. Dann drehte er leise den Schlüssel um.
    Ich raunte ihm zu: »Wir warten zehn Minuten, bevor wir dir nachkommen. Sei vernünftig und suche sofort eine Möglichkeit, dich nach Hause abzusetzen, bevor es jemand merkt. Hast du noch einen Vater?«
    »Ja.«
    »Sprich mit ihm! Sag ihm, daß du mit uns gesprochen hast! Setz ihm alles auseinander! Er soll überlegen, ob er dich nicht für ein paar Wochen von New York fernhalten kann. Habt ihr nicht irgendwo in den Staaten Verwandte?«
    »Doch. In Colorado. Meine Großeltern.«
    »Das ist weit genug vom Schuß. Fahre so schnell, wie es möglich ist, hörst du? Wenn du dich bei der Bande nicht mehr meldest, können sie leicht auf dumme Gedanken kommen!«
    Ich hatte sehr ernst gesprochen. Offenbar spürte er, daß es mir auch sehr ernst war, denn er nickte und versprach: »Ich werde alles tun, was Sie mir geraten haben, Mr. G-man.«
    »Gut, dann sieh nach, ob du jetzt verschwinden kannst!«
    »Ja. Und vielen Dank, Sir!«
    Wir schüttelten uns die Hand.
    Er lauschte noch einmal an der Tür. Dann zog er sie leise auf. Den Schlüssel ließ er innen stecken. Ich schob die Tür nach ihm wieder zu. Sie schnappte mit einem häßlichen Quietschen ins Schloß.
    Wir warteten. Unsere Zigaretten und Feuerzeuge hatten wir noch wie auch alle anderen Besitztümer. Wir steckten uns eine Zigarette an. Ich sah hin und wieder auf die Uhr.
    »Immer dasselbe!« brummte Phil.
    Er hatte recht. Romantische Vorstellungen, abenteuerliche Jugendpläne, falsche Unterrichtung — und ein neuer jugendlicher Gangster ist fertig.
    Nach einiger Zeit traten wir unsere Zigaretten aus. Die zehn Minuten waren gleich um.
    Plötzlich knallte draußen ein Schuß. Es konnte nicht weit von der Metalltür entfernt sein.
    Eine böse Ahnung packte uns. Wir liefen zur Tür, rissen sie auf, rasten hinaus in den Korridor.
    Levy Ranger lag sechs Schritte von der Tür entfernt. Die Kugel war in die linke Schläfe gedrungen und hinter dem rechten Ohr wieder herausgekommen. An seinem Rock war mit einer Stecknadel ein Zettel festgeheftet. »Dem Verräter!« stand darauf.
    ***
    Die sechs Gangster hielten ihren Wagen auf dem Parkplatz schräg gegenüber der Blue Bird Bar. Gun Mac und Gun Bill waren weiter zurück mit einem Taxi auf die vier anderen gestoßen, nachdem sie ihre Pistolen zu Hause abgeliefert hatten.
    Clever Micky saß am Steuer.
    Er rangierte den Wagen in eine Parklücke.
    »Mac und Bill«, sagte er. »Ihr geht zuerst hinein. Stellt euch an die Theke. Wenn andere Männer mit dastehen, ladet sie zu einem Drink ein und anschließend zu einem zweiten. Verwickelt sie in ein Gespräch. Gebt ihnen recht, und wenn sie das blödsinnigste Zeug der Weltgeschichte behaupten. Klar?«
    »Okay.«
    »Nach einer Viertelstunde kommen Johnny und ich nach. Jack und Joe kommen als letzte nach weiteren zehn Minuten. Laßt mich dafür sorgen, daß es zu einem Streit kommt. Aber merkt euch das eine: Wenn ich pfeife, treten wir den Rückzug an! Hämmert es in eure Schädel: Bei meinem Pfiff Rückzug! Ganz egal, wen ihr euch gerade vor die Fäuste gezogen habt, klar?«
    Die anderen nickten ergeben. Sie wußten aus Erfahrung, daß es sich empfahl, Mickys Weisungen zu befolgen. Sie hatten jedesmal schlechte Erfahrungen gemacht, wenn sie von seinen Anweisungen abgewichen waren, und waren deshalb um so eher bereit, sich nach ihm zu

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