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0057 - Die Zombies

0057 - Die Zombies

Titel: 0057 - Die Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Verschiebung berichtete, und er gestand sich ehrlich ein, daß er davor Angst hatte.
    Doch zuerst waren die Pressefritzen an der Reihe.
    Sie hockten im Info-Center und vertrieben sich die Zeit mit Kartenspielen und Rauchen. Zudem wurde so manche Flasche geleert. Als McNeal das Info-Center betrat, wurde es still.
    Nur eine Stimme aus dem Hintergrund sagte: »Ah, der große Meister kommt. Kinder, jetzt wird es spannend.«
    Es wurde nicht spannend.
    Mit wenigen spröden Worten erklärte McNeal, daß das Rennen verschoben worden war.
    Es entstand ein Tumult. Die Journalisten waren sauer, suchten einen Sündenbock und fanden ihn in McNeal.
    »Wir werden über alles genau berichten, Mister. Und das auf Seite eins. Für den Motorboot-Rennsport ist Loch Morar gestorben. Verlassen Sie sich darauf.«
    »Aber ich kann doch nichts dafür«, verteidigte sich McNeal.
    »Einer muß den Kopf schließlich hinhalten!«
    Da verließ McNeal wütend den Raum. »Mistkerle!« fluchte er. »An die Behörden wagen sich diese Schreiber nicht heran. Da haben sie zuviel Angst, aber mit uns können sie es ja machen. Shit.« Er suchte Clive Thomas, seinen Assistenten, aber der war im Augenblick nicht aufzufinden. Wahrscheinlich dachte er immer noch darüber nach, wie es wohl geschehen konnte, daß aus einer Wunde, die sich einer der Fahrer zugefügt hatte, kein Blut trat.
    McNeal raufte sich die Haare. Er kochte fast über, so wütend war er.
    Sein Blick glitt hinüber zum Fahrerlager. Rote Markierungen sperrten es ab.
    Die Männer einer privaten Wachgesellschaft sorgten dafür, daß die Markierungen niemand überschritt, der im Lager nichts zu suchen hatte.
    Dort entdeckte McNeal auch seinen Assistenten. Thomas schlich um das Fahrerlager herum wie die Katze um den heißen Brei.
    McNeal lief zu ihm. »Da sind Sie ja endlich«, schimpfte er.
    Thomas, der Woody-Allen-Typ, zuckte zusammen. »Was ist, Sir?«
    »Was ist? Was ist?« äffte McNeal nach.
    »Der Start wird um mindestens einen Tag verschoben.«
    Greg Nichols hatte die Worte gehört, da er zufällig in der Nähe stand. Er lachte.
    McNeal wandte sich um.
    Da schritt Greg Nichols mit steifen, ungelenk wirkenden Schritten davon. McNeal wurde der Kerl immer unheimlicher…
    ***
    Um an die Eingangstür des Museums zu gelangen, mußten wir eine steile Außentreppe hochsteigen.
    Hintereinander blieben wir auf den Stufen stehen.
    Eine Klingel gab es nicht, und der alte McBowen betätigte den Klopfer.
    Dreimal wuchtete er den Metallring gegen das Holz, bevor eine brummige Stimme rief: »Geschlossen!«
    Die Tür wurde aber dennoch geöffnet.
    Ein unheimlich dünner Mensch stand vor uns. Er reichte fast bis zur oberen Türbegrenzung und schaute uns strafend an.
    »Wir sind es nur, Long Tom«, sagte McBowen. »Gib schon den Weg frei, du Nachtgespenst.«
    Long Tom wühlte in seiner Rocktasche herum, holte schließlich einen Kneifer hervor und setzte ihn auf den Nasenrücken.
    »Du bist nicht allein?«
    »Nein, ich habe Freunde mitgebracht.«
    »Was wollt ihr?« Long Toms hageres Gesicht zuckte.
    »Einen Rundgang machen.«
    »Aber wir haben…«
    »Für uns hast du nicht geschlossen«, sagte der alte McBowen schnell. »Laß uns rein.«
    Long Tom gab den Weg frei und schloß dann die Tür.
    Es roch nach Bohnerwachs. Der Boden glänzte. Wir stellten uns vor. Ich nannte sicherheitshalber meinen Beruf, damit Long Tom beruhigt war.
    »Ja dann«, nuschelte er und schaute mich durch den Kneifer zwinkernd an.
    »Ich weiß nicht, was Sie hier wollen.«
    »Nur einen Rundgang«, erwiderte Bill.
    »Ist das ein Kollege von Ihnen?« fragte Long Tom.
    »Ja.«
    »Uns interessieren besonders die Zeichnungen über das Monster Ogur.«
    Long Tom erschrak sichtlich.
    »Ist was?« fragte ich.
    »Damit sollte man nicht spaßen, Sir.«
    »Womit?«
    »Mit Ogur.«
    »Ich habe auch nicht gesagt, daß ich damit spaßen will, Mister.«
    »Zeig uns endlich die Bilder«, forderte McBowen.
    »Natürlich, kommen Sie mit.« Long Tom ging vor uns her. Der graue Anzug schlotterte um seine Figur. Die Jacke und die Hosenbeine waren viel zu kurz.
    Long Tom ging gebeugt. Vor einer braun gebeizten Tür blieb er stehen, holte einen Schlüssel aus der Tasche und öffnete.
    Wir betraten einen muffig riechenden Raum. Durch die grün getönten Scheiben drang kaum Helligkeit.
    Long Tom machte Licht.
    Im Raum verteilt standen einige Glasvitrinen, in denen die Zeichnungen lagen. Ich war neugierig und trat an eine Vitrine heran.
    Die Zeichnung war

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