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0050 - Der Einsame der Zeit

Titel: 0050 - Der Einsame der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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offenbar von einer Hochleistungsladerbank geregelt wurde. Der Fahrer, ein älterer Portugiese, glaubte mein kleines Märchen und nahm mich mit. Im Zeitraum von einer knappen Viertelstunde schwenkten wir auf die neuen Hochstraßen der Hauptstadt ein.
    Hier gewann ich zum ersten Male einen Eindruck von den Leistungen, die mittlerweile vollbracht worden waren. Es war ganz erstaunlich, was man in diesen 69 Jahren geschaffen hatte. Ich bedankte mich sehr herzlich und stieg in der Nähe eines Hotelhochhauses aus. Der Empfang war vollrobotisiert. Eine großartig funktionierende Maschine mit einem ewig lächelnden Plastikgesicht erkundigte sich lediglich nach dem Namen, das war alles!
    Zimmer 123 hatte ein elektronisches Impulsschloß. Nachdem der Mechanismus einwandfrei auf meinen Handflächendruck reagierte, wußte ich, daß man unten ohne mein Wissen eine Schwingungserfassung vorgenommen hatte.
    „Narr!" gab mein Extrasinn durch. Ich blieb überlegend in dem großzügig eingerichteten Raum stehen. Nüchtern dachte ich darüber nach, daß ich im Zeitraum weniger Stunden bereits meinen zweiten Fehler begangen hatte. Anscheinend war mein sonst so untrüglicher Instinkt noch immer nicht voll funktionsfähig. Möglicherweise litt ich auch noch unter den Nachwirkungen des langen Tiefschlafes. Es konnte viele Ursachen geben.
    So hatte ich tatsächlich vergessen, die verräterische Röntgenaufnahme zu vernichten. Sie lag jetzt noch im Labor des U-Bootes! Die daraus resultierende Gefahr konnte aber erst vier Wochen später akut werden. Außerdem stand es mir frei, nochmals in das U-Boot einzudringen, um das Versäumte nachzuholen.
    Schwerwiegender war die Sache mit der Registrierung meiner Körperschwingungen. Das Zimmerschloß war mit den Werten automatisch programmiert worden. Wäre dies nicht so gewesen, hätte es nicht auf einen einfachen Händedruck reagieren können. Ich verschob die Erledigung dieser Angelegenheit auf später. Sicherlich war es möglich, bei der Abreise eine Löschung der Individualität zu verlangen.
    Ich setzte mich auf einen bequem aussehenden Sessel, der im Moment meines Hineingleitens alle meine Erwartungen übertraf, weil er sich meinen Körperformen so perfekt anpaßte. Sie waren weit gekommen, die intelligenten Bewohner des Planeten Erde! Eigentlich schon viel zu weit! Stirnrunzelnd inspizierte ich das Badezimmer. Es gab sogar einen vollautomatischen Masseur. Die gleichartige Maschine in meiner Kuppel war um keinen Deut besser.
    Immer brennender wurde in mir das Verlangen, die öffentliche Bibliothek aufzusuchen. Es wäre grundverkehrt gewesen, alle möglichen Leute nach der Vergangenheit zu befragen. Wenn ich geahnt hätte, daß es bereits eine „Enzyklopaedia Terrania" gab, in der die Geschichte der Menschheit, beginnend mit dem Jahre 1971, festgehalten war, hätte ich wahrscheinlich noch in der gleichen Stunde das Lissabonner Hotel verlassen. Dann hätte ich nämlich auch gewußt, daß ein nichtssagender Sonderband eine höchst geheimnisvolle Sache behandelte, die man schlicht und einfach „Mutantenkorps" nannte. So aber legte ich mich zur Ruhe. Die Anstrengungen des Tages wurden allmählich fühlbar.
     
    4.
     
    Ich hatte meinem Extrahirn etwas zuviel zugemutet! Die Geschichte der Menschheit seit dem Jahre 1971 war verworrener und gewaltiger, als ich es mir vorgestellt hatte. Es begann mit dem Aufbau der Dritten Macht in der trostlosen Einöde der innerasiatischen Wüste Gobi. Ich hatte Dinge erfahren, die mir zuerst die Schamröte und dann die Blässe der Erregung ins Gesicht getrieben hatten.
    Dieser Perry Rhodan schien nicht nur eine äußerst harte und entschlußfreudige Kämpfernatur zu sein, sondern auch ein geschickt abwägender Denker, der ganz genau wußte, wo sein Vorteil lag. Dazu kam noch die Tatsache, daß er sich persönlich mit der Menschheit identifizierte. Ich war sehr nachdenklich geworden. Rhodan war mit erbeuteten Raumschiffen in die Tiefen der Galaxis vorgestoßen, obwohl er genau wußte, daß die erforderliche „Rückendeckung Erde" noch nicht auf festen Füßen gestanden hatte. Um so erstaunlicher war es, daß er sogar mit den Galaktischen Händlern und dem Arkonidenreich fertig geworden war.
    Die Enzyklopaedia Terrania nannte das Jahr 1984 als zweite und wichtige Epoche im Voranstreben der Menschheit. Zu dieser Zeit hatte es Rhodan verstanden, die Milchstraße glauben zu machen, die Erde sei von einer Invasionsflotte vernichtet worden. Desgleichen nahmen die

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