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0058 - Meer der mordenden Hände

0058 - Meer der mordenden Hände

Titel: 0058 - Meer der mordenden Hände Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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verlassen. Er hatte noch einmal mit jenem Mann telefoniert, der auf einer der nördlichen Tonga-Inseln auf Alain Rich, oder wenigstens auf ein Lebenszeichen von ihm, wartete. Es hatte sich jedoch nichts Neues ergeben.
    Rich und Jodie Wofford waren und blieben verschollen.
    Gleich nach Sonnenaufgang rief Professor Zamorra Quentin Paris, den Mann in der Wetterstation, an.
    »Was kann ich für Sie tun, Professor?«, erkundigte sich Paris.
    Zamorra erzählte von Alain Richs Flug nachts ins Nichts.
    »Ich hab’ davon schon gehört«, sagte Quentin Paris aufgeregt.
    »Alain und ich sind die dicksten Freunde, die Sie sich denken können.«
    »Warum ist er da nicht angekommen, wohin er geflogen ist Quentin?«, fragte Zamorra mit müder Stimme.
    »Ich wollte, ich könnte Ihnen darauf eine vernünftige Antwort geben. Er muss in das Meer gefallen sein.«
    »Rich soll ein ausgezeichneter Pilot sein. So einer fällt doch nicht so leicht vom Himmel«, sagte Zamorra.
    »Sein Flugzeug ist…«
    »Das habe ich schon gehört. Sie meinen also auch, dass ihn die Maschine in Stich gelassen hat, Quentin?«
    »Haben Sie eine andere Erklärung dafür?«
    Ja, Zamorra hätte eine andere Erklärung dafür gehabt. Er hätte Quentin Paris von den geheimnisvollen Kräften seines Amuletts erzählen können. Er hätte dem Mann in der Wetterstation von seiner seltsamen Vision erzählen können, die er in der vergangenen Nacht gehabt hatte. Aber hätte er erwarten können, dass Quentin Paris ihm das auch rückhaltlos geglaubt hätte?
    »War Nebel draußen auf dem Meer?«, fragte Zamorra, anstatt auf Paris Frage einzugehen.
    »Wir hatten die klarste Nacht seit Jahren, Professor«, erwiderte Paris. »Warum fragen Sie?«
    »Ich dachte, dass sich Rich bei Nebel verflogen haben könnte.«
    »Der fliegt durch den dicksten Hurrikan mit geschlossenen Augen von einer Insel zur anderen, Professor. Alain kennt die Inseln, als wäre er hier auf die Welt gekommen.«
    »Wird bereits nach ihm gesucht?«, fragte Zamorra. »Wissen Sie, was unternommen wird, um den Piloten und das Mädchen wiederzufinden?«
    »Sie haben Suchflugzeuge und Boote ausgesandt.«
    »Ich werde mich an dieser Suche ebenfalls beteiligen«, kündigte der Parapsychologe an.
    »Haben Sie was dagegen, wenn ich mich Ihnen anschließe, Professor?«, fragte Quentin Paris hastig.
    »Durchaus nicht. Ich wohne im Dateline-Hotel. Wenn Sie in einer halben Stunde hier sind, nehme ich Sie mit.«
    »Besitzen Sie ein Boot?«, fragte der Mann von der Wetterstation.
    »Ich werde eines auftreiben«, erwiderte Zamorra.
    »Lassen Sie mich das machen, okay? Ich weiß, wo ich einen guten Kahn für wenig Geld auftun kann.«
    »Um so besser«, sagte Zamorra. »In einer halben Stunde?«
    »Ja. In einer halben Stunde.«
    Zamorra legte auf. Er verließ sein Zimmer. Als er an Nicoles Tür klopfen wollte, machte sie auf.
    Sie nahmen das Frühstück gemeinsam ein. Zamorra berichtete seiner Assistentin von seinem Telefonat mit Quentin Paris. Der Professor war bei der zweiten Tasse Kaffee, als der Mann von der Wetterstation an ihren Tisch trat.
    Paris war ein Meter achtzig groß, hatte dünnes, fast durchsichtiges hellbraunes Haar, gutmütige Züge und ein freundliches Wesen.
    »Es kann losgehen, Professor«, sagte er und rieb sich die Hände, als könne er die Abfahrt kaum erwarten.
    Zamorra stellte ihm seine Sekretärin vor.
    »Angenehm«, sagte Paris. »Sehr angenehm, Miss Duval.«
    »Ganz meinerseits«, erwiderte Nicole. Ihr prüfender Blick huschte an Quentin Paris rauf und runter. Sie war mit ihm einverstanden und zeigte ihm das mit einem freundlichen Lächeln.
    »Also dann«, sagte Zamorra und erhob sich. Nicole stand ebenfalls auf.
    »Kommen Sie auch mit, Miss Duval?«, fragte Paris erstaunt.
    »Ich gehe überall da hin, wo der Professor hingeht«, erwiderte das Mädchen gleichmütig. »Das haben wir bisher immer so gehalten, und das werden wir auch in Zukunft so halten, nicht wahr, Chef?«
    Zamorra nickte. »Sie war mir manchmal schon eine ganz große Hilfe, Quentin.«
    »Wirklich?«, fragte Paris zweifelnd.
    »Oh, täuschen Sie sich in Nicole nicht. Sie sieht zwar aus wie ein zerbrechliches Porzellanpüppchen, aber sie ist zäh wie eine Wildkatze.«
    Nicole lächelte schwach. »Hoffentlich muss ich Ihnen das heute nicht beweisen, Quentin.«
    Sie verließen das Hotel Dateline. Paris hatte einen schnittigen Kajütkreuzer organisiert. Sie gingen an Bord. Nicole trug ein himmelblaues T-Shirt und keinen BH darunter.

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