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0058 - Kalter Rauch und heißes Blei

0058 - Kalter Rauch und heißes Blei

Titel: 0058 - Kalter Rauch und heißes Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kalter Rauch und heißes Blei
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Ambulanzwagen schwankte, glaubte ich, dass Drake für einen Moment die Augen öffnete, aber ich konnte mich auch getäuscht haben.
    »Wir bringen ihn gleich in die Klinik des Untersuchungsgefängnisses«, teilte mir der Arzt mit. »Sie werden ihn sowieso unter Verschluss behalten wollen, Agent Cotton, wie?«
    »Worauf Sie sich verlassen können, Doktor. Er hat genug auf dem Kerbholz, und ich möchte ihn am liebsten gleich verhören, wenn er auf wacht. Vielleicht steht er noch so unter dem Eindruck des Geschehens, dass er ein bisschen aus sich herausgeht und mir einiges verrät!«
    Der Arzt strich sich missbilligend über das Kinn.
    »Immerhin dürfte es sich bei dem Mann um einen Mörder handeln!«, gab ich zu bedenken.
    »Na gut. Am besten fahren Sie hinter uns her und warten in der Klinik. Wahrscheinlich wird er spätestens auf dem Operationstisch auf wachen.«
    Ich schritt hinüber zum Jaguar und sagte Masters, er möchte sich zum Districtgebäude verfügen und dort einen einstweiligen Bericht erstatten. Seine Anwesenheit in der Hoover-Siedlung schien mir jetzt nicht mehr nötig zu sein.
    ***
    Phil saß unterdessen unter dem Dach unseres Hauptquartiers in der Funkbude. Er hatte ein wenig geschlafen, aber längst nicht genug, um sich frisch zu fühlen. Trotzdem hielt es ihn nicht mehr auf seinem Sofa, denn jetzt war der Funkbetrieb wieder lebhaft geworden, und gerade auf der Welle, welche die einzelnen FBI-Stationen im Lande verbindet, ging es recht munter zu. Eine Meldung jagte die andere, und immer wieder zirpte der helle Ton auf, der eine neue Funkverbindung ankündigte.
    Phil hatte sich direkt vor den Lautsprecher gesetzt und ein Mikrofon vor sich auf den Tisch installiert. Nebenan ratterten die Fernschreiber, tuteten die Morsezeichen, aber das alles störte ihn nicht.
    »Hallo Springfield… melden Sie sich für FBI New York!«, sprach er in das Mikrofon. »Springfield für FBI New York, bitte kommen!«
    Eine ganz weit entfernte Stimme drang durch das Rauschen und Knistern der Membrane: »Hier Springfield für FBI New York. Der Wagen ist eingekreist und bewegt sich auf der Staatsstraße 374 nach Osten, Richtung Summit. Wiederhole, Richtung Osten nach Summit. Bitte rufen sie Summit!«
    »Danke, Ende. Achtung, Summit für FBI New York, bitte kommen!«
    Es knackte nur, aber die Station meldete sich nicht. Phil wiederholte den Ruf nqch zweimal, dann musste er einen anderen FBI-Sender aus der Wellenlänge verscheuchen: »Ich rufe noch immer Summit. Summit bitte kommen für FBI New York!«
    Urplötzlich war die Stimme da. FBI Summit meldete sich überraschend lautstark.
    »Hallo, FBI New York? Wir haben mitgehört. Unsere Wagen stehen bereits auf der 374, und auch die Nebenstraßen sind abgeriegelt. Ich verbinde Sie mit dem Streifenführer!«
    Phil schob sich eine Zigarette zwischen die Lippen und steckte sie an, ohne die rechte Hand vom Abstimmknopf des Senders zu nehmen. An der Tür tauchte unser Nachrichtenchef auf, aber als er sah, was hier vor sich ging, schaltete er nur das rote Licht ein, welches jede Störung verbietet, und verschwand wieder.
    »Hallo, FBI New York…hier spricht Captain Clay aus dem Streifenwagen vier bei Summit. Können Sie mich verstehen?«
    Phil räusperte sich.
    »Kann Sie einwandfrei verstehen, Captain. Hier ist Phil Decker vom FBI New York. Haben Sie den Wagen schon gesichtet?«
    »Noch nicht. Wir fahren ihm entgegen und müssen ihn jeden Augenblick in Sicht bekommen. Ich bleibe auf Empfang…«
    Man konnte deutlich das Geräusch des fahrenden Wagens vernehmen, dann für ein paar Sekunden sogar den auf- und abschwellenden Ton der Polizeisirene, die dem Wagen freie Bahn schaffen musste.
    Captain Clay unterhielt sich offenbar mit seinem Fahrer, aber das war nicht zu verstehen. Dann kam die Stimme wieder durch, diesmal bei Weitem nicht mehr so ruhig: »Hallo, Agent Decker - ich glaube, da hinten kommt der Wagen. Beschreibung stimmt soweit…warten Sie…jawohl. Besetzt mit zwei Personen, am Steuer ein Mädchen…wir haben die Straße gesperrt. Ich melde mich wieder, sobald wir sie haben!«
    Phil strich nervös die Asche seiner Zigarette ab, nahm noch einen hastigen Zug und warf dann den Rest in hohem Bogen fort. Das allein zeigte schon den Grad seiner Erregung an. In der Tür zum Nebenzimmer tauchte einer der jungen Agents auf und schwenkte ein Blatt Papier.
    »Agent Decker, eine Meldung von Agent Cotton!«
    »Jerry? Was sagt er?«
    »Er hat einen gewissen Glenn Drake gestellt. Der Mann

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