0052 - Wir zerschlugen die Totenkopf-Gang
vergrößerte den Abstand zum letzten Wagen der Kolonne vor uns ein wenig, damit wir nicht auf ihn fuhren, wenn er zum Stoppen gezwungen wurde.
Einige FBI-Beamte, die hinter einigen Fenstern der an die Kreuzung grenzenden Häuser standen, berichteten später genau, wie sich alles zugetragen hatte.
Zuerst passierten die vier Wagen mit den Wachmannschaften die Kreuzung. Dann rasten vier Wagen mit Gangstern hinter ihnen jäh aus der Seitenstraße hervor. Drei riegelten die Straße ab, so daß der Wagen mit dem Geld von seinen vier vorausfahrenden Geleitfahrzeugen getrennt war. Der vierte Wagen der Gangster setzte sich einfach vor den Kühler des Transportwagens.
Gleichzeitig rumpelte ein schwerer Lastwagen quer über die Ecke des Bürgersteigs und rammte den letzten Wagen, in dem die vier Wachmannschaften saßen. Während sich das unter ohrenbetäubendem Quietschen zutrug, hatte ich den letzten Wagen bereits rechts, halb auf dem Bürgersteig fahrend, überholt.
Ich stoppte jäh, sprang auf meiner Seite heraus und hastete um den schwarzen Mercury, der nun seitlich neben uns stand. Phil saß am Steuer.
Ich riß die Tür bei ihm auf.
»Tut mir leid, alter Junge«, brummte ich und klopfte ihm den Kolben meiner Kanone so sanft wie möglich auf den Hinterkopf.
Ob der Schlag wirklich ausgereicht hatte, ihn bewußtlos zu machen, oder ob er nur spielte, konnte ich in der fieberhaften Eile nicht erkennen. Ich zog Phil aus dem Wagen, setzte mich selbst ans Steuer und sah mich blitzschnell um. Jack Rivers hockte bereits neben mir. Pete war hinten auch schon hereingekommen, nur Dick hatte unser Fahrzeug noch nicht ganz geentert.
»Los!« schrie Jack.
Ich warf noch einen Blick auf Dick. Er war mit dem Oberkörper und dem rechten Fuß im Wagen. Das mußte reichen. Ich trat das Gaspedal durch. Der Wagen holperte rückwärts auf den Bürgersteig. Ich warf einen Vorwärtsgang hinein und riß das Steuer herum.
Ich hörte, wie Rivers neben mir zweimal zum Seitenfenster hinausschoß, aber ich konnte mich nicht darum kümmern. Mit Mühe und Not wand ich unseren Wagen durch das Chaos, das auf der Kreuzung herrschte.
Man mußte es dem Gangsterboß lassen. Er hatte es verdammt raffiniert eingefädelt. Die vier Wagen an der Spitze der Kolonne waren abgeschnitten und versuchten vergeblich, sich gegen die drei Gangsterbesatzungen ihren Weg zurück zum Geldwagen zu erkämpfen. Die Mannschaft des letzten Wagens wurde vom Lastwagen her unter ständigem Feuer gehalten.
Außerdem schien Jack allen Gangstern den strikten Befehl erteilt zu haben, auf keinen Fall einen schwarzen Mercury unter Feuer zu nehmen. Die Mannschaft des Transporters andererseits hielt den schwarzen Mercury für ihren eigenen Wagen und verschonte ihn ebenfalls. Wir kamen also völlig heil aus dem Schlamassel heraus. Weder die Bewachungsleute noch die Gangster schossen auf uns.
Ich raste in einem Tempo zurück, daß sogar Rivers stöhnte: »Kay, nicht ganz so schnell! Um Himmels willen!«
Irgendwo waren plötzlich Polizeisirenen zu hören. Da ließ ich unser Tempo auf mittlere Geschwindigkeit zurückfallen.
Minuten später kamen uns vier Fahrzeuge der Stadtpolizei mit heulenden Sirenen entgegen. Sie brausten an uns vorbei und beobachteten uns nicht einmal.
»Nächste Straße rechts!« kommandierte Jack.
Er dirigierte mich zwölf Minuten lang durch die Stadt. Dann befahl er plötzlich: »Stop!«
Ich hielt dicht neben einem roten Cadillac.
»Los, Kofferraum auf, umpacken, aber schnell! Pete, du wischst inzwischen hier innen alle Fingerabdrücke weg, die wir eventuell hinterlassen haben könnten! Aber mach es sorgfältig!«
»Okay, Chef!«
Wir luden um. Im Kofferraum des Mercury standen zwei große und zwei kleinere Koffer. Selbst die kleineren waren so schwer, daß ein Mann seine Mühe mit ihnen hatte. Innerhalb von zwei Minuten hatten wir die Koffer im Gepäckraum des Cadillac untergebracht. Jack steckte noch einmal den Kopf zur offenen Wagentür des Mercury hinein und rief: »Fertig, Pete?«
»Noch die vorde.re Windschutzscheibe!«
»Beeil dich!«
»Okay, Chef.«
Wir verfrachteten uns inzwischen in den Cadillac. Ich wendete auf Jacks Geheiß. Dick hielt die hintere Straßentür auf und ich fuhr langsam an Pete vorbei. Er kletterte während der Fahrt herein.
Jack dirigierte wieder, wie wir zu fahren hatten. Es ging anscheinend auf schnellstem Weg in den Hafen.
»Jetzt dalli!« rief er.
Wir sprangen aus dem Wagen. Jack riß das hintere Sitzpolster hoch und
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