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0057 - Die Attentäter

Titel: 0057 - Die Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Naturphilosophen ein und verlangte in einem kurzen Schreiben die sofortige Auslieferung der drei Gefangenen, die im Zusammenhang mit Fraudys Entführung gemacht worden waren. Fraudy selbst und vor allen Dingen Horace O. Mullons, des Anstifters aller Unruhen, wie Hollander sich ausdrückte.
    Der Bote wurde mit Hohngelächter wieder nach Hause geschickt. Milligan betrachtete den davoneilenden Boten wie ein Wundertier.
    „Mein Gott", stöhnte er, „das Schiff besitzt eine Interkomanlage, die bis in die hintersten Winkel reicht!
    Warum nimmt Hollander nicht ein Mikrofon in die Hand und sagt Ihnen über Interkom, was er haben will?"
    Mullon hatte sich darüber den Kopf noch nicht zerbrochen. Jetzt aber wurde ihm klar, daß es nur zwei mögliche Erklärungen gab. Entweder wußte Hollander nicht, wie das Interkomsystem zu bedienen war, oder der Interkom hatte im Verlauf der Kämpfe Schaden erlitten und war nicht mehr in Betrieb.
    Mullon hielt im übrigen diesen Punkt für unbedeutend. Wichtiger war zu wissen, daß Hollander die abschlägige Antwort an seinen Boten, wie er angedroht hatte, als Meuterei auslegen und sofort angreifen würde.
    O'Bannon erhielt also doch den Auftrag, mit vier Bewaffneten zum F-Deck hinaufzufahren und auf dem Teildeck XIV, Sektor I, Sektion G, Posten zu beziehen.
    Sechs weitere Bewaffnete verbargen sich in der Mannschaftsschleuse. Der breite Luftschacht lief, in der Wandverkleidung verborgen, senkrecht durch die Mitte der Rückwand. Als Austritt für die Frischluft diente die Porösität des Wandmaterials an dieser Stelle; es gab also nicht etwa eine Art Kaminloch. Sicher würden sich Hollanders Leute in dem Augenblick, in dem sie den Befehl zum Angriff bekamen, mit Desintegratoren einen Ausgang freilegen.
    Außerdem setzte Mullon zu einem Schachzug an. Er ging von der Vermutung aus, daß Hollander bis jetzt noch überzeugt sei, die Demokraten besäßen keinerlei Waffen. Nach Mullons Ansicht konnte er noch nichts davon wissen, daß fast die Hälfte der übriggebliebenen Schiffsbesatzung zu den Demokraten gestoßen war. Wenn sich also die Naturphilosophen jemals frei von aller Bedrohung fühlten, dann in diesen Stunden. Sobald sie angriffen, würden sie erfahren, daß die Demokraten in Wirklichkeit bewaffnet waren, wenigstens zum Teil, und von da an würde Hollander an alle wichtigen Plätze aufmerksame Posten stellen.
    Die Idee zu diesem Schachzug kam von Milligan, der, obwohl er keineswegs Offizier war, sich mit der Zeit als fähiger Stratege entpuppte. Nach Milligans Meinung war der verwundbare Punkt des Schiffes nicht der Kommandostand, sondern der Aggregatraum. Das bezog sich im besonderen auf die Pläne, die Hollander mit der ADVENTUROUS noch haben mochte. Wer den Aggregatraum in der Hand hatte, hatte es in der Hand, ob die vom Kommandostand aus erteilten Befehle von den Aggregaten befolgt wurden oder nicht.
    Zweifellos wußte auch Holländer darüber Bescheid. Sicherlich wurde der Aggregatraum von einer Menge Leute bewacht. Aber allein die Tatsache, daß Hollander den Aggregatraum anzugreifen erst für notwendig befunden hatte, nachdem der Kommandostand schon gefallen war, schien darauf hinzudeuten, daß er dem Aggregatraum nicht ganz die Bedeutung zumaß, die ihm zustand. Milligan rechnete damit, bei den Aggregaten zwar Wachen, aber nicht allzu viele, zu finden. Er behauptete, ein paar beherzte, gut bewaffnete Männer hätten, von der Unübersichtlichkeit des mit Maschinen vollgepfropften Riesenraumes unterstützt, eine gute Chance. Mullon ließ sich überzeugen. Mehr als das: Er selbst übernahm die Führung der Gruppe, die zum Aggregatraum hinunter vorstieß. Die Gruppe bestand aus drei Mann: Mullon, Milligan und Sergeant Brennan. Brennan war mit einem Desintegrator bewaffnet, Milligan und Mullon trugen Mikrostrahler.
    Sorge bereitete Mullon die Tatsache, daß es nahezu unmöglich war, während des Vorstoßes gegen den Aggregatraum Verbindung zu seinen Leuten zu halten. Milligan hatte versucht, von der Mannschaftsmesse aus eine Teilleitung des Interkoms in Betrieb zu nehmen, aber das war ihm nicht gelungen. Mullon legte die Geschicke der Aufrechten Demokraten in die Hände von Wolley den er zu seinem Stellvertreter machte, und versicherte, daß er so schnell wie möglich zurück sein werde.
    Von Fraudy konnte er sich nicht verabschieden. Fraudy war mit dem Umzug der Frauen nach den weiter außen gelegenen Sektionen beschäftigt.
     
    7.
     
    O'Bannon führte seine drei Männer durch

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