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0058 - Meer der mordenden Hände

0058 - Meer der mordenden Hände

Titel: 0058 - Meer der mordenden Hände Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Trockenheit.
    Sein Mädchen zitterte in seinen Armen. »Alain!«, flüsterte sie ängstlich.
    »Ja, Jodie?«
    »Wo… wo sind wir hier?«
    »Ich weiß es nicht, Jodie.«
    »Wie kommen wir hier jemals wieder heraus?«
    »Ich habe keine Ahnung, Jodie«, sagte der Pilot. Heraus? dachte er verzweifelt. Hier kommt keiner mehr raus. Wir sind gefangen, Jodie. Wir kommen von hier nicht mehr fort. Ich weiß zwar nicht, wer uns das angetan hat, aber ich weiß, dass dieser Teufel sehr mächtig sein muss. Ich nehme an, dass er uns töten wird. Oder er bemächtigt sich unserer Seelen.
    »Wir befinden uns unter dem Meer«, sagte Jodie Wofford fassungslos. »Eigentlich müssten wir tot sein. Aber wir leben.«
    »Ich habe dafür keine Erklärung, Jodie«, sagte der Pilot. Er löste sich von seinem Mädchen und kehrte zu demjenigen zurück, der er selbst war. Er kniete neben sich nieder und drehte seinen Körper, der auf dem Bauch lag, auf den Rücken.
    Ein wahnsinniger Schock presste ihm das Herz zusammen.
    Mit weit aufgerissenen, ungläubigen Augen starrte er in ein graues, mumifiziertes Gesicht.
    In sein Gesicht. Eine Spielart des Teufels. Der Satan hatte ihn auf diese verrückte Art getötet…
    ***
    Jodie war neben ihn getreten. Als sie das graue, eingetrocknete Gesicht sah, stieß sie einen irren Schrei aus. Sie raufte sich verstört die Haare, schüttelte entsetzt den Kopf und schrie, schrie, schrie.
    Die grauen Lippen der Mumie waren hochgezogen. Der trockene, rissige Schädel schien zu grinsen. Weiß bleckte der Tote die Zähne.
    Nun fielen die grauen Wangen ein, nachdem sie kurz Blasen geworfen hatten. Der Verfall schritt rasch vorwärts.
    Die lederartige Haut zersetzte sich in kleine graue Teilchen. Die Knochen wurden spröde, dann porös, sanken ein, fielen in sich zusammen.
    Alain Rich schnellte verdattert hoch.
    Von der Mumie blieb nichts übrig als grauer Staub. Jodie schrie immer noch. Rich fasste nach ihren zuckenden Schultern. Er drehte sie zur Seite.
    Dabei fiel sein Blick auf Jodies Körper, der im Sand lag. Dasselbe Schauspiel erschütterte ihn noch einmal. Verzweifelt versuchte er, das Mädchen zu beruhigen. Er redete lange auf Jodie ein. Er nahm ihren heißen Kopf und drückte ihn an seine Brust. Sie schrie nicht mehr, weinte nur noch haltlos.
    Mit der Stimme eines Greises sagte der Pilot: »Eigentlich müssten wir tot sein, hast du gesagt, Jodie. Nun, wir sind tot. Es ist die schreckliche Macht eines grausamen Dämons, der uns trotzdem am Leben hält… Am Leben!« Er knirschte mit den Zähnen. »Für die Welt sind wir gestorben. Leben können wir nur noch hier unten. Ich wollte, dieses Unheil wäre uns erspart geblieben.«
    Ein schauderhaftes Gelächter brandete auf.
    Jodie zuckte bestürzt zusammen. Rich drückte sein Mädchen fester an sich.
    »Ruhig, Jodie. Sei ganz ruhig. Denk immer daran, dass du nicht mehr lebst. Was kann uns jetzt noch schaden?«
    Das höhnische Gelächter kam von überall her.
    »Willkommen!«, dröhnte eine gewaltige Stimme. »Herzlich willkommen im Reich der Untoten!«
    Alain Rich schaute sich mit hassverzerrtem Gesicht um. »Wer bist du?«, schrie er, so laut er konnte.
    »Mein Name ist Vihambata.«
    »Wo bist du?«
    »Ich bin hier, hier und hier. Ich bin überall.«
    »Warum können wir dich nicht sehen?«, fragte Rich. Er hatte keine Angst. Er empfand nur abgrundtiefen Hass.
    »Mein Anblick würde euren Geist verwirren!«, antwortete die grollende Stimme.
    »Wir fürchten dich nicht!«, schrie Rich. »Verdammt noch mal, versteck dich nicht! Wir wollen dich sehen!«
    »Ihr werdet mich sehen!«
    »Wann?«
    »Sobald ich euch zu Dämonen gemacht habe!«
    Jodie wimmerte entsetzt auf. »Oh Gott, Alain. Oh, mein Gott!«
    »Das schaffst du nicht! Das schaffst du niemals!«, brüllte der Pilot aus Leibeskräften. »Wir waren immer gute Menschen.«
    »Ihr seid keine Menschen mehr!«, höhnte der Dämon. »Ihr seid nichts mehr. Ihr hängt sozusagen in der Luft. Ihr gehört nicht auf die eine und auch nicht auf die andere Seite.«
    »Nie und nimmer werden wir zu deinen Dienern!«, schrie Alain wütend.
    »Ich fürchte, du unterschätzt mich!«, höhnte der Dämon. »Du hast nicht die Kraft, dich gegen meinen Willen aufzulehnen. Ich kann mit dir machen, was ich will. Du bist ein Spielball für mich. Und du musst mir gehorchen.«
    »Ich wette dagegen!«, brüllte Alain, obwohl er selbst von seinen Worten nicht überzeugt war. Aber solange er noch einen eigenen Willen hatte, wollte er sich

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