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005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sachen für dich bestellen."
    „Neue Sachen?" Ashleigh hätte sich fast verschluckt. „Ich ... wovon reden Sie? Es gibt keinen Grund, daß Sie ..."

    „Ich rede darüber, mein schöner Hitzkopf, daß deine Garderobe äußerst ungeeignet ist. Alle meine Mätressen haben sich stets exquisit gekleidet."
    „Alle Ihre ..." Vor Verblüffung über diese Andeutung blieb Ashleigh der Mund offenstehen. Ein Moment verstrich, in dem tiefe Stille herrschte. Dann, sobald sie die Tragweite der Bemerkung begriffen hatte und der Schock darüber sich in Wut gewandelt hatte, kam neues Leben in sie. Wütend die Hände ausstreckend, stieß sie sich mit dem Hocker vom Frisiertisch ab und sprang auf die Füße. Sofort drehte sie sich zu Lord Westmont um und schaute ihn aufgebracht an. „Eher gefriert die Hölle, als daß ich je einwillige, Ihre Mätresse zu sein, Mylord! Im Moment habe ich nur einen Wunsch, und zwar den, unverzüglich hier heraus und nach Haus zu kommen.
    Ich verlange, daß Sie mich auf der Stelle freilassen!"
    Angesichts des unerwarteten Ausbruchs hob Brett leicht die Augenbrauen.
    Dutzende ihm bekannter Frauen hätten freudig die Gelegenheit ergriffen, seine Mätresse zu werden,
    denn er war dafür bekannt, großzügig zu sein, auch dann, wenn er sich von einer seiner Geliebten trennte. Doch Miss St. Clair erkühnte sich, ihm unmißverständlich zu sagen, daß sie sein Angebot ablehnte! Das rief ihm die flüchtigen Zweifel in Erinnerung, die er in der vergangenen Nacht gehabt hatte, als diese Geschichte eines angeblichen Mißverständnisses von Miss St. Clair vorgebracht worden war. Er beschloß, der Sache ein letztes Mal auf den Grund zu gehen. „Ashleigh", sagte er leise, „vielleicht hast du nicht begriffen, was mein Angebot für dich bedeutet. Als meine Mätresse würde dein ... Einkommen sich beträchtlich steigern. Ich bin dafür bekannt, nicht knauserig zu sein. Entsprechend der Zeit, die wir zusammenbleiben, könntest du, dessen bin ich sicher, die Summe, die Adams dir geboten hat, verdrei-oder vervierfachen und müßtest dieses Geld nicht mit deiner..."
    „Nicht knauserig! Ha!" Ashleigh zitterte vor Wut. „War es großzügig, meine flehende Bitte zu ignorieren und mir die Unschuld auf diesem ... diesem Möbelstück zu rauben?" Hysterisch wies sie auf das Bett am anderen Ende des Raumes. „War es großzügig, meine Erklärungen, wie ich hierhergekommen bin, anzuhören, sie dann zu ignorieren und damit fortzufahren, mich zu vergewaltigen, Sir, und nicht nur einmal, sondern immer wieder?" Bei jeder wütend vorgebrachten Frage war ihre Stimme eine Spur schriller geworden, und nun hatte Ashleigh sich vollends in Rage gesteigert. Sie stemmte die Hände auf die schmalen Hüften und schritt vor Lord Westmont auf und ab. „Und welche Art von Großzügigkeit war das, bitte, die Sie veranlaßt hat, mich hier einen ganzen Tag eingesperrt zu lassen?" Bei dieser Frage schaute sie Seine Lordschaft zornig an, das Kinn entrüstet vorgestreckt, und kniff dann erbost die Lippen zusammen.
    Er seufzte, während er die vor ihm stehende Verkörperung empörter Rechtschaffenheit betrachtete. Schließlich sah er sich genötigt, im stillen einzuräumen, daß sie vielleicht doch die Wahrheit gesagt haben mochte, denn seines Wissens nach hätte keine Frau ein derart offenes und großzügiges Angebot vom Erben eines der reichsten Herzöge in England ausgeschlagen, aber Miss St. Clair hatte es soeben getan. Er furchte die Stirn. Falls tatsächlich ein Irrtum vorlag, wie Miss St. Clair behauptete, und das erschien jetzt sehr gut möglich, wer und was war sie dann? Keine Dienstmagd hatte die Ausdrucksweise und Manieren, deren sie sich befleißigte, ganz zu schweigen von der umfassenden Bildung, die sie befähigt hätte, die Stelle als Gouvernante anzutreten, für die sie angeblich angeheuert worden war.
    Die Antworten auf diese Frage und noch andere Fragen, die Brett bezüglich dieses Mädchen hatte, erschienen ihm plötzlich dringlich, und er kannte genau den Menschen, der ihm Auskunft geben konnte. Als er vor einer Weile beim Ankleiden aus dem Fenster geschaut hatte, war ihm die sich Ravensford Hall nähernde Kutsche des Anwaltes aufgefallen. „Ashleigh ... hm, Miss St. Clair", sagte er ruhig, „mir scheint, hier liegt doch irgendwie ein Irrtum vor. Falls dem so sein sollte, werde ich mich bald bei Ihnen entschuldigen. Das verspreche ich Ihnen. Im Augenblick möchte ich Sie jedoch bitten, hier noch eine kurze Zeit zu warten,

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