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0048 - Wir machten dem Spuk ein Ende

0048 - Wir machten dem Spuk ein Ende

Titel: 0048 - Wir machten dem Spuk ein Ende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir machten dem Spuk ein Ende
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leise sagte: »Henny Schneider… aus Deutschland.«
    Bill zuckte zusammen, als habe ihn ein Peitschenhieb getroffen.
    ***
    Es war nachts um halb fünf, als wir alle miteinander wieder im Distriktgebäude eintrafen. Der Vernehmungsraum war inzwischen vorbereitet worden.
    Rean Seat kam mit in mein Office und sagte: »Wie wollen wir jetzt Vorgehen, Jerry?«
    »Zunächst müssen wir zwei von unseren weiblichen Mitarbeitern aus den Betten holen«, sagte ich. »Zur Durchsuchung der weiblichen Lokalgäste.«
    »Meinst du denn, daß wir sie durchsuchen müssen?«
    »Ja. Wir müssen herausfinden, wer sich alles Kokain aus der Blue Bird Bar holte. Es ist nicht ausgeschlossen, daß auch Frauen darunter sind.«
    Rean sah mich verdutzt an.
    »Bist du denn der Sache mit dem Kokain sicher?«
    »Absolut.«
    »Na, gut. Ich gehe in die Telefonzentrale und sorge dafür, daß wir in Kürze ein paar unserer weiblichen Kollegen hier haben.«
    »Gut. Phil, du überwachst vielleicht die ersten Verhöre der Lokalgäste. Jeder wird kurz verhört und um so gründlicher durchsucht. Wer harmlos ist, kann sofort nach Hause gehen. Bei wem Kokain oder sonst irgend etwas Verdächtiges gefunden wird, der bleibt in Haft. Die Haftbefehle können wir heute vormittag noch beschaffen.«
    »Okay, Jerry.«
    »Nimm den kleinen Sitzungssaal für die Verhöre. Im Nebenzimmer können die Durchsuchungen vorgenommen werden. Fang mit den Männern an, weil ja noch keine weiblichen Kollegen für die Durchsuchung der Frauen zur Verfügung stehen.«
    »Okay.«
    Phil verließ mit Rean Seat gleichzeitig mein Office. Ich blieb nachdenklich zurück. Die ganze Geschichte gefiel mir nicht. Ich hatte ein eigenartiges Gefühl, das ich nicht näher beschreiben kann. Ich wußte selber nicht, worauf - dieses Gefühl mich aufmerksam machen wollte, aber ich wußte, daß irgendwo etwas nicht stimmte.
    Ich steckte mir eine Zigarette an und überlegte. Dann entschied ich mich dafür, zunächst die vier jungen Burschen zu vernehmen, die wir festgenommen hatten.
    Ich suchte den Vernehmungsraum auf und ließ mir die vier Burschen gleichzeitig kommen.
    Sie wurden in den Vernehmungsraum geführt. Ich hatte für eine romantische Beleuchtung gesorgt. An einer Wand befand sich eine große Filmleinwand. Davor mußten die vier Burschen Aufstellung beziehen.
    Zwei starke Scheinwerfer strahlten sie an, so daß sie leicht geblendet wurden, wenn sie den Kopf heben wollten.
    Ich selbst stand hinter einem Schreibtisch. Auf einer Klappe stand ein Tonbandgerät mit Mikrofon. Es war leichter, eine Unterhaltung von einem Mikrofon aufnehmen zu lassen, als sie mitzustenografieren. Nach dem Tonband konnte man das Protokoll genausogut tippen.
    Da ich mich selbst im völlig dunklen Teil des Zimmers befand, konnten mich die Burschen unmöglich erkennen. Ich sprach absichtlich so leise, daß sie auch meine Stimme nicht identifizieren konnten.
    »Na, ihr Helden?« sprach ich sie an. »Wie fühlt man sich, wenn man zum erstenmal im Leben wegen Bandenverbrechens im Vernehmungsraum der Bundespolizei steht?«
    Drei schwiegen. Nur Chris Forwook wollte trotzig den Kopf heben. Das stechende Licht machte seine Absicht sofort wieder zunichte.
    »Wie heißt ihr?« fragte ich. »Zuerst du mit der blauen Krawatte!«
    »Gordon Riwe.«
    »Und du mit dem gelben Schlips?«
    »Luck Noame.«
    »Du mit der schönen Fliege?«
    »Bob Ranger.«
    »Bob Ranger?« wiederholte ich verdutzt.
    »Ja… Jawohl, Sir.«
    »Hast du einen Bruder?«
    »Sicher. Levy heißt er.«
    »So.«
    Ich schwieg ein paar Minuten. Ich wußte, wie sehr einem in so einer Situation totenstilles Schweigen an die Nerven geht.
    Aber plötzlich schnitt meine Stimme eiskalt durch die Stille: »Wer von euch hat Levy Ranger erschossen? Wer hat einen von euch brutal umgebracht? Wer war dieser Held?«
    Bob Ranger riß den Kopf hoch, trotz des sengenden Scheinwerferlichts.
    »Levy ist…?« stammelte er tonlos. »Ja«, sagte ich hart. »Dein Bruder ist im Keller der Blue Bird Bar erschossen worden! Wer war es?«
    Levys Bruder ließ den Kopf sinken. Ein schütteres Beben lief durch seinen Körper. Dann begann er, leise vor sich hin zu schluchzen.
    Ich mußte hart bleiben.
    »Jetzt weinst du!« fuhr ich ihn an. »Vorher konntet ihr wohl nicht auf den Gedanken kommen, daß Gangsterspielen immer auf Leben und Tod geht, hey? Ich frage zum letztenmal, wer von euch hat Levy Ranger erschossen?« Meine Frage hing wie eine fühlbare Drohung im Raum. Die Gesichter der Boys wurden

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