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0057 - Der Höllenschlund

0057 - Der Höllenschlund

Titel: 0057 - Der Höllenschlund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hrdinka
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der Gewalt eines Geisteskranken!
    »Kommen Sie, kommen Sie!«, forderte Barrow ihn raunend auf, während er in der Höhle verschwand.
    Bill zögerte.
    »Wird’s bald?« hallte es aus der Höhle.
    Bill bückte sich, trat ein. In der selben Sekunde schlug Barrow mit dem Knauf des Messers zu. Bill spürte noch den Luftzug, wollte zur Seite wegtauchen, aber da war es auch schon zu spät.
    Ein greller Feuerblitz zuckte durch sein Gehirn, dann wurde es schlagartig finster um ihn.
    Bill Fleming stürzte in eine gähnende Leere.
    ***
    Professor Zamorra blickte beunruhigt auf die Uhr.
    »Es ist gleich Mitternacht, nicht wahr?«, fragte Coburn.
    »Ja, wir haben noch fünf Minuten Zeit, das Unheil zu verhindern!«
    Zamorra kam sich mit einem Male lächerlich vor. Er suchte mit drei anderen ein riesiges Waldgebiet ab, um einen einzelnen Mann zu finden.
    Wie die berühmte Stecknadel im Heuhaufen! , dachte er.
    Er fasste in die Manteltasche, um sich zu vergewissern, dass sich das Amulett dort befand.
    Das kühle Metall fühlte sich beruhigend an.
    »Ich glaube, das werden wir heute noch dringend brauchen!«, murmelte er vor sich hin. »Wo müssten sich eigentlich Fleming und Furshome im Augenblick befinden?«, wollte Zamorra dann wissen.
    »Moment!« Coburn zauberte eine Landkarte hervor, um sie auf einem Baumstumpf auszubreiten.
    Er richtete den Strahl seiner Taschenlampe darauf.
    »Hier!« Er zeigte mit dem Finger auf eine Stelle, die sich etwa eine Meile westlich von ihnen befand.
    »Okay!« Zamorra überlegte einen Augenblick und dann schlug er vor: »Am besten, wir versuchen, uns mit ihnen wieder zu treffen. Es ist besser, wenn wir nach Mitternacht zusammen sind!«
    »All right!«, stimmte der Police-Captain zu und faltete die Karte zusammen.
    Zamorra hatte mit einem Mal ein ungutes Gefühl. Er spürte förmlich die Gefahr, die in der Luft lag.
    Wir hätten zusammenbleiben müssen! , dachte er vorwurfsvoll.
    Er hatte Angst um seinen Freund und den Sergeant! Was war, wenn sie dem Irren in eine Falle gelaufen waren?
    Zamorra beschleunigte unwillkürlich seine Schritte.
    »Wir müssen sehr vorsichtig sein!«, sagte er dann zu Coburn. »Die Gefahr lauert überall! Der Wald kann eine tödliche Falle werden!«
    Der Captain angelte sicherheitshalber nach seinem Revolver. Klickend spannte er den Hahn.
    Zamorra sah wieder auf die Uhr.
    Punkt zwölf!
    Der böige Wind wehte die Glockenschläge von Wilbury zu ihnen herüber. Sie klangen leise, dumpf, unheilvoll!
    Noch waren die Männer zu weit von Bill und Furshome entfernt.
    Zamorra begann, wie von einer inneren Stimme angetrieben, zu laufen.
    »He, nicht so schnell!«, hörte er Coburn hinter sich keuchen.
    »Los, kommen Sie, Mann!«
    »Professor?«
    »Ja!«, rief Zamorra nach hinten.
    »Ich weiß eine Abkürzung!«
    »Fabelhaft!«
    »Wir müssen den Pfad da hoch!« Coburn wies auf ein steiles Wegstück.
    So schnell es ging, eilten die beiden Männer durch die Dunkelheit.
    Spitze Zweige schlugen ihnen ins Gesicht, hinterließen blutige Furchen. Oft stolperten sie über Wurzeln, fielen zu Boden, um sich wieder hochzurappeln.
    Würde es ihnen gelingen, Bill und Furshome zu finden und vor Kethan, dem Dämonengott zu retten?
    ***
    Nicole schreckte aus dem Schlaf hoch. Sie brauchte einige Sekunden, ehe sie sich zurechtfand.
    Sie blickte zu Willy, der mit Martha Coburn zu sprechen schien.
    »Muss ich doch wirklich eingenickt sein!«, gähnte sie und erhob sich.
    »… war furchtbar, Mama! Es war als ob man in ein farbiges Meer taucht, in dem schreckliche Dämonenfratzen herumschweben. Sie haben versucht, mich in ihr Reich zu zerren, aber plötzlich war alles vorbei. Ich weiß nur noch, dass ich mit einem Mal nichts mehr sah! Es wurde finster um mich!«, hörte Nicole Willy stammeln.
    Sie wunderte sich darüber, dass es dem Jungen bereits wieder so gut ging.
    Plötzlich verstummte Willy, wurde wieder von einem heftigen Schüttelfrost gepackt. Er verdrehte die Augen, begann zu ächzen und zu stöhnen.
    Martha Coburn klingelte nach dem diensthabenden Arzt. Dieser musste Willy wieder eine Beruhigungsspritze geben.
    »Aber er hat gerade mit mir gesprochen!«, stammelte Martha entsetzt, blickte auf ihren röchelnden Sohn.
    »Der Junge hat einen schweren Schock erlitten. Es gibt einige Momente, da kann er sprechen, dann jedoch macht sich wieder der Schock bemerkbar. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. In ein paar Tagen können sie ihn wieder nach Hause nehmen!«
    »Danke, Doc!« flüsterte

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