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0048 - Wir machten dem Spuk ein Ende

0048 - Wir machten dem Spuk ein Ende

Titel: 0048 - Wir machten dem Spuk ein Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir machten dem Spuk ein Ende
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kann.«
    Jede Minute, die ich ihn auf halten konnte, war wichtig: Ich lächelte also siegessicher.
    »Sie kommen hier nicht mehr ’raus, mein Bester.«
    Seine Augen kniffen sich zusammen. »Ich habe eine Pistole.«
    »Mein Freund hinter Ihnen auch!«
    Er fiel darauf herein. Er sah sich um. Beide Hände krampften sich um das Handgelenk, in dem er die Pistole hielt. Ein Jiu-Jitsu-Griff riß ihm den Arm hoch, ich machte eine blitzschnelle Wendung, zog seinen Arm über meinen Rücken und ließ seinen ganzen Körper über meinen gekrümmten Rücken abrollen.
    Eine solche Behandlung übersteht keiner mit Gegenständen in den Hän den. Da läßt jeder los, das dürfen Sie glauben.
    Die Pistole schlitterte unter den Schreibtisch.
    Ich hatte keine Zeit, nach ihr zu suchen.
    Ich stieß mit einem Fußtritt die Tür zu. Der Manager kam gerade wieder auf die Füße.
    Bevor ich mich versah, hatte ich einen Magenhaken einstecken müssen, der nicht von schlechten Eltern war. Mir blieb die Luft weg, und meine Knie wurden weich.
    Ich fiel mit dem Rücken gegen das Aktenregal. Der Manager kam mir sofort nach. Er erwischte mich an der linken Schulter, weil ich ihm die statt meines Kinns anbot.
    Die Rechnung war einfach: Solange er mit mir in eine Schlägerei verwickelt war, konnte er nicht daran denken, sich abzusetzen.
    Ich schlug ein bißchen zurück. Aber nie stark genug, daß ich ihn aus den Schuhen gebracht hätte. Wir brauchten bei der Haussuchung seine tätige Mitwirkung. Und ein Bewußtloser kann einem nichts verraten.
    Sagen Sie nicht, daß er uns freiwillig ja doch nichts verraten hätte. Gerade das, was er vor uns verbergen wollte, würden wir durch sein Verbergenwollen finden. Wir haben da so unsere Methoden.
    Aber leider machte er mir einen Strich durch die Rechnung. Ich fiel auf eine seiner Finten herein und bekam einen Haken auf den Punkt, der einen Ochsen umgeworfen hätte.
    Mich warf er auch um. Und zwar so gründlich, daß ich zuerst Sterne und dann überhaupt nichts mehr sah.
    Ich weiß nicht, wie viele Sekunden ich bewußtlos war. Es können nicht allzu viele gewesen sein, denn mit einem richtigen Knockout an die Kinnlade schlägt man selten einen länger als höchstens zwanzig Sekunden zu Boden.
    Aber diese kurze Zeit genügte für Mr. Proaks, dessen Namen ich allerdings erst bei der Haussuchung in seinen Papieren erfuhr, um den Rückzug anzutreten.
    Als ich wieder zu mir kam, hatte ich zuerst einmal das Gefühl, mein Unterkiefer sei meilenweit von mir entfernt. Ich rieb mir über die Kinnspitze und überzeugte mich auf diese Weise davon, daß sie überhaupt noch vorhanden war.
    Mühsam und mit einem leichten Schwindelgefühl im Kopf stand ich auf. Als ich die Tür öffnete, fielen mir ein leichtes Zischen und ein eigenartiger Geruch auf.
    Ich drehte mich um und ging dem Geräusch nach.
    Hinter dem Aktenregal fand ich eine Zündschnur. Sie brannte, und die Brandstelle fraß sich langsam auf ein Loch in der Wand zu, in dem die Zündschnur verschwand.
    Ich war mit einem Schlage hellwach, das können Sie mir glauben. Ich riß mein Taschenmesser heraus und stürzte mich auf die Schnur. Langsam kam der Brand näher.
    Das brennende Geflecht hatte in der Mitte eine dünne Kupferlitze. Ich zerriß mir die Haut meiner Hände, der Schweiß lief mir über die Stirn — und unaufhörlich näherte sich der langsam weiterfressende Brand im Geflecht der Schnur.
    Ich machte eine letzte verzweifelte Anstrengung. Der dünne Kupferdraht schnitt tief in mein Fleisch. Ich stemmte mich mit den Füßen und dem ganzen Körpergewicht gegen die Wand, während ich das Taschenmesser von unten her gegen den Draht zog.
    Im letzten Augenblick riß die Schnur. Ich flog zu Boden und atmete keuchend.
    In den Raum hinein ragte das Verglimmende Ende der zerschnittenen Schnur.
    Wir fanden später eine Dynamitladung von zweieinhalb Kilo in der Wand. Sie hätte ausgereicht, um das ganze Gebäude in die Luft zu jagen — mit allen Leuten, die sich gerade darin aufhielten.
    ***
    Unsere Leute trafen ein, als die Schlägerei im »Schiff« gerade auf ihrem Höhepunkt angekommen war.
    Rean Seat vom FBI leitete den Einsatz. Er verteilte seine Leute rings um das freistehende Gebäude. Er hatte gleich zwei große geschlossene Transportwagen mitgebracht.
    Sechs G-men und acht Cops von der Stadtpolizei nahm er mit in das Lokal. Die anderen umstellten das Gebäude oder blieben an den Wagen zurück, um die Leute in Empfang zu nehmen, die er hinausschickte.
    Der

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