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0055 - Todeszone London

0055 - Todeszone London

Titel: 0055 - Todeszone London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kräften, die im Innern der Erde schlummern? Ich habe mich neulich mit alten Sagen beschäftigen müssen, in denen die Dämonen der Natur vorkamen. Feuer- und Erdgeister, Tierdämonen, ein ungeheures Gebiet und überhaupt noch nicht erforscht. Geh zu alten Indianerstämmen, John, und du wirst eine Magie erleben, wie wir sie überhaupt nicht kennen. Oder frage Suko. Die chinesische Mythologie ist uns ebenfalls so rätselhaft wie die tibetanische oder orientalische. Wir haben noch verdammt viel Arbeit vor uns, John.«
    Ich nickte, denn ich konnte Zamorra nur zustimmen. Es würde schlimm werden.
    Vorn sah ich schon den Hyde Park. Die Oxford Street, die dort Bayswater Street heißt, führt an der nördlichen Grenze des Hyde Park vorbei.
    Ich hatte meine Blicke überall und suchte förmlich nach den gefährlichen Pflanzen.
    Noch war nichts zu sehen. Ich trat das Gaspedal durch. Die Überholspur schien mir allein zu gehören.
    Wir ließen den Hyde Park hinter uns. Ich ging mit der Geschwindigkeit herunter und bog an der U-Bahn-Station Holland Park in die Holland Walk Street ein.
    Vorn sah ich schon die Lichter einer Absperrung. Ein Zeichen, daß wir uns dem Zentrum des Schreckens näherten. Links lag der U-Bahn-Eingang. Es war ein Schacht, der in die Tiefe führte.
    »Stopp!« schrie Suko.
    Automatisch trat ich die Bremse.
    Der Bentley schlingerte etwas, stand aber dann.
    Suko riß schon die Tür auf und deutete auf den Eingangsschacht.
    »Da sind die Pflanzen!« rief er und rannte los.
    Einen Herzschlag später jagten Professor Zamorra und ich ihm nach…
    ***
    Nicole Duval senkte den Hörer auf die Gabel. Ihr Rücken war eine einzige Gänsehaut. Das Gurgeln der Frau echote noch in ihren Ohren nach.
    Sie sprang auf und hörte das Knirschen einer Tür. Ihre Augen wurden groß.
    Die Tür zum Bad – sie bewegte sich.
    Etwas drückte von innen dagegen. Etwas, das eine unvorstellbare Kraft hatte.
    Die Pflanzen…
    Mit einem Krach platzte die Tür auseinander. Sie zersplitterte in der Mitte, und die Pflanzen rissen ein gewaltiges Loch in das Holz. Dort quoll es grün hervor.
    Widerlicher grüner Schleim, der sich sofort im Zimmer ausbreitete und seinen Weg zu Nicole fand.
    Wie Schlangen wanden sich die Pflanzen über den Fußboden. Sie hatten Ableger bekommen, an denen große Blätter klebten, die wiederum mit Äderchen durchzogen waren, in denen der rote, an helles Blut erinnernde Saft pulsierte.
    Nicole konnte in das Bad hineinschauen.
    Sie sah nur eine einzige grüne Masse, die alles verdeckte. Die Wanne, die Dusche, die Wände. Alles wurde von den unheimlichen Pflanzen gefressen.
    Es war grausam…
    Ein paar Sekunden brauchte Nicole Duval, um ihren Schock zu überwinden.
    Sie ließ alles liegen und stehen, raffte nur ihre Handtasche an sich und hetzte zur Tür.
    Nicole riß die Tür auf und hörte erst jetzt die Schreie der anderen Hotelgäste.
    Dabei wurde ihr klar, daß nicht nur sie mit den Pflanzen Kontakt gehabt hatte. Anderen Gästen mußte das gleiche Schicksal widerfahren sein.
    Grauenhaft…
    Nicole hetzte auf den Hotelgang zu. Aus dem Zimmer gegenüber stürzte eine Frau. Ihre Augen waren angstgeweitet, auf dem Gesicht lag das Grauen.
    Sie trug ein kleines Kind auf dem Arm. Das Baby schrie und weinte.
    Doch die Frau kam nicht mehr dazu, über die Schwelle in den Gang zu springen.
    Die nächsten Sekunden liefen für Nicole Duval wie in Zeitlupe ab.
    Aus dem Zimmer schlängelte ein tentakelartiges Gebilde, wischte plötzlich über den Boden und umklammerte den rechten Knöchel der fliehenden Frau.
    Ein Ruck, und die Frau fiel.
    Sie schrie auf.
    Der Schrei machte Nicole mobil. Sie sah die Frau fallen und hatte eine Heidenangst um das Kind. Wenn es auf den Boden prallte, dann…
    Nicole Duval dachte nicht mehr weiter, sondern reagierte. Sie wuchtete sich vor und fing die fallende Frau auf. Plötzlich hielt sie das Kind in den Armen, während die Frau zu Boden fiel und von Nicole nicht mehr gehalten werden konnte.
    Zamorras Sekretärin wurde zur Helferin in der großen Not. Sie nahm das Kind, lief ein paar Schritte weiter und setzte es kurzerhand auf den Fußboden.
    Dann hetzte sie wieder zurück, denn die Frau brauchte ihre Hilfe. Sie kam gegen die Kraft der mörderischen Pflanzen nicht an.
    Noch immer umklammerte der Tentakel den Knöchel der Unglücklichen. Er hatte die Kraft der Hölle. Ohne daß sich das bedauernswerte Opfer dagegen wehren konnte, wurde es wieder in das Zimmer hineingezogen.
    Zoll für Zoll.
    Die

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