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0056 - Der Mörder stand neben uns

0056 - Der Mörder stand neben uns

Titel: 0056 - Der Mörder stand neben uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Mörder stand neben uns
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Mann, der Bescheid wußte. Wir waren erst auf seine Anfrage an das FBI nach hier geschickt worden.
    Es war ein Mann in den Fünfzigern, breitschultrig und mit einem wettergegerbten Gesicht. Sein linker Arm war ihm während des letzten Krieges amputiert worden, der Ärmel war straff gezogen und in die linke Seitentasche gesteckt.
    »Hallo, ihr Burschen!« lachte er, als er unser Zimmer betrat
    »Hallo, Colonel!« erwiderten Phil und ich gleichzeitig.
    Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich zwischen unsere Betten.
    »Euch haben sie aber ganz schön zugerichtet!« sagte er mitfühlend.
    »Halb so schlimm«, meinte Phil. »Wir sind so , etwas von Berufs wegen gewöhnt.«
    »Dafür haben wir bei den anderen auch ganz nett aufgeräumt,« sagte ich. »Ich glaube, es war das erste Mal, daß sie auf einen so energischen Widerstand stießen. Deshalb haben sie auch Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt! um mich auszuschalten, nachdem sie Phil immerhin schon ins Lazarett gebracht hatten.«
    »Erzählen Sie mir doch mal die ganze Sache, wie Sie sie sehen«, forderte mich der Colonel auf.
    »Da gibt es nicht viel zu erzählen, Colonel«, erwiderte ich. »Als sie merkten, daß es mit uns nicht so leicht war wie mit den anderen Rekruten, machten sie erst einmal geschlossene Front gegen uns während der Boxstunde.«
    »Zum Donnerwetter, hat denn das der diensttuende Offizier nicht gemerkt?«
    »Wahrscheinlich nicht! Sie kennen doch die Größe des Übungsfeldes hinter dem Stadion, Colonel. Wenn sich dort zweihundertzwanzig Mann nach dem Motto .Alle gegen alle' tummeln sollen, da geht es so drunter und drüber, daß es gar nicht auffallen konnte. Bei der Gelegenheit machten sie Phil fertig. Da sie es bei mir nicht geschafft hatten, versuchten sie es ein paar Stunden später mit dem eingeschmuggelten Buch, das Marihuana-Zigaretten enthielt. Leider kamen sie nicht darauf, daß ja meine Fingerabdrücke nicht auf dem Buch sein konnten. Als ich das nachgewiesen hatte, wurde der Kompaniechef natürlich stutzig. Er ließ mich nicht einsperren, wie sie wahrscheinlich erwartet hatten. Dadurch mußen sie einen neuen Plan entwerfen, um mich endlich außer Gefecht zu setzen.«
    »Sie meinenden nächtlichen Überfall?«
    »Ja. Nur verrechneten sie sich wieder. Sie schoben ihren Boxchampion vor und fielen aus allen Wolken, als ich den Mann zusammenschlug. Mit der Abreibung, die sie mir verpassen wollten, wurde es wieder nichts. Als mich einer von hinten mit einem Stuhlbein niederschlug, war ich naürlich für lange Zeit bewußtlos. Na, es ist sinnlos, einen Bewußtlosen zu foltern. Der spürt es ja nicht. Da besorgten sie nur noch den zweiten Teil ihrer Aufgabe.«
    »Sie meinen Lansmans Ermordung?«
    »Ja.«
    »Es ist unfaßbar«, stöhnte der Colonel. »In meinem College treibt eine Horde von brutalen Gangstern ihr Unwesen!«
    »Trösten sie sich, Colonel«, schaltete sich Phil ein. »Erstens ist es nicht Ihre Schuld, denn überall, wo viele Menschen zusammen leben, tauchen asoziale Elemente auf. Und zweitens werden sie es nicht mehr allzu lange machen.«
    »Sie glauben also, daß sie die ganze Bande werden auffliegen lassen können?«
    »Wir werden es jedenfalls versuchen«, sagte ich. »Und bisher sind uns eigentlich die meisten Versuche dieser Art geglückt.«
    »Seien sie, um Himmels willen vorsichtig! Sonst bringt man Sie auch noch um!«
    »Das haben schon viele Leute probiert, Colonel, Bisher ist es nodi keinem gelungen, wie Sie sehen. Außerdem hoffe ich, daß wir die Bande nicht mehr zum Feind haben.«
    »Wieso?«
    »Ich habe ihnen angeboten, daß wir mit ihnen Zusammenarbeiten wollen. Vielleicht gehen sie darauf ein.«
    Der Colonel beugte sich fassungslos vor.
    »Sie meinen, daß Sie mit den Gangstern gemeinsame Sache machen wollen?«
    »Ja, warum nicht? Wenigstens solange, bis wir durchsteigen, von wem in diesem Spiel eigentlich die Karten verteilt .werden. Wenn wir das Oberhaupt dieser Bande kennen, können wir den ganzen Verein mit einem Zug zerschlagen.«
    »Ich weiß nicht, ob die Leute darauf eingehen werden. Sie müßten sich doch sagen, daß dieses Angebot von Ihrer Seite sehr eigenartig ist.« '
    »Sie irren sich, Colonel, weil Sie wissen, daß wir FBI-Beamte sind. Die ändern wissen es nicht. Die wissen nur, daß wir aus härterem Holze sind als die meisten anderen hier. Jetzt haben sie die Wahl, ob sie es weiterhin gegen uns versuchen wollen oder ob sie nicht lieber den bequemeren Weg wählen sollen, der darin besteht,

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