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0049 - Der blaue Tod

0049 - Der blaue Tod

Titel: 0049 - Der blaue Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger Friedrichs
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nach Südwesten. »Beeilen wir uns. Mein Gespür wird uns führen. Sie wissen, dass wir Zeit bis zum Einbruch der Dunkelheit haben. Noch hält sich der Blaue Tod irgendwo verkrochen. Er fürchtet den Tag. Nach dem Untergang der Sonne wird er zu neuen Gräueltaten aufbrechen, die drei Flüchtigen finden, sie umbringen, weitere Menschen töten…«
    »Sie wollen ohne Unterstützung der Polizei vorgehen?«
    »Vorerst ja, George.«
    »Aber…«
    »Ich trage die volle Verantwortung. Seien Sie jedoch sicher, dass ich von der Richtigkeit meines Tuns überzeugt bin. Es hat sich in ähnlichen Fällen erwiesen, dass die Hilfe von Polizisten auch hemmend sein kann. Die Leute haben kein Verständnis für übersinnliche Vorgänge. Wir riskieren, dass der Blaue Tod ein Blutbad unter ihnen anrichtet, bevor wir zum Zug kommen.«
    »Wir leisten doch auch herzlich wenig«, sagte Griffin. »Wenn es ernst wird, sind Sie der einzige wirklich zu fürchtende Gegner für die blauen Scheusale.«
    Nicole Duval entdeckte als erste einen Wagenverleih in ihrer Nähe. Sie brauchten nur eine Straße zu überqueren und konnten die Räume der Firma betreten, in denen eine große Auswahl von verschiedenen Fahrzeugtypen bereitgehalten wurde. Zamorra entschied sich für die Dieselversion eines Landrovers.
    Kurze Zeit darauf brachen sie wieder nach Comilles auf. Zamorra lenkte selbst. Er mied die schwarzen Trümmer der niedergebrannten Schenke. Vielmehr steuerte er mitten durch den eigentlichen Ort, hielt am westlichen Ende und orientierte sich, so gut er konnte.
    »Wir müssen nach Süden«, sagte er.
    »Da vorn ist eine Abzweigung«, informierte ihn Nicole.
    Sie hielten darauf zu. Schilder verkündeten, dass es in nördlicher Richtung ans Meer, in südlicher in die Berge ging, und zwar in die Orte Treceno und Puentenansa. Um dorthin zu gelangen, mussten sie eine schmale Asphaltstraße benutzen. Ziemlich rasch durchquerten sie das Hügelvorland. Schließlich tauchten sie im Schatten eines lang gestreckten Tales unter und befanden sich bereits in der wildbizarren Landschaft der Asturias.
    Die Straße gabelte sich. Professor Zamorra richtete sich ein wenig auf. Eine Zeit lauschte er den Impulsen, die ihm die innere Stimme gab, dann wählte er die linke Fahrbahn, die höher in die Berge hinaufführte.
    Sie passierten Treceno. Auf einer in Serpentinen angelegten Strecke ging es am steilen Hang weiter, durch viele Felsentunnel hindurch. Einmal gerieten sie mit ihrem Landrover in eine Schlucht, deren Grund von einem düsteren See ausgefüllt wurde. Ein Tunnel führte aus der Schlucht heraus und in eine andere, nicht weniger zerklüftete Gegend hinein.
    Wind blies über die Berggipfel hinweg bis in die Täler und Schluchten, bisweilen kühl und heftig, manchmal jedoch lau und träge. Die der Sonne abgewandten Hänge waren stellenweise mit Flechten überwuchert und gaben viel Feuchtigkeit ab. Aus hoch liegenden Nestern stiegen Krähen und Mauersegler auf, um vor dem einzelnen Fahrzeug davonzuflattern.
    »Ein Touristenziel scheint dies nicht gerade zu sein«, bemerkte George Griffin verdrossen. »Wir sind allein.«
    »Und doch auf der richtigen Spur. Ich fühle es mit jedem Nerv.«
    Zamorra saß zurückgelehnt und bewegte gelassen das Steuer. Äußerlich wirkte er völlig entspannt. Nur Nicole ahnte ein wenig, was in seinem Inneren vorging – wie tief er in seine Überlegungen verstrickt war und wie intensiv er sich mit dem Bevorstehenden abmühte.
    Sie schaute die vegetationslosen, abweisenden Hänge hinauf. »In so einer Gegend könnten Vampire und Wiedergänger hausen.«
    »Die Basken glauben daran«, sagte Zamorra.
    »Ich auch«, versicherte Griffin. »Ob sich der Blaue Tod mit solchen Geschöpfen wohl verbündet?«
    Der Professor schüttelte entschieden den Kopf. »Er geht allein vor. Die in dieser Gegend hausenden Gräuelwesen werden ihn eher meiden als suchen.«
    Die Straße führte in vielen Windungen weiter, höher hinauf, in das Herz der Asturias. Keine Ortschaft erstreckte sich mehr vor ihnen.
    Sie schienen sich in menschenleerem Gebiet zu befinden.
    »Komisch«, sagte Nicole Duval. »Kein Käfer oder Jäger auszumachen! Und es ist schon fast eine halbe Stunde her, dass ich das letzte Tier gesehen habe.«
    »Vorboten auf das Unheil.« Zamorra sprach es mit tiefem Ernst aus. »Ich habe den Eindruck, wir sind dem Versteck von De Mattino, Mauvais und Romina sehr, sehr nahe – und damit auch dem Blauen Tod.«
    ***
    Das alte Haus befand sich auf einem

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