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0057 - Die Attentäter

Titel: 0057 - Die Attentäter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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woher soll hier ein Erdbeben kommen?" Milligan schüttelte den Kopf. „Weiß ich auch nicht. - Wenn das nur kein Unheil bedeutet!"
    Mullon ging vorsichtig weiter. Aber das Beben wiederholte sich nicht.
    Sie umrundeten den Tankraum zur Hälfte und sahen, daß auf der anderen Seite dicke Rohre von mehreren Metern Durchmesser an dem Tank angebracht waren, die durch die Wand liefen. Ein jedes dieser Rohre war von schmalen, metallenen Laufgängen begleitet, die alle mit Hilfe von Antigravschächten oder kleinen Leitern vom Rundlaufgang aus zu erreichen waren.
    Milligan ließ sich bis zu demjenigen hinuntergleiten, der am tiefsten lag. Mullon und Brennan folgten ihm. Als sie Milligan einholten, war der schon bis zu dem Schott vorgedrungen, das den Laufgang durch die Wand hindurchließ, und hatte es einen Spalt weit geöffnet.
    „Alles in Ordnung!" flüsterte er. „Niemand zu sehen!"
    Er ließ das Schott vollends auffahren und huschte hindurch. Ein Schwall von unbeschreiblichen Geräuschen drang durch die Öffnung herein - der Lärm eines auf Hochtouren arbeitenden Maschinenraumes. Mullon konnte sehen, wie Milligan in der Deckung einer Säule verharrte und sich umsah. Das dauerte nur ein paar Augenblicke, dann winkte er Mullon und Brennan, nachzukommen.
    Mullon schickte Brennan voraus. Er wartete, bis auch der Sergeant unbemerkt die Deckung der Säule erreicht hatte, und folgte dann ebenfalls.
    Zu seiner Überraschung stellte er fest, daß die Treibstoffleitung ziemlich hoch über dem Boden des Aggregatraumes lag. Über das Geländer des Laufgangs hinweg ging es in eine Tiefe von wenigstens dreißig Metern. Die Gesamthöhe des Raumes betrug etwa das Doppelte, seine Länge hingegen war nicht abzuschätzen. Der Hintergrund verschwand im Durcheinander riesiger, seltsam geformter Aggregate, von denen ein Teil die ganze Höhe des Raumes ausfüllte.
    Mullon hatte keine Zeit, den Eindruck auf sich wirken zu lassen.
    Vorläufig galt es, auf Hollanders Leute zu achten - und sie waren da.
    Mullon achtete nicht auf das verdrießliche Gesicht, das Milligan machte. Er sah nur, daß unten, in der Tiefe des Raumes, mindestens fünfzig Männer fieberhaft beschäftigt waren. Sie rannten hierhin und dorthin, Befehle wurden geschrien, und irgendwo vor einem der kleineren Aggregate stand ein Mann in zerfetzter Uniform, gefesselt und von zwei bewaffneten Wärtern bewacht.
    Mullon versuchte herauszufinden, was Hollanders Leute dort unten taten, aber es gelang ihm nicht. Er fragte Milligan.
    „Der große Umformer ist kaputt!" knirschte Milligan. „Es sieht so aus, als hätten sie ihn beschädigt, als sie unsere Leute hier unten angriffen. Jetzt müssen sie ihn wieder in Gang bringen, und der Mann dort unten, der ihnen die nötigen Anweisungen dazu gibt, ist Stokes, einer der technischen Offiziere."
    Mullon erkannte sofort, welchen Gewinn es bedeuten würde, wenn der technische Offizier befreit werden könnte. Vermutlich war er als einziger von denen am Leben geblieben, die Anweisungen zur Reparatur eines wichtigen Gerätes geben konnten.
    Der Laufgang am Treibstoffkanal führte jenseits der Säule, die sich schließlich als Abluftschacht herausgestellt hatte, etwa zehn Meter weit völlig deckungsfrei bis zu einem senkrecht verlaufenden, zylindrischen Rohr, das als Antigravschacht diente. Der Schacht lief schräg abwärts an einer der großen Plasmakanonen vorbei und mündete nicht weit von der Stelle entfernt, an der der gefesselte Offizier stand, auf dem Boden des Raumes. Die Schwierigkeit war die, ungesehen über die deckungslosen zehn Meter hinwegzukommen. Alles Übrige hielt Mullon für verhältnismäßig leicht. Nur wenige von den Leuten, die dort unten so geschäftig hin- und herliefen, waren bewaffnet. Überdies spielte das Moment der Überraschung eine große Rolle. Und schließlich war der technische Offizier ein so wichtiger Mann, daß die Naturphilosophen sich hüten würden zu schießen, sobald ihn Mullon und seine Männer befreit hatten.
    Milligan dagegen schienen die zehn Meter keineswegs zu beeindrucken.
    „Das kann ich Ihnen besorgen", sagte er. „Brennan, gib mir den Desintegrator."
    Brennan reichte ihm die kleine Waffe. Milligan zielte auf irgendeinen Punkt im Hintergrund des weiten Raumes. Dann drückte er ab. Ein fein gebündelter, fahlleuchtender Strahl schoß aus dem Lauf, faßte sein Ziel und löste in Augenblicksschnelle aus einem der Aggregate eine Verkleidungsplatte. Das Stück stürzte herunter und verursachte

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