Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Damen gewirkt, die hier, auf dem Weg zu verschiedenen Nachmittagsbesuchen, eingekehrt waren. „Noch einen Schluck Tee, Mylady?" fragte Megan und imitierte perfekt die blasierte Sprechweise einer Aristokratin. Dieses Spiel spielten sie und Ashleigh, seit ihre luxuriöse Garderobe von der Schneiderin eingetroffen war.
    Ashleigh antwortete auf die gleiche Weise. „Ja, vielen Dank, meine Liebe." Für die nächste Bemerkung schlug sie jedoch den gewohnten Tonfall an. „Was mag den Duke of Ravensford so lange aufhalten, Megan?" Sie blickte auf die verzierte Porzellanuhr, die ihr gegenüber auf dem Kaminsims stand. „Fast eine halbe Stunde ist vergangen, seit Seine Gnaden uns hier abgesetzt hat."
    „Hm." Megan stellte die schwere silberne Teekanne ab und folgte Ashleighs Blick.
    „Seine Hochwohlgeboren hat nicht geäußert, was es war, womit er sich beschäftigt hat, während wir warteten, aber ich kann es mir gut denken. Ich habe gesehen, daß eine alte Schachtel uns von einem der oberen Fenster beobachtet hat, als wir aus der Kutsche stiegen. Das muß die Großtante gewesen sein, nicht wahr?"
    „So eine Person mit strengem Gesicht und auf dem Kopf hochgesteckten schneeweißen Haaren?"
    „Ja, genau die! Wie hieß sie doch gleich?"
    „Lady Margaret, und ich glaube, ihr Nachname lautet Westmont. Die Haushälterin hat mir erzählt, Lady Margaret habe nie geheiratet. Ich habe Ihre Ladyschaft nur kurz getroffen, als ich ... Megan! Was machst du da?"
    Megan hatte die Tasse abgestellt und war aufgestanden, während Ashleigh noch redete, und tappte nun vorsichtig auf Zehenspitzen zu der geschlossenen Doppeltür, durch die man sie einige Zeit zuvor in den Raum gebracht hatte. Ihre Miene zeigte den Ausdruck der Entschlossenheit. „Ich konnte nie stillsitzen und frage mich, wann die Neugier in mir erwacht ist, etwas herauszufinden." Megan hatte den Eingang erreicht und begann sehr langsam, die Doppeltür aufzumachen. Dann lugte sie wachsam in den Korridor. Ein Moment verstrich, und dann schaute sie über die Schulter zu Ashleigh zurück, ein breites Grinsen im Gesicht. Schweigend bedeutete sie der Freundin, zu ihr zu kommen.
    Beim Näherkommen hörte Ashleigh Stimmen, die irgendwo aus dem Flur zu ihr drangen. Obwohl sie gedämpft waren, merkte sie, daß sie scharf und verärgert klangen. „Megan", sagte sie verhalten, „sollten wir nicht ..."
    „Pst!" Megan legte den Zeigefinger auf die Lippen. „Wir müssen näher heran", flüsterte sie und drückte die Türhälften weiter auf. Auf Zehenspitzen ging sie in die Eingangshalle und zu einer halboffenen, ungefähr ein Dutzend Schritte entfernten Tür. Sie strebte direkt darauf zu und bedeutete der Freundin, ihr zu folgen.
    Ashleigh schaute sich nach beiden Seiten um, weil sie sicher sein wollte, daß kein Dienstbote in der Nähe war, und kam dann Megans Aufforderung nach. Einige Sekunden später standen beide Frauen neben der Tür. Durch den Spalt war laut und deutlich die Stimme des Duke of Ravensford zu hören.
    „Du glaubst, du könntest mich zu dieser Verbindung bringen, nur weil sie der letzte Wunsch meines Großvaters war?"
    „Ich bin mir dessen sicher", lautete die zuversichtliche Antwort. „Ich weiß es! Ich bin mir bewußt, Brett, daß es viele Dinge gibt, die niemand dir aufnötigen kann, wenn du sie nicht tun willst, aber in diesem spezifischen Fall kann ich mir nicht vorstellen, daß du dich weigern wirst. Meines sterbenden Bruders Wunsch war es, daß du heiraten sollst. Das hat er dir in eurem letzten Gespräch gesagt. Vergiß nicht, ich war dabei anwesend. Und nachdem du gegangen warst, hat er mir freie Hand gelassen, die Arrangements mit ..."
    „Ja, natürlich!" unterbrach der Herzog heftig. „Die Hastings! Wer sonst? Weißt du, Tante Margaret, ich und viele andere hier im Haus, das garantiere ich dir, wundern sich schon seit langem über deine äußerst seltsame Anhänglichkeit für diese Familie.
    Und eines Tages werde ich den Grund dafür herausfinden."
    „Worauf willst du hinaus?" lautete die unsichere Erwiderung.
    „Spiel mir nicht die Ahnungslose, liebe Tante! Ich rede von deiner beinahe unnatürlichen Besessenheit, die du über all die Jahre für die Hastings an den Tag gelegt hast und mit der du ganz besonders versucht hast, durch Heiraten Verbindungen zwischen ihnen und den Westmonts zu schaffen, ganz zu schweigen von deiner beständigen Aufmerksamkeit, die du diesem Clan in unzähligen anderen Formen zuteil werden läßt. Denkst du, daß ich

Weitere Kostenlose Bücher