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0054 - Die grüne Hölle von Florida

0054 - Die grüne Hölle von Florida

Titel: 0054 - Die grüne Hölle von Florida Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Wooley!«
    »Beim Grab meiner Mutter, ich tu’s – um die Schuld zu sühnen, die ich auf mich geladen habe.«
    »Lassen Sie sich um Himmels willen zu keiner Kurzschlußhandlung hinreißen, Wooley. Noch wissen wir nicht, was vorgefallen ist und wo sich Yvonne und Carol befinden. Möglicherweise gibt es für ihr plötzliches Verschwinden eine ganz plausible Erklärung.«
    Butch Wooley schaute mich ernst an. »Glauben Sie das? Glauben Sie das wirklich, Sinclair? Ich glaub’s nicht.«
    Ich glaubte es auch nicht, aber irgendwie mußte ich den Mann wieder aufrichten, damit er nicht zur Waffe griff.
    ***
    Nachdem ich Butch Wooley das Versprechen abgenommen hatte, daß er keine Dummheiten begehen würde, begaben wir uns zu Terence Robards’ »Pretty Flamingo«-Bar. Der Mann schien bereits auf glühenden Nadeln zu stehen. Ich erklärte ihm den Grund für unsere Verspätung. In seiner Bar wurden die letzten Vorbereitungen getroffen. Die Beleuchter hantierten mit den Spotlights. Techniker kümmerten sich um die elektronischen Geräte. Das Aushilfspersonal wurde vom Stammpersonal noch einmal unterwiesen.
    Terence Robards schien die Absicht zu haben, sich zu Tode zu rauchen. Ein Kippenberg türmte sich in seinem Schreibtischaschenbecher.
    Er zeigte uns, was er installiert hatte.
    Wenn jemand von Drue Londons Gang auftauchte, mußte er vorerst allein sein, sonst würde der Kerl erst gar nicht vom Geschäft reden, sondern gleich wieder kehrtmachen und Londons Rollkommando anfordern.
    Deshalb sollten wir uns in einen geräumigen Raum, in dem Terence Robards hin und wieder übernachtete oder sich ein Fernsehprogramm ansah, zurückziehen und erst mal abwarten.
    Robards zeigte uns einen Trittschalter neben dem Schreibtisch. Sobald er seinen Fuß daraufsetzte, leuchtete im Nebenraum eine rote Glühbirne auf. Birne und Schalter waren mit einem Kabel verbunden, das Terence Robards unter dem Teppich verlegt hatte.
    Wenn also die rote Lampe leuchtete, hieß es: Alarm!
    Dann hatten wir in Erscheinung zu treten und Terence Robards vor dem zu bewahren, was ihm von Drue London zugedacht war, falls er den Schutzzoll abermals nicht berappte.
    »Hoffentlich klappt die Sache«, sagte Robards heiser.
    »Was sollte schiefgehen?« fragte ich.
    Terence Robards hob die Schultern. »Das kann man nie wissen.«
    »Wir werden Drue Londons Abordnung so in die Pfanne hauen, daß Sie von dieser Seite nie mehr etwas zu befürchten haben«, versprach ich dem Barbesitzer.
    Dieser seufzte. »Das wäre fast zu schön, um wahr zu sein.«
    »Warten Sie’s ab«, sagte ich und zog mich mit Suko in den Nebenraum zurück.
    Nun begann das schreckliche Warten. Eine Tätigkeit, die ich absolut nicht mag.
    ***
    Butch Wooley rotierte. Er hatte bereits das ganze Hotel in Aufregung versetzt. Jedermann wußte, daß Yvonne Burnett und Carol Jones verschwunden waren, und daß man ihren Manager sofort benachrichtigen mußte, wenn sie wieder auftauchen sollten, was Wooley zwar inständig hoffte, aber kaum glauben konnte. Für ihn wäre das ein Wunder gewesen.
    Clive Brook und Barry Nelson belegten zusammen ein Doppelzimmer. Sie trugen weinrote Maßanzüge mit Glitzerstreifen. Brook saß auf dem Bett und starrte die gegenüberliegende Wand an. Nelson stand am Fenster und blickte auf die Straße hinunter.
    Als Butch Wooley eintrat, richteten sie ihre Augen auf ihn.
    Der Manager schüttelte langsam den Kopf. »Noch immer kein Lebenszeichen von den beiden. Ich versteh’ das nicht. Wie konnten sie aus dem Hotel spurlos verschwinden? Es sind große, gut entwickelte Girls. Die kann man doch nicht einfach in die Tasche stecken und heimlich davontragen. Wer von euch hat sie zuletzt gesehen?«
    »Ich«, sagte Barry Nelson.
    Der Manager blickte auf seine Uhr. »In zwei Stunden soll’s losgehen… Wann war das, als du mit den Mädchen gesprochen hast, Barry?«
    »Kurz vor Einbruch der Dunkelheit.«
    »Und eine Stunde später konnte ich sie nirgendwo mehr finden«, sagte Wooley.
    »Haben sie das Kleid für den Auftritt angezogen?«
    Butch Wooley schüttelte ernst den Kopf. »Die beiden Kleider hängen nach wie vor am Haken.«
    Seufzend verließ der Manager das Zimmer der jungen Sänger.
    Wenig später betrat er sein eigenes Zimmer. Er goß sich einen Bourbon ein, starrte das Glas an und fragte sich, ob es richtig war, jetzt zu trinken. Er trug einen Kampf mit sich aus und schob schließlich das Glas mit einem entschlossenen Ruck von sich.
    Plötzlich krabbelte ihm ein unangenehmes Gefühl

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