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005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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derweilen ich der Sache auf den Grund gehe. Bitte, nehmen Sie wieder Platz. Ich werde nicht lange fort sein." Hastig drehte Brett sich um und ging zur Tür.
    „Entschuldigen!" rief Ashleigh. „Ich will Ihre Entschuldigung nicht! Ich will nur fort von hier!" Aber sie mußte erkennen, daß sie gegen die Tür redete, die Lord Westmont bereits hinter sich geschlossen hatte. Viel zu spät hörte sie den Schlüssel sich im Schloß drehen. Seine Lordschaft mochte davon geredet haben, daß er sich entschuldigen wollte, aber es war offensichtlich, daß er ihr nicht über den Weg traute.
    Brett hastete den langen Korridor entlang, bis er die breite, in die Halle und zur wuchtigen Eingangstür des Hauses führende Treppe erreicht hatte, und eilte dann, zwei Stufen auf einmal nehmend, hinunter. Kurz vor dem Erreichen der Halle sah er den Anwalt mit der Haushälterin sprechen, und Mrs. Busby weinte.
    „Mr. Adams, ich muß mit Ihnen reden, und zwar sofort, wenn ich bitten darf! Gehen wir in die Bibliothek." Brett wandte sich ab und wollte sie aufsuchen.
    „Lord Westmont, ich ersuche Sie, einen Moment zu warten", sagte Adams.
    Brett wandte sich ihm wieder zu und ignorierte ungeduldig das leise Schluchzen der Haushälterin. Es erstaunte ihn,
    auch Tränen in den Augen des älteren Mannes zu sehen.
    „Lord Westmont", wiederholte Adams. „Nein, jetzt sollte ich besser ,Euer Gnaden'
    sagen. Es gibt eine tragische Neuigkeit. Der Herzog, Ihr Großvater, ist tot."
    „Es ist eine Schande! Ja, das ist es, Henry. Seine Gnaden ist kaum unter der Erde, und trotzdem ist der junge Herr sofort nach London gefahren, während das arme Mädchen hier hinter Schloß und Riegel sitzt! Das ist unmenschlich, wenn du mich fragst!" Im Aufenthaltsraum des Butlers saß Hettie Busby auf einem Stuhl und sah ihren Mann nach Zustimmung heischend an. Seit mehr als dreißig Jahren, seit sie beide erwachsen waren, war das Paar im Haushalt des Duke of Ravensford beschäftigt. In all den Jahren hatten sie beide treu und ergeben zum früheren Herzog gestanden. Doch nun war unverkennbar ein aufsässiger Ausdruck in Hetties Augen zu sehen.
    Ihr Gatte bemerkte ihn und versuchte, sie zu beschwichtigen. „Aber, Hettie, du solltest nicht so über den jungen Duke of Ravensford reden. Er hat eine schwere Zeit hinter sich, seit sein Großvater im Sterben lag. Und dann das Begräbnis und alles andere. Bestimmt hast du Verständnis für Mylords Kummer, nicht wahr?"
    Heftig schüttelte Hettie den Kopf. „Er hat kein Recht, dieses junge Ding hier gefangenzuhalten, Henry! Ebensowenig, wie er das Recht hatte, das zu tun, was er ihr vor seiner Abreise angetan hat."
    „Aber, Hettie ..."
    „Sie war noch Jungfrau, Henry! Ah, wenn ich an ihrer Zimmertür vorbeigehe und sie so kläglich weinen höre, zerreißt es mir das Herz. Weißt du, auch ich bin eine Frau, und ich bin nicht aus Holz!"
    „Aber, aber, Schätzchen." Tröstend klopfte er ihr auf die Schulter. „Vielleicht solltest du mit der ,eisernen Zuchtmeisterin' reden."
    „Ach, die!" Hetties Blick ließ keinen Zweifel daran, was sie von diesem Vorschlag hielt. Über die Jahre hatte es viele Male gegeben, in denen ihre Geduld von der Zwillingsschwester des verstorbenen Herzogs über Gebühr strapaziert worden war.
    „Neuerdings hat die ,Zuchtmeisterin' doch nur Interesse daran, das Datum für Lord West... für die Hochzeit Seiner Gnaden festzulegen. Eine Hochzeit! Wirklich! Zu uns redet Lady Margaret über nichts anderes. Dabei ist ihr Bruder erst seit fünf Tagen unter der Erde! Erst heute morgen hat Lady Margaret Jameson und mir erzählt, sie habe Lady Elizabeth für vierzehn Tage hierher eingeladen, um, wie sie meinte, die Planungen leichter zu machen. Natürlich war das, ehe Seine Gnaden sich von einem Augenblick zum anderen entschlossen hatte, nach London zu reisen. Jetzt werden wir alle bestimmt zu hören bekommen, daß man mit diesem Besuch noch warten muß, bis Seine Gnaden wieder hier ist."
    Henry grinste und entblößte dabei ein lückenhaftes Gebiß. „Ich nehme nicht an, daß Lady Elizabeth die Verschiebung ihres Besuches sehr genehm sein wird. Sie hat ein scheußliches Wesen, diese Person!"
    Hettie nickte zustimmend. „Um nichts in der Welt habe ich je herausfinden können, Henry, was die .eiserne Zuchtmeisterin' so zu den Hastings hinzieht. Lady Elizabeth ist eine Schönheit, gewiß, und reichlich gerissen, aber ein übellauniger Zankteufel.
    Ihr Vater ist der größte Langweiler auf Erden, selbst wenn

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