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0057 - Die Attentäter

Titel: 0057 - Die Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und Türen jeder Kabine hervorragende Schallschlucker waren und, daß das, was er so merkwürdig gedämpft hörte, in Wirklichkeit das ohrenzerreißende Heulen der Alarmsirenen war. Er merkte es erst, als die Tür zur Seite glitt.
    „Kommen Sie mit!" schrie Milligan über den Lärm der Sirenen hinweg. „Vorne im Kommandostand ist irgend eine Teufelei im Gang. Ich muß hin!"
    Gehorsam trabte Mullon hinter ihm drein.
    Der Gang, den sie entlangliefen, mündete in einen Rundgang, durch dessen gegenüberliegende Wand eine Reihe von Türen in den Kommandostand führten. Alle Türen waren weit geöffnet, und es war auf den ersten Blick zu erkennen, was dahinter vor sich ging.
    Rundgang und Kommandoraum wimmelten von Leuten, die nach der Schiffsordnung hier eigentlich nichts zu suchen hatten. Im Hintergrund des Kommandoraums wurde gekämpft. Mullon erkannte die grellen Blitze von Thermowaffen und hörte die Schreie von Verwundeten.
    Milligan hatte offenbar nichts anderes vor, als sich kopfüber in das Getümmel zu stürzen. Aber als er die Deckung der Gangwand verlassen wollte, von der aus er mit seinem Gefangenen eine Zeitlang den Kommandostand beobachtet hatte, hielt Mullon ihn am Arm fest.
    „Bleiben Sie hier, Sie Narr!" zischte er. „Sehen Sie nicht, daß Sie zu spät kommen?"
    Milligan fuchtelte mit der Strahlwaffe.
    „Sind das Ihre Leute?" fauchte er zornig.
    Mullon schüttelte den Kopf. „Nein, das sind Naturphilosophen. Und wie ich sehe, haben sie den Kommandostand schon so gut wie erobert."
    Milligan fluchte und kehrte gehorsam wieder in die Deckung zurück.
    Mullon versuchte, die Zahl der Naturphilosophen abzuschätzen, die an dem Überfall beteiligt waren, und kam auf rund fünfhundert.
    Die gesamte Schiffsbesatzung betrug hundertfünfzig Mann - davon standen drei Viertel auf irgendwelchen Posten außerhalb des Kommandostands. Hollander mußte es gelungen sein, die gesamte Streitmacht auf einmal an den Kommandostand heranzuführen, ohne entdeckt zu werden. Dann gab es keine Schwierigkeiten mehr.
    Mullon beobachtete, wie eine Gruppe von etwa hundert Naturphilosophen, mit den erbeuteten Waffen behangen, den Kommandostand verließ und nach links in einen der vom Rundgang ausgehenden Hauptgänge hineinging.
    Die übrigen begannen damit, den Kommandostand zu säubern - das heißt: Sie schleppten die Verwundeten heraus und legten sie im Rundgang nieder. Mullon fiel auf, daß auf jeden verletzten Uniformierten etwa vier verwundete Naturphilosophen kamen. Flagellans Leute hatten sich offenbar heftig gewehrt.
    Seltsamerweise gab es keine Toten. Vielleicht war der Überfall tatsächlich ohne Verluste an Menschenleben abgegangen - was Mullon nicht glaubte - vielleicht schafften die Naturphilosophen die Toten auch zu einem anderen Ausgang hinaus, um ihre Schandtaten nicht allzu offenbar werden zu lassen. Ihr Ziel hatten sie auf jeden Fall erreicht: Der Kommandostand befand sich in ihrer Hand.
    Mullon hielt es für an der Zeit, sich zurückzuziehen. Er tippte Milligan auf die Schulter und flüsterte ihm zu: „Abhauen! Wir können hier nichts mehr ausrichten."
    Willig erhob sich Milligan aus der kauernden Stellung und trottete vor Mullon her in den Gang hinein.
    Ungestört erreichten die beiden Männer den nächsten Hauptgang und berieten vor dem Antigravschacht, wohin sie sich wenden sollten.
    „Kommen Sie mit zu uns!" schlug Mullon vor. „Dort sind Sie am sichersten."
    Milligan war damit einverstanden. Nebeneinander trieben sie den Schacht hinauf.
    Mullon rekonstruierte die Idee, von der Hollander ausgegangen war, und kam zu folgendem Ergebnis: Hollander hatte vier seiner Leute zum Kommandostand geschickt und ihnen aufgetragen, sich so auffällig wie möglich zu benehmen. Die vier waren prompt festgenommen worden. Bei der Befragung gaben sie, wahrscheinlich erst nach längerem Zögern zu, daß sie Aufrechte Demokraten seien und ausspionieren sollten, wie man am besten in den Kommandostand hineingelangen könnte. Flagellan sah keinen Grund, ihren Aussagen zu mißtrauen. Er ließ Mullon kommen und Verhaften.
    Das war Hollanders psychologischer Trick. Von dem Augenblick an, da Mullon eingesperrt war, hielt Flagellan das Komplott für zerschlagen und den Kommandostand für sicher.
    Während die Wachsamkeit nachließ, griff Hollander an. Mit fünfhundert Mann. Man würde später erfahren, wie es ihm gelungen war, fünfhundert Mann unbemerkt an den Kommandostand heranzuführen.
    Daß es ihm gelungen war, daran bestand kein

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