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0053 - Die Verdammten von Isan

Titel: 0053 - Die Verdammten von Isan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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begannen.
    Feriar blieb stehen und hob die Waffe von neuem. Er drückte sie ab und brachte einen weiteren Teil der Sallon-Gruppe zum Schweigen. Nur noch einzelne Schüsse krachten durch den Gang.
    Ivsera hörte die Geschosse gegen die Wände schlagen und als Querschläger davonheulen.
    Ein paar blitzende Metallstücke fielen gerade vor ihr auf den Boden, rollten träge ein Stück weiter und blieben dann liegen. Ungläubig nahm Ivsera eines von ihnen in die Hand. Es war ein Gewehrgeschoß, und eine unbegreifliche Macht hatte es dazu veranlaßt, seinen Flug zu unterbrechen und kraftlos auf den Boden zu fallen.
    Wie durch eine dicke Wand hindurch hörte sie Perrys Stimme: „Kommen Sie! Ich bin soweit." Feriar stand immer noch aufrecht, den Blick auf die Bewußtlosen gerichtet, die weiter hinten im Gang lagen. Ivsera mußte ihn mit sanfter Gewalt in den Seitenstollen hineinschieben, den Perry gebrochen hatte.
    Ivsera bemerkte mit Staunen, daß der Stollen inzwischen schon zwanzig Meter lang war. Perry stand an der Stirnwand und winkte ihnen zu.
    „Wir wollen ihnen den Weg versperren!" rief er. „Beeilen Sie sich!"
    Feriar erwachte aus seiner Starre und schritt kräftig aus.
    „Kommen Sie dicht heran!" bat Perry.
    Dann richtete er seine langläufige Waffe gegen die Decke des Stollens, den er selbst gebohrt hatte.
    Indem er mit fein gebündeltem Strahl dünne Risse in den Fels schnitt, brachte er in wenigen Augenblicken den vorderen Teil des Stollens zum Einsturz. Schließlich war der Seitengang bis auf eine Länge von rund fünfzehn Metern völlig zugeschüttet.
    „So", lachte Perry. „Ich denke, sie werden mindestens drei Tage brauchen, um den Schutt wegzuräumen!"
    Dann arbeitete er weiter, und schon kurze Zeit später brach das letzte dünne Stück Wand, das den Stollen vom Penomat-Gang trennte, zusammen.
    Die Flucht war geglückt. Der Gang war leer. Entweder hatten ihn die Sallon-Leute noch nicht entdeckt, oder aber, was wahrscheinlicher war, sie beachteten ihn nicht, weil er ihnen ohnehin keinen Nutzen brachte.
     
    *
     
    In der untersten Etage von Penomat gab es überraschenderweise nur zwei Wachtposten, die am Ausgang des Sallon-Ganges standen. Der Sallon-Gang mündete geradewegs in Havans ehemaligen Raum Ivsera kam der Gedanke, was für Augen Havan wohl gemacht haben mochte, als hinter ihm die Wand zusammenbrach und Sallon-Soldaten durch das Loch gestürmt kamen.
    Perry erledigte die beiden Posten mit einem einzigen Schuß und schaffte sie mit Feriars Hilfe in einen Nachbarraum. Er meinte dazu, daß die Energie des Schusses ausreiche, um sie zwei Tage lang bewußtlos zu halten, und, daß es günstig wäre, wenn sie nicht vor der Zeit entdeckt würden.
    Feriar sah Perry ernst an, nachdem er das gesagt hatte. Er zögerte eine Weile, dann meinte er: „Wir sind Ihnen sehr zu Dank verpflichtet, und wir wissen auch, daß Sie auf Isan eine Art höheres Wesen sind. Aber es wäre uns wohler zumute, wenn Sie uns sagen wollten, was Sie vorhaben, und vor allen Dingen, warum Sie es vorhaben." Perry nickte.
    „Gut. Die erste Frage kann ich Ihnen leicht beantworten: Ich will den Bunker Penomat zurückerobern.
    Ein Teil der Antwort auf die zweite Frage ist: Wenn Belal den Bunker Penomat behält, dann ist der erste Schritt getan, um Belal auf Isan zur Macht Nummer eins zu machen. Denn es gibt, soweit ich weiß, keinen anderen Platz auf Isan, an dem zwei Bunker so dicht beieinander liegen und demnach auch keinen Mann außer Belal, der über zwei Bunker gebietet. Belal wird danach trachten, alle Macht auf Isan in die Hand zu bekommen, und da er von vornherein der Mächtigste ist, wird ihm das gelingen."
    Perry machte eine kurze Pause und lächelte ein wenig spöttisch.
    „Weil Belal aber das System der Diktatur über Isan verbreiten will, müssen wir ihm das Handwerk legen." Feriar nickte ernst. „Und der andere Teil der Antwort?" fragte Ivsera.
    „Wir müssen eine Weile länger Zusammensein, damit ich Ihnen die ganze Antwort geben kann. Vorerst haben wir noch keine Zeit dazu." Feriar mischte sich ein: „Sie verfügen über eine Reihe von Waffen, die Ihnen die absolute Überlegenheit über jeden einzelnen Gegner sichert. Glauben Sie aber auch, daß Sie die mindestens tausendköpfige Sallon-Besatzung dieses Bunkers überwältigen können? Ich meine: Die Anlage eines Bunkers ist kompliziert. Für einen einzelnen ist es nahezu unmöglich, den Überblick nicht zu verlieren." Perry lächelte nachsichtig. „Es wird mir keine

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