005 - Gekauftes Glück
Lippen gesagt und erblaßte sichtlich, ehe er weitersprach. „Du bist gut zehn Minuten ohnmächtig gewesen. Oh, Gott! Ashleigh!
Ich habe solche Angst gehabt!" Bretts blaugrüne Augen schauten Ashleigh eindringlich an. „Wie fühlst du dich, Liebling?"
Sie brachte ein Lächeln zustande. Sie war hier, und sie lebte, und Bretts tröstende, kraftspendende Gegenwart vertrieb alle Schrecken. „Eigentlich fühle ich ... ich mich ... jetzt überraschend gut."
Brett nahm sie sacht in die Arme und schaute sie an.
„Was hast du, Liebster?" fragte sie, denn sein Blick hatte plötzlich einen Ausdruck, der vorher nicht dagewesen war.
Er rang mit sich selbst und überlegte, ob er ihr sagen solle, was er herausgefunden hatte und was ihm nicht aus dem Sinn ging. Nachdem er wunderbarerweise fähig gewesen war, sie von Benshee herunterzuziehen und die Pferde zum Halten zu bringen, war er zurückgeritten, um den auf der Erde liegenden Damensattel zu untersuchen. Der Gurt des Sattels war angeschnitten worden, nicht sehr weit, aber doch ein beträchtliches Stück, so daß der Gurt in einem kritischen Moment reißen mußte.
Nun war bestätigt worden, was Brett an dem Morgen, nachdem Ashleigh fast vom Balkon gestürzt wäre, befürchtet hatte - jemand versuchte, seine Gattin zu töten!
Und wer immer das war, ging jetzt nicht einmal mehr sehr vorsichtig zu Werk - es war doch wohl klar, daß ein Unfall durch einen Damensattel eine Inspektion des Sattelzeuges von Ashleighs Pferd zur Folge haben würde. Den Möchtegernmörder hatte das nicht einmal gestört!
Doch nun, nachdem alle diese Gedanken Brett im Bruchteil einer Sekunde durch den Kopf gegangen waren, konzentrierte er sich auf ein zusätzliches Problem. Wieviel von all dem sollte er Ashleigh sagen? Würde eine Warnung, daß sie in Gefahr sei, ihr zu mehr Sicherheit verhelfen? Würde es wirklich die Gefahr von ihr wenden, wenn ihr die schlimmsten Befürchtungen eingeflößt werden mußten - die Angst um ihr Leben, mit der zu leben sie gezwungen war, bis der Schurke überführt worden war?
Brett schwor sich, den Möchtegernmörder zu fassen, ehe der noch einmal zuschlagen konnte, traf dann eine Entscheidung und hoffte, es möge die richtige sein. „Es ist nichts, Liebling", sagte er. „Ich habe nur einen Moment über das nachgedacht, was passiert ist, beziehungsweise über das, was hätte passieren können, wäre ich nicht rechtzeitig imstande gewesen, dich ..."
„Pst!" unterbrach Ashleigh den Gatten, schlang ihm die Arme um den Hals und drückte ihn ungestüm an sich. „Du bist ja rechtzeitig gekommen. Nur das zählt."
Er hielt sie fest umschlungen und hoffte, sie möge recht haben und daß er immer rechtzeitig dasein würde, um sie zu beschützen, bis der Bösewicht gefaßt war. Viele Gedanken gingen ihm durch den Sinn, wie dieser Abschaum der Menschheit, wer immer es sein mochte, zu fassen sei, während er im stillen schwor, Ashleigh bis zur Festnahme dieses Kerles nicht aus den Augen zu lassen beziehungsweise dafür zu sorgen, daß vertrauenswürdige Beschützer, die er noch benennen würde, ständig auf sie achtgaben.
Ashleigh hatte sich wieder durch seine tröstliche Umarmung entspannt. Alle Ängste waren jetzt wirklich überwunden. Sie schlug die Augen auf und bemerkte zum erstenmal, daß sie und Brett sich auf einer kleinen Lichtung befanden. In der Nähe rupften Benshee und Arric saftiges Gras, das am Ufer eines klaren, sprudelnden Baches wuchs. Sie lehnte sich etwas zurück und lächelte strahlend den Gatten an.
„Oh, Brett! Was für ein himmlischer Platz das hier ist! Wie hast du den denn gefunden?"
Froh zu sehen, daß sie sich wieder wie sonst benahm, lächelte Brett. „Als ich ein junger Bursche war, pflegte ich oft herzukommen. Manchmal war ich hier, weil ich Erholung vom täglichen strengen Unterricht brauchte." Er streckte die Hand aus und befingerte eine glänzende Locke von Ashleighs rabenschwarzem Haar, die sich aus dem blauen Band gelöst hatte. „Und manchmal war ich hier, weil ich nachdenken mußte." Er neigte sich vor und streifte verführerisch mit den Lippen Ashleighs Mund. „Und manchmal war ich zu einem Picknick hier, natürlich ganz allein, mit Essen, das ich der Köchin abgeluchst hatte oder Mrs. Busby. Bis heute habe ich niemals jemanden hier hergebracht." Sein Blick suchte den der Gattin und hielt ihn fest.
„Dieser Ort hat dir über die Jahre sehr viel bedeutet, nicht wahr?" flüsterte sie.
„Diese schöne kleine Lichtung hier
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