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0054 - Die Schlucht der Vampire

0054 - Die Schlucht der Vampire

Titel: 0054 - Die Schlucht der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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entdecken sollte, bitte ich auch um prompte Meldung.«
    »Versteht sich von selbst, Mr. Fleming.« Der Franzose wünschte ihnen viel Erfolg. Bill hängte das Mikro zurück. Dann zündete er die Maschinen. Ein kraftvolles Brummen ließ den Vogel erzittern. Bill gab langsam Gas. Die Maschine hopste über den unebenen Boden.
    Fleming mußte viel Gefühl aufbieten, um die Maschine hochzukriegen. Eine dicke Staubfahne fegte hinter ihnen her. Nicole biß unwillkürlich die Zähne zusammen. Gespannt wartete sie darauf, daß das Flugzeug abhob. Gleich darauf hörte das Rumpeln auf. Die Maschine war in der Luft.
    Plötzlich rief Nicole Duval aufgeregt aus: »Bill! Bill! Sieh doch! Dort vorn! Aasgeier!«
    Flemings Miene vereiste.
    Wo Aasgeier waren, war auch Aas. Verwestes Fleisch. Leichen!
    Nicole wies auf eine schwarze Brandfläche mitten in der Savanne.
    Bill zog die Maschine etwas tiefer. Er raste einmal über den Brandfleck hinweg. Die Aasgeier nahmen aufgeregt Reißaus. In weitem Umkreis lagen verkohlte Wrackteile umher. Da die Maschine, mit der Bill und Nicole unterwegs waren, wesentlich kleiner war als der Air-France-Jet, fanden sie sofort einen geeigneten Landeplatz.
    Nicole konnte es kaum noch erwarten, bis das Flugzeug ausgerollt war. In ihren schönen Augen schimmerte große Angst um Zamorra.
    Sie rannte, so schnell sie konnte, zu dem ausgebrannten, verkohlten Wrack. Bill konnte ihr kaum folgen. Gemeinsam stiefelten sie zwischen den schrecklich zerfetzten Trümmern umher.
    Sie fanden keine einzige Leiche. Was das Feuer nicht vernichtet hatte, das hatten die Tiere gefressen. Keine Spuren von Überlebenden.
    Nicole wankte. Sie war leichenblaß. Bill stützte sie schnell. Heiser seufzte sie: »Dies ist der Augenblick, vor dem ich mich so sehr gefürchtet habe, Bill. Ich glaube, jetzt haben wir die Gewißheit, daß Zamorra nicht mehr lebt.« Tränen standen in ihren Augen, und Bill wußte nicht, womit er Nicole jetzt hätte trösten sollen. Ihm war ja selbst zum Heulen…
    ***
    Modest Jurinac ging es wieder einigermaßen gut. Die Ruhepause und Yvonnes rasche Spritze hatten wahre Wunder gewirkt. Yvonne kümmerte sich auch weiter um den Komponisten. Zamorra hatte in der Nacht nach dem Überfall der Menschenfresser zwei Buschmesser gefunden. Die Schwarzen mußten sie weggeworfen haben, als Willa sie verfolgte. Mit den Buschmessern konnten sie tiefere Schneisen in den Urwald hineindreschen. Deshalb kamen sie auch etwas schneller vorwärts, als sie ursprünglich angenommen hatten.
    Holm und Zamorra droschen die Buschmesserklingen gegen alles, was sich ihnen in den Weg stellte. Lianen hieben sie ebenso ab wie junge Bäume, die ihnen den Pfad versperren wollten.
    Holm arbeitete an diesem Tag besonders fleißig. Schweiß tropfte von seinem Gesicht. Atemlos sagte er, ohne seine Arbeit zu unterbrechen: »Ich denke, ich sollte mich wegen des Vorfalls im heutigen Morgengrauen bei Ihnen entschuldigen, Professor.«
    »Unsinn, Robert!« Zamorra durchschlug mit einem einzigen Hieb eine beindicke Liane.
    »Ich habe mich wie ein Trottel benommen!« sagte Holm.
    »Vergessen Sie’s.«
    »Weiß der Teufel, warum ich so schrecklich eifersüchtig bin.«
    »Wir haben alle unsere Fehler. Carmen ist ein ausnehmend hübsches Mädchen. Sie gefällt gewiß sehr vielen Männern. Es ist ganz normal, daß Sie auf sie aufpassen…«
    »Es ist schlimmer mit mir, Professor. Wenn einer meine Verlobte bloß ansieht, sehe ich schon rot.«
    »Das gibt sich mit der Zeit. Sie sind noch jung. Ein junger Hitzkopf.«
    »Als ich Dobson über Carmen gebeugt sah, da wußte ich kaum noch, was ich tat. Ausgerechnet Dobson. Ich weiß nicht. Ich mag den Kerl nicht.«
    Massenet kam und übernahm von Zamorra das Buschmesser. Der Professor fiel etwas zurück. Als er auf gleicher Höhe mit Bianco war, fragte er: »Wie geht’s, Tito?«
    »Soso lala.«
    »Haben Sie den Schock von gestern nacht schon überwunden?«
    »Einigermaßen. Auf diesem Trip durch die Hölle löst ja ein Schock den anderen ab. Erst die Flugzeugentführung, dann der Ärger mit Dobson, dann Jurinacs Anfall, Willa Salik, die Menschenfresser… Sagen Sie selbst, wer soll das alles aushalten? Allmählich beginne ich abzustumpfen.«
    »Hauptsache, Sie machen nicht schlapp.«
    »Das ganz bestimmt nicht. Solange die Mädchen laufen, laufe auch ich, darauf können Sie wetten.« Sie gingen eine Weile schweigend nebeneinander. Vorne klatschten die Buschmesser in das dichte Gezweig. Plötzlich sagte Bianco:

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