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005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ohnehin Mitleid mit der kleinen Miss gehabt ... „Sie ... sie ist hier in der Stadt, Sir."
    „Im Haus in der King Street?"
    „Ja, Sir." Higgins hielt inne und kam im nächsten Augenblick zu der Überzeugung, daß er, wenn er einmal A gesagt hatte, auch B sagen könne. „Ihre Gnaden ist im Zimmer von Seiner Gnaden eingeschlossen."
    „Danke, Higgins", sagte Patrick. „Du kannst dich jetzt umdrehen."
    Zwanzig Minuten später saß Higgins vor der Herberge, in der Mr. St. Clair wohnte, ihm und Miss O'Brien in der großen Mietkutsche gegenüber.
    „Du hast begriffen, was du tun mußt, Higgins?" wollte Patrick wissen.
    Ein letztes Mal blickte Higgins nervös auf den wild aussehenden Wolfshund, der zwischen ihm und den Herrschaften auf dem Fußboden saß, und antwortete: „Es ...
    es erscheint
    mir nicht schwierig, Sir. Ich bin sicher, Lady Margaret wird genügend abgelenkt sein, wenn Sie mit der kleinen ... mit Ihrer Gnaden in der Kutsche fortgefahren sind, so daß Sie Zeit habe ganz zu verschwinden, ehe die Abwesenheit Ihrer Gnaden bemerkt wird. Und da der Duke erst spätabends heimkehren wird, haben Sie einige Stunden Vorsprung."
    „Guter Mann", sagte Patrick, „alles, was du vorher zu tun hast, ist, mich zu der
    ,eisernen Zuchtmeisterin' vorzulassen."
    Zum erstenmal, seit Higgins Mr. St. Clair an diesem Abend begegnet war, lächelte er.
    Er hatte wenig für die „eiserne Zuchtmeisterin" übrig, und ihm behagte der Gedanke, ihr eins auszuwischen. Er begann zu denken, daß die Sache ihm wahrscheinlich doch Spaß machen würde. Der Jux konnte vielleicht sogar ein Ausgleich für das Schuldgefühl sein, Ihre Gnaden gefangengehalten zu haben. Und es war weitaus vorzuziehen, ihrem Bruder und der Irin bei der Rettung Ihrer Gnaden zu helfen, als dem kräftigen Kerl auf Gedeih und Verderb ausgeliefert zu sein oder, was noch schlimmer gewesen wäre, dem vor ihm sitzenden Höllenhund.
    „Wichtig ist", erklärte Megan, „sich jede mögliche Ablenkung zunutze zu machen.
    Du hast gesagt, Higgins, daß Lady Margaret darauf gedrungen hat, du müßtest morgen nachmittag im Hause sein, weil sie jemanden zum Tee erwartet?"
    „Ja, Lady Bunbury", antwortete Higgins nickend.
    „Perfekt", sagte Patrick. „Wir werden die Sache so abpassen, daß ich genau in dem Moment eintreffe, wenn Lady Bunbury das Haus verläßt. Auf diese Weise wird die ,eiserne Zuchtmeisterin' bereits im Salon sein, und ich kann sie ersuchen, mir eine Tasse Tee zu offerieren. Das läßt Megan mehr Zeit."
    „Du mußt an der Tür lauschen, Higgins", instruierte ihn Megan. „Und wenn Lady Bunbury aufbricht, gehst du zum anderen vorderen Raum ... das ist die Bibliothek, nicht wahr? ... und zupfst zweimal an den Gardinen. Wir werden im Hof in unserer Kutsche sein und auf das Signal warten. Und, Higgins?"
    „Ja, Miss?"
    „Es wäre gut, wenn du nichts von vergißt. Die lieben Viecher werden bei uns sein."
    Higgins' Blick flog zu dem Schwein, das vor Miss O'Briens Füßen lag, und dann bekam er große Augen, als er sie auf das stattliche, struppige Tier neben ihr richtete.
    Er schluckte und nickte.
    „Gut! Dann ist alles geregelt", sagte Patrick. „Ich lasse dich ein Stück vor der King Street aussteigen, damit wir nicht das Risiko eingehen, daß jemand dich mit uns sieht. Und dann, Liebling", fügte er mit einem Blick auf Megan hinzu, „müssen wir bei der Schneiderin halten."

20. KAPITEL
    „Wie ich sehe, hast du dich auf deine Umgebung eingestellt", sagte Brett und wies auf den Sessel, den Ashleigh vor ein offenes Zimmer gezogen hatte.
    „Du meinst, auf mein Gefängnis", korrigierte sie den Gatten.
    „Wie du willst." Seine Antwort hatte unverbindlich geklungen.
    „Aber du mußt doch wissen, daß ich nicht hier gefangen sein will! Brett, kannst du mir nicht sagen, was du mit mir vorhast? Ich ... ich muß dir sagen, daß alles sehr schwierig für mich gewesen ist. Wenn es deine Absicht war, mich leiden zu lassen, dann hast du Erfolg gehabt, aber ... oh, bitte! Willst du mich nicht gehen lassen?"
    Er näherte sich ihr einige Schritte. „Und was dann, Euer Gnaden? Falls ich dich wirklich freilasse, jetzt, in dieser Nacht, wohin würdest du dich begeben? Würdest du zu deinem Bruder rennen, ausgerechnet zu dem Mann, der mir erst letzte Woche gedroht hat, mich zu töten, wenn ich dich nicht zu meiner Gattin mache? Würdest du da weitermachen, wo du vor drei Tagen aufgehört hast, und unbekümmert in die Kanzlei eines Anwaltes marschieren, um von mir frei

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