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0052 - Der doppelte Dämon

0052 - Der doppelte Dämon

Titel: 0052 - Der doppelte Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Anschließend stellte ich die Frage in den Raum: »Wo mag Sardo seine Achillesferse haben?«
    Suko seufzte geplagt. »Mir wäre bedeutend wohler, wenn es mir gelungen wäre, das herauszufinden.«
    Der Kellner kam und sagte mir, ich würde am Telefon verlangt. Der Anrufer war Inspektor Brydon Tillinger.
    Er bat mich, nicht wegzugehen. »Ich bin in zwanzig Minuten bei Ihnen«, sagte er und legte auf.
    Zwanzig Minuten später saß er bei Suko und mir am Tisch.
    »Schon einen Schritt weitergekommen?« fragte er uns.
    »Leider nein«, gab ich zurück.
    Er kämmte sich mit den Fingern und sagte dann: »Ich habe mich mit vielen Leuten unterhalten. Menschen, die sich für Okkultismus, Parapsychologie und Dämonologie interessieren. Dabei erfuhr ich einige recht interessante Dinge.«
    »Zum Beispiel?« fragte ich interessiert.
    »Dies ist nicht Sardos erster Auftritt«, sagte Brydon Tillinger. »Er hat den Beinamen der doppelte Dämon, weil er sich teilen kann…«
    Suko und ich erfuhren von den sieben Mönchen, die Sardo den Kampf angesagt und ihn ausgeschaltet hatten.
    Anschließend sagte der Inspektor: »Wer den Dämon aus seinem von den Mönchen wirksam gesicherten Felsengrab befreit hat, entzieht sich meiner Kenntnis…«
    Ich warf Suko einen raschen Blick zu und sagte dann zu Tillinger: »Das war der Schwarze Tod.«
    Der Inspektor schaute mich verwirrt an. »Der Schwarze Tod? Wer ist das?«
    Ich klärte den Australier über meinen Supergegner auf, der auf immer neue Weise versuchte, dem Bösen auf der Welt zum Durchbruch zu verhelfen.
    Was hatte dieser Schwarze Tod nicht schon alles inszeniert, um mich für immer auszuschalten, doch zum Glück war es ihm bis dato nicht gelungen, und ich konnte nur hoffen, daß es ihm auch in Zukunft nicht gelingen würde.
    Brydon Tillinger sprach wieder von Sardo: »Wenn man ihn wirklich vernichten will, muß man ihn zweimal auf verschiedene Arten töten.«
    »Das ist gut zu wissen«, sagte Suko.
    »Die Experten sind sich einig, daß sich Sardo in einem Wirtskörper versteckt hat«, sagte Tillinger. »Auf diese Weise kann er sich ungeniert in unserer Stadt bewegen. Ich kann Ihnen sagen, ich stehe vor der schwierigsten Aufgabe meines Lebens, Sinclair. Wie soll ich herausfinden, in welchen Körper der Unhold geschlüpft ist?«
    »Sie dürfen den Kopf nicht hängenlassen, Inspektor. Gegen alles ist ein Kraut gewachsen. Auch gegen Sardo, davon bin ich überzeugt, wenn’s im Moment auch noch nicht danach aussieht.«
    Brydon Tillinger verabschiedete sich von uns.
    Suko und ich besuchten das Hotelrestaurant, wo mein Freund wieder einmal unter Beweis stellte, was er verdrücken konnte.
    Nach dem Essen begaben wir uns auf unsere Zimmer. Es war Zeit, zu Bett zu gehen. Wir wußten nicht, was der nächste Tag für uns bereithalten würde. Ich schloß die Tür hinter mir und streifte mein Jackett ab.
    In dem Augenblick, wo ich meine mit geweihten Silberkugeln geladene Beretta ablegte, passierte es…
    Die Hölle brach in meinem Zimmer los.
    Ich stand mitten in einem lodernden Feuerkreis. Es war mir unmöglich, ihn zu verlassen. Ich konnte mich nur in seinem Inneren bewegen.
    Ein orkanhafter Sturm zerrte an meinen Kleidern und nahm mir den Atem. Ich rang nach Luft, und während ich dies tat, sah ich, wie eine dämonische Kraft die Schranktüren aufriß.
    Doch damit nicht genug. Die Türen wurden aus ihrer Halterung gefetzt, vom Sturm gepackt und nach mir geschleudert.
    Waagrecht sausten die Schranktüren durch den Raum, auf meinen Hals zu, als wollten sie mich köpfen. Ich tauchte blitzschnell unter ihnen weg. Sie krachten gegen die Wand und polterten zu Boden.
    Daraufhin fing der Teppich an, unter meinen Füßen Wellen zu schlagen. Daß hier schwarzmagische Kräfte am Werk waren, bewies allein schon die Tatsache, daß der Teppich nicht brannte, obwohl die Flammen des Feuerkreises von ihm hochloderten.
    Ich wurde gerüttelt und geschüttelt. Ich sollte zu Fall gebracht werden, doch ich ruderte mit den Armen durch die Luft und konnte so immer wieder das Gleichgewicht halten.
    Ein Heulen, Brausen und Toben erfüllte den Raum.
    Aus der Kommode glitten die Laden heraus und wurde von meinem Gegner, den ich nicht sehen konnte, nach mir geschleudert.
    Ich tänzelte zwischen den Geschossen hin und her. Eine Lade traf mich mit großer Wucht an der Schulter. Ein heftiger Schmerz raste durch meinen Arm bis in die Fingerspitzen hinunter.
    Mein Gesicht verzerrte sich.
    Ich hatte genug von diesem verdammten Spuk.

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