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005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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reckte, um auf das Papier sehen zu können. „Es war ein Gentleman, der mir das gegeben hat. Die Lady war schon zu Bett gegangen."
    Patricks Blick schweifte von der Wirtin zu Megan und dann zum Blatt Papier. „Ich habe nicht gedacht, daß du den Brief geschrieben hast, Megan. Du warst ja bei mir, seit Ashleigh sich zurückgezogen hat, bis ...", er blickte kurz zu Mrs. Quimby und schenkte Megan dann ein kleines Lächeln, „... bis du dich zurückgezogen hast. Aber", fügte er hinzu und klopfte mit den Fingerknöcheln auf den Brief, „irgend jemand, der deine Handschrift kennt, hat sich viel Mühe gegeben, Ashleigh glauben zu machen, du habest diesen Brief geschrieben."
    „Jemand, der die Kunst des Fälschens sehr geschickt beherrscht", fügte Megan grimmig hinzu.

    Patrick wandte sich an die robuste Wirtin. „Mrs. Quimby, Sie sagten, ein Gentleman habe Ihnen diese Nachricht übergeben. Können Sie uns sagen, wie er aussah?"
    „Oh, das kann ich, Sir." Plötzlich erhellte sich ihre Miene, und Mrs. Quimby befingerte auch nicht mehr nervös ihre Schürze. „Er war groß ... oh, nicht so groß wie Sie, Sir, aber doch recht groß ... und sein Haar hatte die Farbe reifer Kastanien ... und gut sah er aus, ja ... und seine Augen waren weder blau noch grün, sondern hatten eine beeindruckende Farbe, die irgendwo zwischen Blau und Grün war ... sehr schöne Augen, wenn ich das sagen darf."
    „Oh, nein!" Megan stöhnte auf.
    „Brett!" Patrick stöhnte auf.
    „Stimmt etwas nicht?" erkundigte Mrs. Quimby sich und befingerte wieder die Schürze.
    „Ach, es ist nichts, das Sie beunruhigen könnte, Mrs. Quimby", sagte Patrick seufzend. „Vielen Dank für Ihre Hilfe." Er blickte zur Box hinüber, in der Angus stand.
    „Es kann jedoch sein, Mrs. Quimby, daß ich Ihre Hilfe oder die Ihres Mannes in einer anderen Sache erbitten muß. Mein Pferd braucht noch einige Tage Ruhe, ehe es wieder geritten werden kann. Ich würde gut dafür bezahlen, wenn jemand sich um den Hengst kümmert, und auch für ein gemietetes Pferd, bis er wieder gesund ist.
    Wenn Sie mir dabei behilflich sein könnten ..."
    Brett sah sich vor ein Problem gestellt. „Wirklich, Tante Margaret! Ich begreife nicht, warum du hergereist bist", sagte er kühl. „Du kommst so gut wie nie nach London, und ich begreife ganz besonders nicht, warum du in der warmen Jahreszeit hergekommen bist."
    „Nun, Brett", sagte Margaret und ging weiter ins Foyer, „dann wirst du mir eben erlauben müssen, dir eine Erklärung zu geben." Sie schaute sich um und fuhr fort:
    „Wo sind die Dienstboten? Ich bin mir bewußt, daß du dich gelegentlich herabläßt, selbst die Tür zu öffnen, aber ..."
    „Bis auf Higgins habe ich allen Bediensteten eine Woche freigegeben."
    „Frei? Wieso? Bestimmt ist dir klar ..."
    Ungeduldig unterbrach Brett die Großtante ein zweites Mal. „Tante Margaret, erklär mir freundlicherweise den Grund deines Besuches und verlaß dann das Haus. Wie du siehst, bin ich ohne Dienstboten kaum in der Lage, Gäste zu haben."
    Sie ignorierte den Großneffen und ging zu der rechts von ihr befindlichen Doppeltür.
    „Im Salon, wenn ich bitten darf, Brett. Du kannst kaum von mir erwarten, daß ich im Foyer mit dir diskutiere. Deine Manieren sind beklagenswert. Und läute Higgins, damit er Tee bringt", fügte sie hinzu, während sie die Doppeltür aufzog. „Ich habe eine lange Reise hinter mir."
    Vor Widerwillen und Verärgerung seufzend, tat Brett, wie ihm geheißen, und saß dann einige Minuten später im Salon der Großtante gegenüber in einem Ohrensessel. „Also, was
    ist von so ungeheurer Bedeutung, daß du deswegen bei dieser Hitze nach London gekommen bist?" fragte er.
    „Das, um damit anzufangen", sagte Margaret und reichte ihm ein Blatt Papier, das sie aus dem Réticule genommen hatte.
    Er biß die Zähne zusammen, als er die schwungvolle Handschrift der Gattin erkannte. Es war ihr Abschiedsbrief.
    „Den hast du am Abend deiner Abreise in der Eile verloren", sagte die Großtante.
    „Eine der Zofen hat ihn gefunden und mir gebracht, und ich danke Gott, daß sie das getan hat. Stell dir den Skandal vor, falls er von einem des Lesens kundigen Dienstboten gefunden worden wäre! "
    Mit einem Blick, der Abscheu und Überdruß ausdrückte, knüllte Brett den Brief zusammen und sah der Großtante in die ihn eisig anschauenden blauen Augen. „Du bist also des Inhaltes dieses ... dieses Geschreibsels wegen hergekommen", sagte er und blickte ein Weilchen

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