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005 - Gekauftes Glück

Titel: 005 - Gekauftes Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Antwort. „Jetzt bin ich der Herr von Ravensford Hall, und ich werde tun, was ich beschlossen habe. Ashleigh St. Clair ist ..."
    „Ein gewöhnliches Flittchen! Eine Prostituierte, ein Geschöpf, das ..."
    „Sie ist nichts dergleichen. Ich glaube, das habe ich dir bereits klargemacht, obwohl es dich wirklich nichts angeht, was sie ist und wie sie hergekommen ist."
    „Es geht mich nichts an?" Lady Margarets Ton hatte ungläubig geklungen. „In all den Jahren, in denen ich zusah,
    wie mein Bruder dich formte und zu der Person erzog, die du heute bist, habe ich mich zurückgehalten und wenig gesagt, obwohl es vieles gab, mit dem ich nicht einverstanden war. Doch diesmal gehst du zu weit. Ich finde schwer zu glauben, was ich soeben aus deinem Munde gehört habe. Es ginge mich nichts an! Zwanzig Jahre lang war ich die Herrin von Ravensford Hall! Wenn es mich nichts angeht, wer unter diesem Dach lebt, dann wüßte ich gern, wen es etwas angeht."
    „Mich, Tante Margaret." Die antwortende Stimme hatte gefährlich leise geklungen.
    „Nur mich!"
    „Brett, ich warne dich ..."
    „Ich empfehle dir, diese Bemerkung zu überdenken. Du bist nicht in der Lage, mich vor irgend etwas zu warnen. Du selbst lebst nur dank meiner Nachsichtigkeit weiterhin unter diesem Dach. Ich könnte dich sehr schnell auf den beim See gelegenen Witwensitz verbannen."
    Lady Margaret schnappte hörbar nach Luft. „Das würdest du nicht wagen!"
    „Das würde ich, und vielleicht tue ich es. Das Mädchen bleibt. Sorg dafür, ihr das Gefühl zu geben, willkommen zu sein. Und nun werde ich dich verlassen. Ich bin nur nach Ravensford Hall gekommen, um Ashleigh und ihre ... äh ... Entourage herzubringen. Die Geschäfte in London werden mich einige Zeit in der Stadt festhalten. Wenn ich zurückkomme, bringe ich wahrscheinlich Gäste mit. Ich werde vorher Nachricht geben, sowohl dir als auch meinem neuen Mündel, damit ihr darauf vorbereitet seid, die Pflichten der Hausherrin zu übernehmen, entweder gemeinsam oder abwechselnd, wie ihr wollt. Guten Tag, Tante Margaret."
    Da den Worten zu entnehmen gewesen war, daß der Herzog gleich den Raum verlassen würde, hatten Ashleigh und Megan noch genug Zeit, in den Salon zurückzuhasten, wo sie den Tee eingenommen hatten. Rasch nahmen sie wieder Platz und setzten ausdruckslose Mienen auf, ehe der Duke of Ravensford die Doppeltür öffnete und in den Raum kam.
    „Alles ist für Ihren Aufenthalt arrangiert, meine Damen", sagte er. „Da ich für einige Zeit nach London zurückkehre, werde ich den Butler und die Haushälterin anweisen, auf Ihrer beider Bequemlichkeit zu achten. Ich hoffe, Ashleigh, daß Sie sich in meiner Abwesenheit mit dem Besitz und seinen Bewohnern vertraut machen, damit Sie die Pflichten als Gastgeberin erfüllen können, sobald ich wieder hier bin. Haben Sie noch Fragen, ehe ich abreise?"
    Ashleigh schaute einen Moment lang die Freundin an, doch die Miene der Rothaarigen zeigte den Ausdruck vollkommener Ahnungslosigkeit. Langsam wandte Ashleigh den Blick wieder dem Herzog zu. Ob sie noch Fragen hatte? Nur einhundert oder mehr! Wie sollte sie sich jetzt verhalten, nachdem die Hausherrin soeben eindeutig klargestellt hatte, daß sie selbst unerwünscht war? Wie sollte sie sich an diesem ihr fremden Ort benehmen, wenn der für ihre Anwesenheit verantwortliche Mann abwesend war? Wie sollte sie auf Lady Elizabeth Hastings, seine Verlobte, reagieren, wenn sie ihr begegnete? Sie hatte keinen Zweifel daran, daß das der Fall sein würde. Und wie sollte sie überhaupt mit allem klarkommen? Diese Fragen konnte sie dem Herzog jedoch nicht stellen. Abgesehen davon, daß sie hätte zugeben müssen, gelauscht zu haben, hätte sie sich zwingen müssen, das in seiner Anwesenheit empfundene Gefühl der Einschüchterung zu überwinden, und dazu war sie nicht bereit und würde es vielleicht nie sein. Deshalb stellte sie die unverfänglichste Frage, die sie sich ausdenken konnte. „Bin ich ... das heißt, sind wir ..." Sie warf Megan einen kurzen Blick zu. „Ist uns das Reiten gestattet, Euer Gnaden?"
    Ein verächtliches Schnauben war die Folge. „Wie bitte? Wollen Sie mir damit zu verstehen geben, daß Sie diesmal wirklich um meine Erlaubnis nachsuchen? Wie rücksichtsvoll von Ihnen!"
    Sogleich entsann Ashleigh sich des Diebstahls der jungen Stute am Tage ihrer Flucht aus Ravensford Hall und spürte, daß ihr das Blut in die Wangen stieg. In verlegenem Schweigen senkte sie den Blick und nickte.
    „Wie

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