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0054 - Die Schlucht der Vampire

0054 - Die Schlucht der Vampire

Titel: 0054 - Die Schlucht der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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wünschte ihnen alles Glück dieser Erde. Das Böse sollte kein weiteres Opfer mehr finden.
    Sie entfernten sich immer weiter von den Frauen. Zamorra kamen Bedenken. War es klug gewesen, die Mädchen allein zurückzulassen? Ohne männlichen Schutz!
    Nervös wandte er sich um. Eine innere Unruhe erfaßte ihn. Dobson konnte einen Haken geschlagen haben. Er konnte bereits auf dem Weg zu den Mädchen sein. Nicht auszudenken, wenn er über sie herfiel.
    Zamorra trieb sich zu größter Eile an.
    Plötzlich entdeckte er einen Schatten. Dobson! Das konnte nur Dobson sein!
    Geduckt huschte der Vampir dorthin, wo sich die Frauen befanden.
    Zamorra begann zu rennen. Schlinggewächse wollten ihn zu Fall bringen, er riß sich davon los, keuchte weiter. Dicke Schweißperlen glänzten auf seiner Stirn.
    Er peitschte sich vorwärts. Äste geißelten sein Gesicht. Er achtete nicht darauf. Atemlos hetzte er hinter dem gefährlichen Vampir her.
    Plötzlich war Dobson verschwunden!
    Zamorra hatte das Gefühl, eine Eisfaust würde sich um sein Herz schließen. Keuchend suchte er Tony Dobson. Da hörte er das Fauchen. Zamorra erstarrte. Dobson schnellte hinter einem dicken Baumstamm hervor, stand genau vor Zamorra und funkelte ihn mit seinen blutgierigen Augen gereizt an.
    »Du bist ein verdammt schlauer Bursche, Zamorra!« zischte er wütend. Lang und blitzend ragten die Vampirzähne aus seinem Mund.
    »Aber all deine Klugheit wird dir nichts nützen! Die Kräfte des Bö- sen wohnen in mir! Sie werden dich vernichten!«
    Dobson wuchtete sich vorwärts.
    Zamorra ließ den Angreifer leerlaufen.
    Dobson lachte. »Gut. Wirklich gut für den Anfang, Zamorra!«
    Erneut griff Dobson an. Der Professor kassierte einen gewaltigen Schlag gegen die Rippen. Ihm war, als würde seine Lunge zerplatzen. Er knallte gegen einen Baum.
    Dobson riß die Arme hoch und wollte ihm an die Kehle fahren.
    Da drosch ihm Zamorra das Holzkreuz auf die Finger. Der Vampir riß entsetzt die Arme zurück und stieß ein schreckliches Geheul aus.
    Nun kamen die anderen Männer gelaufen.
    Sobald sie da waren, bildeten sie einen Kreis um Dobson. Der Vampir stand fauchend, mit blutunterlaufenen Augen in ihrer Mitte.
    Er drehte sich wie ein Kreisel. Nirgendwo konnte er ausbrechen.
    Überall hielt man ihm ein Kreuz entgegen. Der Anblick allein machte ihn halb wahnsinnig.
    »Preßt ihm eure Kreuze auf den Leib!« rief Zamorra.
    »Nein!« schrie Dobson entsetzt. »Das könnt ihr nicht tun! Das dürft ihr nicht tun!«
    Sie stürzten sich auf ihn. Dobson jaulte und tobte. Er wand sich unter unsäglichen Qualen. Von allen Seiten drückten sie ihm das Kreuz gegen den zuckenden Körper.
    Das war zuviel für ihn. Gurgelnd ging er zu Boden.
    Zamorra bereitete ihm ein schnelles Ende.
    ***
    Etwas Drohendes ging von den steil aufragenden Wänden der Todesschlucht aus. Unheil schien hier zu wohnen. Maurice Massenet hatte kurz nach Dobsons Ende zum Aufbruch gedrängt. Niemand hatte dem Missionar widersprochen. Jeder war froh, endlich den Dschungel hinter sich lassen zu können. Übermüdet schleppten sie sich in die finstere Tiefe der Schlucht hinein.
    Sie standen alle noch unter dem Einfluß des letzten und bisher schwersten Schocks.
    In der Ferne erklang das klagende Geheul von Hyänen. Yvonne ging fröstelnd neben Zamorra. Schaurig brach sich das Heulen der Tiere an den steilen Wänden der Schlucht.
    »Unheimlich, was?« flüsterte Yvonne nervös. Sie schaute sich immer wieder unsicher um, als erwarte sie, von jemandem angegriffen zu werden.
    »Ich finde, im Urwald war es schlimmer«, sagte Zamorra.
    Die Stewardeß seufzte. »Wenn wir das alles gut überstanden haben, stifte ich hundert Kerzen in der Kirche.«
    Gegen Mitternacht hatten sie schon fast die Mitte der Schlucht erreicht. Tito Bianco fiel auf, daß der Missionar von Minute zu Minute unruhiger wurde. Der Mann schaute links und rechts die Wände hoch, als würde er jemanden oder etwas suchen.
    Das kam dem Italiener recht eigenartig vor. Massenet zitterte auch am ganzen Körper. Eine weitere Stunde verging. Da wollte Bianco endlich wissen, was den Missionar so schrecklich aufregte.
    »Ist etwas nicht in Ordnung, Massenet?« fragte er heiser.
    Der Missionar blieb abrupt stehen, als hätte er auf diese Frage gewartet. Er schaute Bianco triumphierend an.
    Sein Gesicht hatte sich verändert.
    Nichts Gütiges lag mehr in seinen Zügen. Seine Augen blickten erschreckend böse. Sein Mund war zu einer dünnen, grausamen Linie

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