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0057 - Die Attentäter

Titel: 0057 - Die Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schon, daß nur einer von ihnen eine Waffe trug, und der lief mir in die Fäuste. Ich habe mich ein wenig mit ihm unterhalten. Zuerst wollte er nicht so recht, aber man hat ja so seine Methoden. Also: Flagellan und drei technische Offiziere sind tot. Das ist im Kommandostand geschehen. Flagellan und die Offiziere wollten sich nicht ergeben, solange sie die Waffen noch in den Händen hatten. Da machte Hollander kurzen Prozeß. Ansonsten verlief die Übernahme erstaunlich unblutig - infolge eines Tricks, den Hollander angewandt hat. Im Kommandostand befanden sich zur Zeit des Überfalls zwanzig Mann. Etwa fünfzig waren im Aggregatraum, rund zehn an irgendwelchen anderen Orten des Schiffes. Blieben siebzig Mann auf Freiwache in den Mannschaftsräumen. Als sie den Alarm hörten und keine weiteren Anweisungen bekamen, machten sie sich auf den Weg zum Kommandostand. Hollander wußte, durch welchen Hauptgang sie kommen würden, und postierte ein paar Leute dorthin, die mit ihren Waffen den Gang mühelos bestrichen. Die Freiwache wurde abgedrängt und versuchte, von einer anderen Seite her an den Kommandostand heranzukommen. Sie nahmen den kürzesten Weg: durch den Kartensaal. Hollander ließ das eine Schott verriegeln und postierte seine Leute hinter den Karten- und Mikrobildgestellen. Als die Mäuse in der Falle waren, wurde auch das zweite Schott geschlossen ... und dann blieb der Freiwache nichts anderes übrig, als sich zu ergeben.
    Im Aggregatraum hat es einen heftigen Kampf, aber nur zwei Schwerverwundete gegeben. Der Rest ergab sich, als von nirgendwoher Hilfe kam und die Lage aussichtslos wurde. Das ist alles."
    In diesem Augenblick entstand unter den Männern Unruhe. Eine Gasse öffnete sich und ließ sieben Uniformierte hindurch. Vor Mullon blieben sie stehen und sahen sich unsicher um. Erst als sie Milligan und die vier Leute vom Beobachtungsposten entdeckten, schienen sie erleichtert.
    „Keine Sorge", redete Mullon den Männern zu. „Niemand will Sie hereinlegen. Statt dessen bieten wir Ihnen Unterschlupf an. Hollander ist im Augenblick ziemlich scharf auf alles, was Uniform und Waffen trägt. Wollen Sie bei uns bleiben?"
    Einer der Männer war Sergeant. Er machte den Wortführer.
    „Ich kenne Milligan", sagte er. „Wenn Milligan sagt, er hat gesehen, wie dieser Hollander den Kommandostand überfallen hat, dann stimmt es. Milligan sagt außerdem, die Demokraten seien die Feinde der Naturphilosophen. Also wollen wir gerne hierbleiben und Ihnen helfen." Mullon war zufrieden. „Gut. Ich glaube, wir werden Sie gut brauchen können. Erstens wegen Ihrer Kenntnisse des Schiffes, seiner Einrichtung und seiner Ladung, und zweitens wegen Ihrer Waffen. Die Frage ist: Wollen Sie die Waffen der Allgemeinheit zur Verfügung stellen oder sie behalten und uns von Fall zu Fall gegen Hollander unterstützen?" Der Sergeant hob die Schultern. „Wenn Sie meinen, daß Ihre Leute mit Waffen umgehen können, dann wollen wir sie gerne hergeben."
    „Danke. Sind Sie unterwegs mit Hollander-Leuten zusammengestoßen?"
    „Wir haben ein paar von weitem gesehen. Aber weil Milligan uns gewarnt hatte, waren wir vorsichtig. Ich glaube nicht, daß sie uns bemerkt haben."
    „Wo war das?"
    „F-Deck, Sektor eins." Mullon pfiff durch die Zähne. „Das ist genau über uns. Sie konnten nicht sehen, was sie dort taten?"
    „Nein, Sir ..."
    „Aber ich kann es mir denken", fiel Milligan ein. „Einer von ihnen hat herausgefunden, daß die Frischluftschächte weit genug sind, um einen nicht allzu breitschultrigen Mann hindurchzulassen.
    Wahrscheinlich wollen sie herunterklettern und uns in den Rücken fallen." Mullon geriet in Eifer. „Wo haben Sie die Leute gesehen?" Der Sergeant konnte sich nicht mehr genau besinnen, aber einer seiner Männer wußte es noch: Abschnitt F-I-XIV, Sektion G. Also im vierzehnten Teildeck des F-Decks, etwa auf zwei Dritteln des Weges vom Zentrum der Schiffskugel zur Peripherie.
    „Ich glaube nicht, daß Hollander angreift, bevor wir ihm einen Grund dazu geliefert haben", meinte Mullon. „Er wird uns allerdings bald zwingen, den Grund zu liefern. Dann brauchen seine Leute nur noch aus dem Luftschacht herauszusteigen, und wir sitzen zwischen zwei Feuern."
    O'Bannon machte den Vorschlag, zum F-Deck hinaufzufahren und Hollanders Leuten ihrerseits in den Rücken zu fallen. Mullon lehnte jedoch ab. Er wollte nicht derjenige sein, der mit den Feindseligkeiten begann.
    Wenige Zeit später traf ein weiterer Bote der

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