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0050 - Der Mörder aus der Bronx

0050 - Der Mörder aus der Bronx

Titel: 0050 - Der Mörder aus der Bronx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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oder gerochen haben, das irgendwelche Leute für gefährlich halten. Meyler und Coocher können darüber nichts mehr sagen, aber ich weiß nicht, was ich nach Meinung der Gang gesehen haben soll.«
    »Vielleicht kann man die beiden Morde und den Mordversuch doch nicht so einfach in einen Topf werfen«, sagte Phil. »Hast du auch an Francis Mant gedacht?«
    »Mant? Ja, ich dachte an ihn. Aber ich finde, er hatte mich gut genug vor der Pistole, um die Arbeit selbst zu erledigen.«
    Phil wollte etwas einwenden, ich wehrte ab.
    »Ich weiß, was du sagen willst. Mant hat in jener Nacht geäußert, er erledige keinen G-man selbst, er hatte sogar am Sinclair Platz einen triftigen Grund dafür. Er wusste, dass ich sicherlich meine Verabredung mit ihm noch anderen Beamten mitgeteilt hatte. Wenn ich also als Leiche gefunden wurde, dann fiel der Verdacht sofort und mit aller Schwere auf ihn. Daher vielleicht verzichtete er darauf, es mir eigenhändig zu besorgen und hetzte mir seine Leute auf den Hals. Aber damit ist die entscheidende Frage noch nicht beantwortet. Aus welchem Motiv tat er das? Warum glaubt die Mord-AG, dass ich unbedingt erledigt werden muss?«
    »Vielleicht weil du von den Bemühungen Francis Mants um Tom Faster weißt«, antwortete Phil vage. »Vielleicht spielt dieser heiße Transport, den Faster im Auftrag von Mant durchführen soll, eine Rolle.«
    Ich stand auf, ging im Zimmer auf und ab und dachte nach.
    »Okay«, entschied ich nach zwei Minuten. »Wir werden das nachprüfen.«
    »Weißt du, wo Faster zu finden ist?«
    »In einer Stunde werden wir es wissen«, antwortete ich. »Komm mit!«
    ***
    Nach genau fünfundfünfzig Minuten verließen wir das kleine Gebäude in der Gasse nahe bei der 41. Straße, und nun wussten wir die Adresse von Tom Faster.
    Charly hatte nicht länger widerstanden. Vielleicht lag es daran, dass wir ihn kurzerhand aus dem Bett holten. Schließlich hatte er wütend geschrien: »Schön, ich sage es euch. 47. Straße 2016. Und jetzt lasst mich endlich ein für alle Mal in Ruhe.« Er drückte sich eine ganze Menge unfeiner aus, aber wir nahmen es ihm nicht übel. Wir hatten die Auskunft, die wir brauchten.
    Sofort fuhren wir zur 47. Straße. Nr. 2016 lag natürlich ziemlich weit draußen, eigentlich schon an einer Stelle, an der New York zu Ende ist.
    Fasters Wohnung lag im ersten Stock, aber wir klingelten vergeblich an der Tür. Auch Klopfen nutzte nichts.
    Schließlich, als wir bereits einigen Lärm gemacht hatten, öffnete sich die Tür der gegenüberliegenden Wohnung. Ein Mann bekleidet mit Hose, Unterhemd und Pantoffeln erschien. Die Hosenträger hingen ihm herunter, sein Gesicht war unrasiert, und er hatte die Triefaugen des Gewohnheitstrinkers.
    »Da werdet ihr kein Glück haben«, sagte er heiser. »Faster ist schon gestern Nacht mit seinem Truck auf Tour gegangen.«
    »Wohin?«
    Der Mann kicherte. »Glauben Sie, das erzählt er mir? Wenn er auch sonst ein großes Maul hat und viel herumredet, über seine Aufträge schweigt er sich aus.«
    »Steht sein Lastwagen gewöhnlich hier?«
    »No, er hat ihn in einer Großgarage in der 52. Straße untergestellt. Ich weiß nur, dass er unterwegs ist, weil er gestern Nacht mit seinem Mammut hier vorbeikam und einen Höllenlärm machte und alle Leute aus dem Schlaf scheuchte.«
    »Was für einen Truck hat er?«
    »Ein Riesending! Kenne die Marke nicht, aber ich wette, man kann eine Lokomotive damit transportieren.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wann er zurückkommen wird?«
    Der Triefäugige musterte uns genauer.
    »Seid ihr von der Polente?«
    Ich nickte.
    Sein Mund ging breit auseinander.
    »Habt ihr Faster endlich erwischt?«, freute er sich. »Recht geschieht dem Burschen. Es konnte einem Menschen übel werden, wenn man ihn herumprotzen sah. Er hat ein Maul, das für zehn Ochsen langt. Auf uns spuckt er, weil er sich etwas Besseres dünkt. Buchtet ihn nur schön lange ein. Das wird ihm vielleicht ein wenig abkühlen.«
    »Dazu müssen wir ihn erst haben«, sagte Phil.
    Der Mann kam eifrig näher. Er roch nach Fusel.
    »Er kommt immer nachts«, erklärte er eifrig. »Das ist ja klar, wenn Sie bedenken, was er transportiert. Ich weiß ja auch nicht, was er fährt, aber ich bin sicher, dass es ihm verdammt unangenehm wäre, wenn die Polizei ihm unter die Plane guckte. Da er nachts fährt, kommt er gewöhnlich auch nachts oder in den ersten Morgenstunden nach Hause. Wenn Sie sich hier auf stellen, können Sie ihn gleich

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