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0050 - Der Mörder aus der Bronx

0050 - Der Mörder aus der Bronx

Titel: 0050 - Der Mörder aus der Bronx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Bursche, dem wir es besorgen sollen, heißt Cotton«, erklärte Raskin. »Er gehört zum FBI, tut aber augenblicklich Dienst als Inspektor für das 81. Revier. Der Chef sagt, er muss weg.«
    »Weiß er irgendetwas von uns?«, fragte Hamil unruhig.
    »Keine Ahnung, und ich weiß auch nicht, ob der Chef selbst ihn still haben will, oder ob ein Kunde daran ein Interesse hat. Uns kann es einerlei sein. Dass die Geschichte wie ein Unfall aussehen soll, geschieht aus Gründen unserer eigenen Sicherheit. - Ihr wisst, wie die G-men sind. Wenn einer von ihnen umgelegt wird, dann stürzen sie sich allesamt freiwillig in Überstunden, um die Täter, und das wären in diesem Falle wir, zu fassen. - Nun, gegen Verkehrsunfälle ist kein Mensch gefeit, auch ein G-man nicht!«
    ***
    Ich überlegte ernsthaft, ob ich einen allgemeinen Fahndungsbefehl nach Francis Mant herausgeben sollte, aber dann steckte ich diesen Gedanken wieder auf. Bei Licht betrachtet, lag gegen Mant nicht sehr viel vor. Er hatte mir zweimal einen Streich gespielt und dabei ein wenig zu schnell mit der Pistole herumgefuchtelt. Schließlich hatte er nicht versucht, Faster für einen ungesetzlichen Transport anzuheuern. Aber mit den Morden hatte er auf den ersten Blick nicht mehr zu tun als jeder andere Einwohner der Bronx auch.
    Im Laufe des Tages suchte in Charly in seiner Kneipe auf. Der Hinker war sehr böse auf mich, und er gab auf seine plumpe Art eine Menge bösartiger Bemerkungen über die Unfähigkeit der Polizei von sich, die sich nach seiner Meinung von jedem kleinen Gauner hineinlegen ließ.
    »Und jetzt kann ich sehen, wie ich meine Haut rette!«, schimpfte er. »Er wird herkommen, um mir das Singen auszutreiben.«
    »Ich glaube nicht, dass er ein schneller Schießer ist«, antwortete ich. »Mich hatte er wahrhaftig günstig vor dem Lauf, und ich lebe auch noch, Charly.«
    »Sie sind ein G-man«, antwortete Charly. »Bei Ihnen überlegt jeder Gangster es sich, bevor er durchzieht. Ich bin nur ein alter Kneipenwirt. Bei mir kommt es nicht so darauf an.«
    »Schön«, entschied ich. »Du bekommst eine ständige Schutzwache.«
    Er wehrte heftig ab.
    »Ich will keinen Cop mehr sehen. Nehmen Sie diesen Burschen«, er zeigte auf Dunwell, unseren Assistenten, »mit, und trinken Sie in Zukunft Ihren Whisky woanders.«
    »Auch in Ordnung. Ich brauche noch die Adresse von Tom Faster.«
    Aber mit Charly war nichts mehr anzufangen.
    »Ihr hört keinen Piep mehr von mir«, sagte er und schlug auf den Tisch.
    Achselzuckend gingen Dunwell und ich hinaus. Auf der Straße gab ich dem Assistenten den Auftrag dafür zu sorgen, dass Charlys Inn ab sofort ständig von zwei Leuten bewacht wurde.
    Ich traf Phil gegen Mittag. Wir hatten noch in der Nacht miteinander telefoniert, und er wusste, was mir passiert war. In mir kochte noch immer der Zorn, aber schließlich musste ich über meine eigene Ungeschicklichkeit lachen.
    »Augenblicklich habe ich nicht einmal eine Kanone«, sagte ich.
    »Mit der geht Mant jetzt spazieren.«
    »Willst du meine Smith & Wesson geliehen haben?«
    »Danke, bei der Arbeit von heute Nachmittag brauche ich kein Schießeisen, und morgen früh fahre ich beim Hauptquartier vorbei und lasse mir eine Waffe aus dem Arsenal geben. Und jetzt machen wir uns am besten auf die Socken.«
    Wir gingen der einzigen schwachen Spur nach, die wir hatten: die Wahrscheinlichkeit, dass bei diesen Morden ein puertoricanischer Hausierer eine Rolle spielte. Es gab eine Vereinigung der Straßenhändler in der Bronx, von der wir lange Listen jetziger und ehemaliger Mitglieder bekommen hatten und wir machten uns daran, die Leute, die auf dieser Liste standen, zu überprüfen.
    ***
    Raskin rief zum vierten Mal von einer Telefonzelle aus seine eigene Nummer an, und immer noch meldete sich niemand.
    Brummend fluchte er vor sich hin und gerade, als er aufhängen wollte, wurde der Hörer abgenommen. Serveros meldete sich.
    »Endlich«, sagte Raskin. »Hast du einen Wagen?«
    »Klar. Ich bin gerade hereingekommen. Habe einen 1-t-Laster genommen.«
    »Komm mit der Karre auf dem schnellsten Weg her. Er befindet sich in der Inspektion. Halte mit dem Laster an der Ecke der 47. und 48. Straße. Beeil dich!«
    »Fünf Minuten«, antwortete Serveros.
    »Augenblick noch! Häng andere Nummernschilder an!«
    »Habe ich schon gemacht. Ich kann sofort kommen.« Raskin hängte ein und trat aus der Zelle auf die 48. hinaus. Schräg gegenüber auf der anderen Seite stand Hamil und hielt den

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