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005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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akzeptierten, ganz gleich, in welcher Situation der Herzog sich im Moment befand.
    Anfangs war Ashleigh nicht geneigt gewesen, eine dieser Einladungen anzunehmen, doch auf Marys Drängen hin, sie müsse allen Leuten ein Bild der Standhaftigkeit und des Vertrauens in ihren Gatten bieten, gab sie nach. Es dauerte nicht lange, bis die junge Duchess und ihre Schwiegermutter überall in der Stadt gesehen wurden. Eines Tages, der besonders mild und sonnig war, gesellten sich Megan und Miss Simms, das Kindermädchen, mit Marileigh für eine Ausfahrt in einer offenen Kutsche durch den Hyde Park zu Ashleigh und Mary.
    „Es ist wirklich erstaunlich, Maria ... hm ... Mary", sagte Ashleigh, „aber mir scheint, du hast London im Sturm erobert."
    „Hm, vielleicht, vielleicht auch nicht. Laß mir etwas Zeit, meine Liebe, und dann wird es der Fall sein. Weißt du, ich tue alles Notwendige, um Brett und Patrick zu helfen."
    „Oho!" sagte Megan. „Da ist Lady Bunbury, diese alte Klatschbase, und sie hat uns gesehen. Sie kommt direkt auf uns zu."
    Lady Bunburys Kutsche hatte den Wagen erreicht, und Ashleigh gab dem Kutscher das Zeichen zum Halten.
    „Guten Tag, Euer Gnaden", rief die plumpe Matrone. „Countess, Lady St. Clair", fügte sie hinzu und nickte freundlich den beiden Damen zu. „Ist es nicht herrlich, daß wir im April solch wundervolles Wetter haben? Wie ich sehe, hat es Sie veranlaßt, die Kleine auszufahren."
    „In der Tat", sagte Mary. „Unsere Kleine scheint in der warmen Luft aufzublühen. Sie sollten das gesunde Kindchen wirklich sehen. Megan, meine Liebe, halt doch unsere süße Marileigh einmal hoch, damit die liebe Lady Bunbury sie begutachten kann."
    Megan warf Mary einen Blick zu, der erkennen ließ, daß sie das Gefühl hatte, Bretts Mutter habe den Verstand verloren, fügte sich jedoch deren Wunsch. Sie hüllte den glucksenden Säugling ein und hielt ihn hoch, damit die alte Matrone das kleine Gesicht erkennen konnte.

    Auch Ashleigh machte einen verdutzten Eindruck. Hatte Mary zuviel Sonne abbekommen? Was war so besonders an Lady Bunbury, daß man ihr die Gelegenheit bot, ganz privat das Baby betrachten zu können?
    „Ich denke, Sie stimmen mir zu, daß die Kleine einmal eine Schönheit allerersten Ranges wird, Lady Bunbury", sagte
    Mary. „Natürlich schlägt sie ihrer schönen Mutter nach. Aber sehen Sie sich ihre Augen an! Sind sie nicht ganz genau wie die ihres Vaters? Natürlich hat Seine Gnaden sie noch nicht gesehen, seit sie die blaue Farbe der Neugeborenen verloren haben, die sie bisher hatten, doch wir haben ihn darüber informiert, wie sie jetzt aussehen, und ich muß sagen, daß er ungeheuer stolz ist."
    In Anbetracht des Umstandes, daß man Lady Bunbury den direkten Beweis dafür unter die Nase gehalten hatte, daß die Gerüchte, die sie am liebsten verbreitet hatte, nicht der Wahrheit entsprachen, hatte sie den Anstand zu erröten. Und ein Blick in das Gesicht der Großmutter machte ihr mit Gewißheit klar, daß die kleine Rede dieser Frau und die damit verbundene Demonstration in berechnender Absicht erfolgt war. Mehr noch, diese italienische Gräfin wurde rasch zum Liebling des ton, und wenn sie, Amelia Bunbury, nicht aufpaßte, dann würde sie sich schnell am Rande des Geschehens wiederfinden! Verlegen schaute sie sich um, um eine Möglichkeit zu finden, das Thema zu wechseln, und dann fiel ihr Blick auf Megan.
    „Ah, Lady St. Clair, wie nett, Sie wiederzusehen. Es geschieht nicht oft, daß man Sie zu Gesicht bekommt, zumindest nicht so häufig wie Ihre Gnaden und die Countess.
    Sagen Sie mir ...", neugierig blinzelte sie zu der Rothaarigen hinüber, „... wie geht es Ihrer Mutter?"
    „Meiner ... meiner Mutter?" fragte Megan perplex. Was wußte dieses alte Klatschweib über Pegeen O'Brien, die jetzt dank Patricks Generosität bequem und komfortabel in Irland lebte?
    „Hm ... äh, ja ... ist sie gesund? Das heißt, ich ... habe mich gefragt, ob sie immer noch ... Freude am Essen hat."
    „Oh, mehr denn je!" versicherte Megan. „Sie hat mir geschrieben, daß sie und alle meine Geschwister so fett wie Aale geworden sind."
    Aale! Lady Bunbury machte ein entsetztes Gesicht. Sie zwang sich rasch, sich zu verabschieden, und fuhr, nachdem sie dem Kutscher ein Zeichen gegeben hatte, in schnellem Tempo davon. Aale! Sie warf einen letzten Blick über die Schulter zu Lady St. Clair zurück. Doch statt Aale sah sie in Gedanken eine ganz andere Spezies Tier, nämlich ein wohlgenährtes

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