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0053 - Die Verdammten von Isan

Titel: 0053 - Die Verdammten von Isan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Der Mann eilte davon. Feriar ging ins Labor und zeigte Ivsera den Zettel, Ivsera las ihn und unterbrach ohne Zögern die Destillation, die sie gerade eben in Gang gebracht hatte.
    „Wir müssen Perry finden", sagte sie ernst. „Das ist wichtig. Soviel ich weiß, ist sein Boot schwer beschädigt. Er hat kaum Waffen, um sich zu wehren."
    „Ja, schön", gab Feriar zu. „Aber wo ist er?"
    „Wahrscheinlich im Boot."
    „Und wenn nicht? Dann stellt sich einer von uns beiden dorthin und wartet, bis Belal auftaucht und ihn gefangennimmt?" Ivsera dachte nach. „In Sallon drüben ist sein Freund, den er Marshall nennt. Wenn wir ihn benachrichtigen, kann er sich mit Perry in Verbindung setzen." Feriar nickte.
    „Gut. Machen Sie hier weiter ... ich will versuchen, Marshall zu finden."
    In diesem Augenblick kam der Mann herein, den Feriar hinter dem Boten hergeschickt hatte.
    „Er ist verschwunden ...!" keuchte er atemlos. Feriar winkte ab. „Schon gut. Ich hätte früher daran denken sollen."
    Ther hatte mitangehört, was vor sich ging. Er unterbrach seine Arbeit und stellte sich neben Feriar.
    „Ich weiß nicht", sagte er mürrisch, „ich habe immer den Eindruck, Kleider sortieren und stapeln könnte irgendein anderer mindestens genausogut wie ich. Aber das hier wäre eine Aufgabe für mich. Wollen Sie mich nicht nach Sallon gehen lassen?" Feriar furchte die Stirn. „Sie haben nicht einmal eine Waffe, wenn drüben in Sallon etwas schiefgeht."
    „Das stimmt", nickte Ther grinsend. „Dann geben Sie mir eben Ihre." Ivsera lachte.
    „Gehen Sie beide!" riet sie. „Wahrscheinlich werden Sie Marshall ohnehin suchen müssen ... und vier Augen sehen mehr als zwei." Ther verneigte sich spöttisch. „Ich habe schon immer gewußt", erklärte er feierlich, „daß Sie ein kluges Mädchen sind."
     
    *
     
    „Von hier aus geht's geradlinig!" rief Marshall. Rhodan stellte die schwere Waffe beiseite und sah in den Kabelschacht hinein, den der letzte Desintegratorschuß freigelegt hatte.
    „Welche Richtung ist das?" fragte er.
     
    *
     
    Marshall dachte nach. „Ich habe den Lageplan des Bunkers inzwischen recht gut im Kopf. Ich würde sagen: Belals Versteck liegt, wenn der Kabelschacht nicht noch einen Knick macht, zwei Kilometer nordöstlich des Hauptschachtes, dicht am Ufer des Flusses Ovial."
    „Warum gerade dort?" fragte Rhodan verblüfft.
    Er brauchte Marshalls Antwort nicht abzuwarten, er konnte es sich selbst denken: „Weil Belal eine eigene Wasserversorgung braucht. Die hat er umso billiger, je dichter am Fluß er sich ansiedelt."
    Rhodan maß den Kabelschacht. Er war viereckig und ziemlich flach, etwa einen halben Meter breit und zehn Zentimeter hoch. Man würde ihn erweitern müssen, um ihn als Durchschlupf zu Belals Versteck zu benutzen.
    „Ich überlege mir", sagte Rhodan, „ob wir nicht warten können, bis unser Schlachtschiff eintrifft. Das kann höchstens anderthalb Tage dauern, alle Schwierigkeiten eingerechnet. Ich hätte gern ein paar Leute mehr zur Hand, wenn ich mich zwei Kilometer weit durch die Erde wühle." Marshall nickte. „Aber Sie wissen nicht, was Belal in dieser Zeit alles anstellen kann, nicht wahr?"
    Rhodan lächelte. „Genau. Und Havan dürfen wir auch nicht vergessen."
     
    *
     
    „Achtundzwanzig Uhr", brummte Ther. „Es wird Zeit, daß wir Marshall finden." Feriar sah sich nervös um. In der Zwischenzeit hatten sie über Marshalls Verbleib fünfzehn verschiedene Auskünfte bekommen, waren ihnen allen nachgegangen und hatten den Fremden trotzdem nicht gefunden.
    Er schien verschwunden zu sein. In den beiden vergangenen Stunden hatte ihn oder Perry niemand mehr gesehen.
    Mittlerweile waren sie vom untersten Stockwerk des Bunkers schon bis in die fünfunddreißigste Etage vorgedrungen. Sie bedauerten, daß Perry es nicht für nötig gehalten hatte, ihnen eines jener Geräte zu überlassen, die er zur Verständigung mit seinen Leuten benutzte.
    Sie marschierten durch einen schmalen, schwach erleuchteten Seitengang, als Ther den vorausschreitenden Feriar plötzlich beim Arm packte und grob zur Wand herüberzog.
    „Was ...?" zischte Feriar zornig. „Ruhig!" flüsterte Ther. „Schauen Sie ... dort vorn!"
    Ther hatte schärfere Augen als Feriar. Er hatte den schmalen Spalt gesehen, der sich weiter vorn in der rechten Seitenwand des Ganges plötzlich auftat. Mit Feriar beobachtete er, wie sich dieser Spalt zu einer breiten, mannshohen Öffnung erweiterte und zwei Schwerbewaffnete

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