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0054 - Der Zweikampf

Titel: 0054 - Der Zweikampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eigener Anschauung sagen zu können, was nun eigentlich geschehen war.
    Die beste Waffe der Abwehr gegen mich war der immer wiederkehrende Hinweis auf den riesigen Robot, der das von meinen Vorfahren erschaffene Sternenreich angeblich verwalten sollte. Wenn ich ganz ehrlich gegen mich selbst war, fragte ich mich, warum ich eigentlich all mein Sehnen und all meine Tatkraft aufbot, um dennoch die drei Synchron-Planeten Arkons zu erreichen.
    War es das, was die Menschen Heimweh nannten? Eigentlich waren solche unterbewußten Gefühle für Wesen meiner Art schlecht vorstellbar. Ich hatte mich immer beherrschen können, seitdem ich mein Flaggschiff verlassen hatte, um zum ersten Male den Boden des grünen Erdplaneten zu betreten.
    Vielleicht hatte ich unter den Menschen auch zu viele echte Freunde gefunden, um unter plötzlich aufwallender Sehnsucht leiden zu können.
    Mein Wunsch, unter allen Umständen nach Hause zu kommen, war wahrscheinlich mehr dem verletzten Stolz entsprungen. Es war für mich fürchterlich gewesen, nach meinem Erwachen aus dem biologischen Tiefschlaf feststellen zu müssen, daß die kleinen Barbaren des Planeten Erde plötzlich erwachsen geworden waren. Ich war von einem seelischen Extrem ins andere gefallen.
    Nunmehr hatte ich nur noch das Verlangen, selbst zu überprüfen, ob die Angaben der Abwehr über mein Volk auf Wahrheit beruhten. Vielleicht würde ich dann freiwillig zurückkehren und Rhodan die Hand zur Freundschaft reichen.
    Während das Fahrzeug auf die unfernen Verwaltungsbauten der Abwehr zurollte, dachte ich an Perry Rhodan. Er war seit etwa vier Wochen verschollen. Gmuna hatte einige Bemerkungen fallen lassen, wonach Rhodan wieder einmal allerlei riskiert hätte. Auf alle Fälle war mein schärfster Gegner zur Zeit nicht auf der Erde.
    Gegner? Ich lachte leise auf, als ich diesen Begriff analysierte. Ja, er war mein Gegner gewesen, bis er mir durch seinen Roboter hatte Wasser reichen lassen. Ich wußte dann, daß ich ihn nicht mehr töten konnte.
    Gmuna brachte mich zum nächsten Antigravlift, mit dem diese jungen Leute umgingen, als hätten sie eine tausendjährige technische Entwicklung hinter sich. Alles war für sie so selbstverständlich geworden.
    Sie schienen keine Sekunde darüber nachzudenken, wie lange die Wissenschaftler meines Volkes an der Beherrschung der Gravitationskräfte gearbeitet hatten. Sie, die Menschen, hatten es einfach von uns übernommen.
    Wenn ich solche Kleinigkeiten bemerkte, hatte ich gegen den in mir ansteigenden Groll zu kämpfen. Sie sollten gefälligst bedenken, wen sie in meiner Person vor sich hatten! Wie kamen sie dazu, mich wie einen Verbrecher durch bewaffnete Soldaten vorführen zu lassen? Das war es, was ich nicht großmütig übersehen konnte.
    Hätten sie bereits mehr Erfahrung besessen, wären sie nie auf die Idee gekommen, einen Mann von meiner Art fesseln oder bewachen zu lassen. Mein Wort hätte völlig genügt, um mich auf den gleichen Fleck zu bannen. Offenbar wußten sie aber nichts vom hohen Ehrenkodex der alten Arkonidenflotte.
    So begingen sie laufend den Fehler, meine hier und da aufkommende Bereitwilligkeit zur offenen Aussage zu unterminieren. Sie erweckten in mir alle Widerstände unterbewußter Empfindungen. Ich klärte sie auch nicht darüber auf. Ich blieb auf dem Flur der 86. Etage einige Augenblicke stehen, um dem verhallenden Donnergetöse eines startenden Großraumschiffes nachzulauschen. Für mich war es das schönste Geräusch überhaupt. Ich sah Gmuna an.
    „Ein Schiff der IMPERIUM-Klasse?" erkundigte ich mich gespannt.
    „Die DRUSUS, Admiral. Sie ist vom Chef über Hyperfunk angefordert worden. Wenn der Gunneroffizier auf die Knöpfe drückt, geht die Welt unter."
    Ich lächelte über seine Begeisterung, die ja so verständlich war. Das Herz eines jungen Mannes mußte einfach höher schlagen, wenn ein 1500 Meter durchmessender Kugelriese in den Raum jagte.
    Augenblicke später öffneten sich die gepanzerten Schiebetüren. Ich betrat die Amtsräume einer Spezialabteilung der Solaren Abwehr.
    Es waren wie üblich mehr als 10 Personen anwesend. Ich kannte sie bereits alle.
    Generalleutnant Kosnow nahm in meiner Werteinschätzung eine Sonderstellung ein. Wie mir Gmuna einmal zugeflüstert hatte, sollte dieser Mann bereits uralt sein. Möglicherweise gehörte er zu jenen hochverdienten Offizieren, die zusammen mit Perry Rhodan die ehemalige Dritte Macht gegründet und ausgebaut hatten. Es wurde gemunkelt, es läge in

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