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0056 - Die Teufelshöhle

0056 - Die Teufelshöhle

Titel: 0056 - Die Teufelshöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dieter Saupe
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offen. Er war unfähig zu sprechen.
    »Du sagst nichts?«, forderte der Shuri ihn auf.
    »Ich – was – ich weiß nichts«, gab Batak von sich.
    »Im Schacht hinter dem unteren Eingang befindet sich ein Mann, der sich Zamorra nennt. Er möchte wohl gern ein bisschen unseren Tempel kennen lernen. Aber du wirst ihm zeigen, wie man durchs Wasser fliegen kann.«
    »Ich, Herr?«, fragte Batak fassungslos. Er konnte nicht begreifen, dass ihm eine Art von Begnadigung so bald zukommen würde.
    »Du wirst den Schacht überfluten«, sagte der Shuri.
    Batak besann sich. Dann eilte er los.
    Als er an der Tür war, rief ihn der Große Shuri zurück.
    »Du flutest alle drei Schleusen gleichzeitig«, befahl er. »Wir müssen ganz sicher gehen, dass Zamorra von den Fluten in die Tiefe gerissen und zerschmettert wird.«
    »Der Große Shuri kann sich auf Batak verlassen«, gab der Sklave zur Antwort. Dann entfernte er sich. In einem Seitengang befanden sich die mechanischen Hebel zum Fluten des Schachtes.
    Mit einem grimmigen Grinsen drückte Batak alle drei Hebel herunter. Er hörte, wie die drei großen Schleusen im Berg über ihm geöffnet wurden, wie Millionen von Litern Wasser in die drei Flutschächte stürzten. Er konnte sich ausrechnen, wie viel Zeit vergehen würde, bis die Wassermassen aus den Schleusen in den Hauptschacht dringen würden.
    In weniger als einer halben Minute würde jeder Fremde, der sich in diesem Schacht befand, durch den enormen Druck orkanartig weggeschwemmt werden.
    Dem Ausgang zu. Dem Wasserfall zu. Und hinunter in die felsige Schlucht, wo von seinem Körper nach dem Aufprall nichts mehr übrigbleiben würde.
    Batak rieb sich die Hände. Er kam sich vor, als hätte er ein gutes Werk getan. Und er war froh, in der Gunst und Achtung des Großen Shuri wieder gestiegen zu sein.
    Für ihn war Zamorra, der Mann mit den überirdischen Kräften, der gefürchtete Jäger aller Dämonen, schon ein toter Mann.
    ***
    Aber noch lebte Zamorra.
    Schnell war er mit Hilfe der Strickleiter in den tiefen und breiten Schacht gelangt.
    Shandri hatte ihm nur andeutungsweise von seiner Entdeckung berichtet. Von dem künstlichen See, dem Wasserspeicher am Gipfel des Felsens.
    Zamorra hatte sofort gewusst, worum es sich dabei handelte. Und aus Sitas Erzählung wussten sie ja, wie sich die Shuris und Gelben Furien ihrer Gegner entledigten.
    Ganz unerwartet würde also eine solche Maßnahme nicht kommen.
    Er vertraute auf seinen Instinkt, der ihn die Gefahr ahnen ließ, bevor sie über ihn hereinbrechen konnte.
    Der Professor rechnete sich aus, dass um diese Stunde des Tempelfestes alle Insassen in einem der festlich geschmückten Räume beisammen sein würden.
    Er brauchte fürs erste nicht damit zu rechnen, im Schacht auf eine der Wachen zu stoßen.
    Er hatte vor, so weit wie möglich ins Innere des Schachtes und, falls möglich, sogar in einen Teil des Tempels vordringen zu können.
    Sita hatte ihm genau aufgezeichnet, wo die einzelnen Räume der Furien, der Shuris und der gefangenen Mädchen lagen. Da es sich um richtige Wohnräume handelte, müssten die Mädchen vom Inneren des Tempels her befreit werden. Also brauchte Zamorra eine noch bessere Übersicht.
    Er musste seine Chancen kennen. Er musste sich einen Überblick verschaffen, wie Schacht und Schleusen und Aufgänge beschaffen waren.
    Die Tamilenmädchen, das wusste er, befanden sich in keinem Verlies. Er würde sie nicht so leicht befreien können, wie es ihm mit Nicole Duval gelungen war.
    Die Dunkelheit wurde immer stärker, je tiefer er in den Schacht eindrang. Modergeruch sagte ihm bald, dass durch diesen Schacht wirklich von Zeit zu Zeit Wasser geflutet wurde.
    Er tastete sich voran. Es wurde immer schwieriger. Obwohl er nicht damit rechnete, auf ein Hindernis zu stoßen, wagte er nicht, sein Feuerzeug anzuzünden.
    Die kleinste Flamme hätte ihn sofort verraten.
    Er nahm eine Hand zu Hilfe. Tastete sich an der rechten Seite weiter. Die Felsenwand lief schnurgerade voran.
    Und dann war plötzlich das Loch. Ein gähnender Schlund, der vom Hauptschacht her sich in die rechte Seitenwand des Felsens bohrte.
    Das muss einer der Flutkanäle sein , dachte Zamorra.
    Seine Nerven waren angespannt. Mit äußerster Konzentration und Vorsicht ging er weiter. Schritt um Schritt. Noch zehn Meter vielleicht, dann noch einmal zehn Meter.
    Da hörte er das Geräusch.
    Sofort blieb er regungslos stehen. Wartete ab. Hielt fast die Luft an, als könne er sich schon durch das

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