Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Begleiterin versichert.
    Jedenfalls gebe ich nun mein Wort darauf."
    Später sollte Ashleigh sich fragen, woher sie die Kühnheit für ihre nächste Äußerimg genommen hatte, doch was immer der Grund oder der Drang dazu war, sagte sie jetzt plötzlich in schnippischem Ton: „Dann sind Sie also reumütig." Wieder blitzte es in den fest auf sie gerichteten blaugrünen Augen auf. Ashleigh zwang sich, den Blick zu senken, und verfluchte im stillen ihre vorlaute Zunge. Zufällig bemerkte sie, daß der Herzog die Hand ballte, die Faust öffnete und wieder schloß, offensichtlich bemüht, sich zu beherrschen.
    Schließlich sagte er mit unheilvoll gedämpfter Stimme: „Meine liebe Ashleigh, ich bin nicht nur reumütig, wie Sie es auszudrücken beliebten, sondern ich tue sogar Buße! Verdammt will ich sein ob des Ehrenkodexes, nach dem ich leben muß!
    Warum, glauben Sie, würde ich sonst zwei solche ... Frauen in mein Leben treten lassen? Nur des reinen Vergnügens wegen?"
    In Anbetracht dieses Angriffes fühlte Ashleigh das Blut aus den Wangen weichen.
    Wiewohl der Duke of Ravensford leise gesprochen hatte, war der Zorn, der ihn bewegte, unüberhörbar gewesen. Sie wich einen Schritt zurück, schluckte vor Angst und schaute den Herzog aus angstvoll aufgerissenen Augen an. „Nein, Euer Gnaden.

    Ich habe nur gemeint ..."
    „Nun, schlagen Sie sich alle Besorgnis aus dem Kopf, und zwar sofort!" sagte er heftig. „Von nun an sind Sie mein Mündel. Heute früh ist ein Brief an Mr. Robert Adams, meinen Anwalt, abgegangen, in dem er Anweisung erhält, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um meine bislang nur erfundene Behauptung Wirklichkeit werden zu lassen. Und was die Geschichte betrifft, die ich bezüglich Ihrer Vergangenheit erzählt habe, so schlage ich vor, daß Sie anfangen, sie sich gut einzuprägen, bis Sie sie auswendig können und sogar selbst glauben. Unsere einzige Hoffnung, Sie von den tonangebenden Leuten akzeptiert zu sehen, liegt darin, daß diese Geschichte zweifelsfrei hingenommen wird. Mehr ist dazu nicht zu sagen."
    Brett machte einen Schritt auf Miss St. Clair zu und sah sie eindringlich an. „Haben Sie das begriffen?"
    Sie nickte sprachlos, die Augen weit geöffnet, ohne mit der Wimper zu zucken.
    „Achten Sie darauf, daß wir uns in diesem Punkt einig sind. Und was Ihre anderen Sorgen betrifft, so sollten Sie wissen, daß ich den Tag bereue, an dem ich Ihren wütenden Protest, Sie seien noch unschuldig, für die Darstellung anderer Beweggründe gehalten habe, denn inzwischen muß ich dafür in vielerlei Hinsicht zahlen. Daher reicht es zu sagen, daß ich, was Sie angeht, keine Absichten mehr hege, so hübsch Sie auch sind. Nachdem ich mir einmal an Ihnen die Finger verbrannt habe, wäre ich ein Narr, mich ein weiteres Mal von Ihnen betören zu lassen." Brett hielt inne und zog seine goldene Taschenuhr hervor, schaute auf das Zifferblatt und richtete dann die Augen wieder auf sie. „Und ich bin kein Narr!" fügte er hinzu und klappte den Sprungdeckel zu. Er drehte sich um und ging zur Tür.
    „Wohin wollen Sie, Euer Gnaden?"
    Er drehte sich vor der halboffenen Tür um und betrachtete Miss St. Clair. „Meine liebe Ashleigh", sagte er in einem Ton, der sich besser für ein Kind geeignet hätte,
    „die Anproben, die Sie jetzt haben werden, dauert bestimmt zwei, vielleicht drei Stunden. Ich versichere Ihnen, daß ich Besseres mit meiner Zeit anfangen kann, als hier herumzustehen und darauf zu warten, daß Sie fertig sind. Mein Kutscher hat Anweisung, auf Sie zu warten und Sie und Ihre Begleiterin nach Haus zu bringen, sobald Sie die Anproben hinter sich haben. Ich finde meinen Weg allein und sehe Sie beim Dinner. Guten Tag." Nach einer knappen Verbeugung ging der Duke of Ravensford durch die Tür und verschwand.

9. KAPITEL
    Brett entspannte sich bei White's im Sessel und betrachtete den ihm gegenüber am Tisch sitzenden Mann. In seinen blaugrünen Augen war ein belustigtes Funkeln, während er ihn anschaute.
    „Was, zum Teufel, findest du so belustigend?" wollte der riesige Mann wissen, der Ziel des amüsierten Blickes Seiner Gnaden war. „Sitzt mein Cachenez schief? Ich gebe zu, ich habe heute morgen wirklich nicht viel Zeit beim Ankleiden verbracht."
    Bretts hochgezogene Mundwinkel verzogen sich nach dieser Äußerung zu einem breiten Grinsen. „Ich danke Gott, Patrick, daß du so denkst. In der letzten Zeit hatte ich genug von Dandys. Im übrigen sitzt dein Cachenez abscheulich

Weitere Kostenlose Bücher